"In einem desolaten Zustand" sind nach der Meinung des zweiten Bürgermeisters Bruno Strobel die Anschlagtafeln der Gemeinde am Feuerwehrhaus in Erbshausen-Sulzwiesen. Das Holz sei feucht, und die Tafeln seien wahrlich kein Schmuck mehr. Bürgermeister Bernd Schraud will sich mit Hilfe der Verwaltung "Gedanken machen, ob wir für neue Anschlagtafeln etwas Passendes finden".
Gedanken gemacht hat sich der Gemeinderat in Hausen auch um den Antrag einer Bürgerin in der Bürgerversammlung im November 2024. Es geht um das Mähen des Spielplatzes in Erbshausen-Sulzwiesen während der Sommermonate. Wie alle Rasenflächen der Spielplätze, Friedhöfe, Schulen und weiterer öffentliche Grundstücke wird der Spielplatz im Triebweg vom Bauhof im Zyklus von drei Wochen gemäht. In der Regel sei jede Woche ein anderer Ortsteil der Gemeinde Hausen "mit dem Mähen dran".
Wer mäht wann das Gras an den Spielplätzen?
Die Frage stand im Raum, ob in den Sommermonaten die Spielplätze vorrangig in einem häufigeren Zyklus gemäht werden könnten. Gemeinderat Nico Höfer schlug vor, grundsätzlich über den Mähzyklus nachzudenken und bei starkem Wachstum bestimmte Flächen zu priorisieren. Auf Vorschlag von Gemeinderätin Connie Sauer könnte es eine Option sein, "in den Kindergärten" Mähroboter anzuschaffen und damit Zeit einzusparen.
Oder die Gemeinde kauft drei kleinere Handrasenmäher, und es finden sich in jedem Ortsteil ehrenamtliche Personen, die "die Spielplätze mähen, wenn alles wächst". Antragstellerin Hannelore Schraut wird sich mit Bauhofleiter Stefan Ziegler besprechen, welche Regelung eine Entlastung für den Bauhof wäre. Mit dem Versprechen "Wir versuchen, einen Weg zu finden", wurde dieser Sitzungspunkt ohne Beschluss vertagt.
Hohe Kosten für gekaufte Christbäume
Für einen schönen und großen Birnbaum in der Nähe des Katzenbachs zwischen den Gemeindeteilen Hausen und Rieden haben die Hausener bei der Unteren Naturschutzbehörde einen Antrag gestellt. Sie fragten, ob der Birnbaum als Naturschutzdenkmal gelistet werden kann. Das lehnte die Behörde ab. Der Birnbaum erfülle die hohen Voraussetzungen nicht.
Die enormen Kosten für die zuletzt gekauften Christbäume in der Gemeinde waren erneut Thema. Gemeinderätin Connie Sauer schlug vor, im Sinne der Nachhaltigkeit in den drei Ortsteilen jeweils einen Nadelbaum zu pflanzen. Die geeigneten Standorte dafür sollen nun in den Sitzungen des Vereinsrings in Rieden, der Ortsvereine in Hausen und des Stammtisches in Erbshausen-Sulzwiesen besprochen werden. Für die kommende Weihnachtszeit hätten Bürgerinnen und Bürger bereits Bäume aus ihren Privatgärten angeboten.
Blühmischungen auf 20 Prozent der Pachtflächen
Zum 1. November werden die 40 Pachtflächen der Gemeinde für die nächsten sechs Jahre neu verpachtet. Im Mai 2019 hatte die Gemeinde auf Antrag von 13 Jägern und Jagdpächtern aus allen drei Ortsteilen die Pachtbedingungen geändert. Auf den Pachtzins gewährte die Gemeinde 20 Prozent Nachlass. Im Gegenzug verpflichteten sich die Pächter, auf 20 Prozent ihrer Pachtfläche Blühmischungen zu säen und damit zur Artenvielfalt beizutragen.
Bürgermeister Bernd Schraud befürwortete es, diese Regelung beizubehalten und bei der jetzigen Ausschreibung einen Schritt weiter zu gehen. Um die Böden vor Austrocknung und Abtragung durch Wind zu schützen, könnten auf bestimmten gemeindlichen Grundstücken Bäume und Heckenstreifen gepflanzt werden. Wegen der Windverhältnisse sei es sinnvoll, diese Streifen in West-Ost-Richtung anzulegen. Die Baum- und Heckenreihen sollten etwa 25 Meter breit sein.
Der Bürgermeister stellte Flächen in Rieden und Erbshausen vor, die er für diese Naturschutzmaßnahme ins Auge gefasst hat. Dafür erhielt er Widerspruch. Die Ackerflächen hätten teilweise eine 80er-Bonität und wären somit für die Lebensmittelproduktion wichtiger. Ein anderes Grundstück sei drainiert. Wenn dort eine Hecke angepflanzt würde, könnte das Wasser kaum mehr in den Riedener Mühlbach ablaufen.
Wo Mensch und Biber Bäume niedermachen
Mehrere Gemeinderäte machten Vorschläge für geeignetere Standorte. Sie sollen im Land- und Forstwirtschaftsausschuss besprochen werden. Gemeinderat Werner Mohr aus Rieden verwies darauf, "dass wir erst einmal das in Schuss halten sollten, das wir schon haben". Beispielsweise sei neulich ein für Bienen wichtiger Akazienbaum hinter der alten Schule gefällt worden und von der Mittleren Mühle bis zur Kläranlage im Grund habe ein Biber auf einer Länge von 250 Metern alte Bäume "komplett niedergemacht".
Deutlich wurde, dass der Naturschutz den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten ein Anliegen bleibt. In der nächsten Sitzung am 20. Februar steht der diesbezügliche Punkt "Regularien für die Verpachtung der gemeindlichen Wiesen und Ackerflächen ab November 2025" zur Entscheidung auf der Tagesordnung.