Zu einer Diskussion kam es am Freitagnachmittag bei den städtischen Haushaltsberatungen für das Jahr 2020. Grund war ein Antrag der Stadtratsfraktion der Freien Wählergemeinschaft, zu der auch Uwe Dolata gehört, für einen Investitionskostenzuschuss für den Kultur-Keller Z87 in Höhe von 90 000 Euro. Die Krux an der Sache: Stadtrat Dolata gehört zum Gründerteam.
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Bei Aron Schuster (CSU) stieß das auf Unbehagen. "Ich finde es merkwürdig, dass unmittelbar involvierte Persönlichkeiten, hier für den operativen Betrieb dieser sicherlich sinnvollen Einrichtung Investitionsmittel beantragen", sagte er während der Beratung, zu der Dolata den Raum kurz vorher verlassen hat.
In dem Veranstaltungskeller auf dem Bürgerbräu-Areal finden in zwei Sälen mit 60 beziehungsweise 199 Sitzplätzen Konzerte, Theater, Comedy und Literatur statt.
Dolata als Teil der Genossenschaft
"Als langjähriges Mitglied des Würzburger Stadtrates und operativer Erfahrung in diversen Unternehmen bringt Uwe Dolata ein großes Netzwerk an wohlgesinnten Kontakten zum Zweck der Kulturförderung sowie tiefe Kenntnisse in der Unternehmensführung und –ausbau mit. Er wird sich zusammen mit dem Management dem operativen Geschäft des Kellers Z87 widmen", heißt es auf der Website des Kellers Z87. Stadtratskollege Andy Puhl (FWG) bestätigt, dass Dolata Teil der Genossenschaft ist.
Jürgen Weber (Würzburger Liste) ist der Meinung, dass der Keller ein "Non-Profit-Unternehmen, wie jede andere Genossenschaft auch", sei. Josef Hofmann (FWG) stimmt ihm zu: "Dolata ist einer der Genossen, er ist dort Vorstand und macht dies in seiner Freizeit."
Einige Stadtratskollegen wünschen sich Transparenz
Gisela Pfannes (SPD) wünscht sich, wie Fraktionskollege Hans Werner Loew, mehr Transparenz in der Kostenaufstellung. Per se würde sie den Antrag nicht ablehnen, aber "hier braucht es eine klarere Aufstellung."
Schul- und Kulturreferent Achim Könneke ist da ähnlicher Meinung. "Wir begrüßen die Genossenschaftsgründung und die Einrichtung des neuen Kulturkellers sehr", sagt er von Seiten der Kulturverwaltung. Dennoch würde auch er gerne wissen, für welche Anschaffungen genau das Geld benötigt werde.
Stadtkämmerer Robert Scheller machte daraufhin den Vorschlag, 30 000 der beantragten 90 000 Euro als Investitionskostenzuschuss für das kommende Haushaltsjahr zu bewilligen. Der Stadtrat stimmte dem zu.