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Höchberg: Haushalt Markt Höchberg 2025: Weitreichende Investitionen in Schule, Rathaus und Infrastruktur geplant

Höchberg

Haushalt Markt Höchberg 2025: Weitreichende Investitionen in Schule, Rathaus und Infrastruktur geplant

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    Trotz finanzieller Engpässe wird in Höchberg investiert, so steht derzeit etwa die Sanierung und Erweiterung des Rathauses auf dem Plan. 
    Trotz finanzieller Engpässe wird in Höchberg investiert, so steht derzeit etwa die Sanierung und Erweiterung des Rathauses auf dem Plan.  Foto: Daniela Hartlieb

    Nach intensiven Diskussionen in der Marktgemeinderatssitzung Mitte Januar steht fest: Die Gemeinde plant mit einem Gesamtvolumen von knapp 37,3 Millionen Euro. Während wichtige Investitionen anstehen, muss Höchberg gleichzeitig finanzielle Engpässe bewältigen. Ein zentrales Problem sei das Defizit im Verwaltungshaushalt. "Eigentlich sollte hier immer ein Plus stehen, damit wir Investitionen finanzieren können", erklärt Kämmerin Stefanie Grund. Doch 2025 sei das nicht der Fall – der Verwaltungshaushalt weist einen Fehlbetrag von rund 805.000 Euro auf. Grund dafür seien steigende Personal- und Betriebskosten sowie höhere Ausgaben für laufende kommunale Aufgaben.

    Der Verwaltungshaushalt umfasst ein Volumen von 28,89 Millionen Euro, während der Vermögenshaushalt mit 8,47 Millionen Euro zu Buche schlägt. Besonders ins Auge fällt die notwendige Kreditaufnahme von 4 Millionen Euro, mit der geplante Investitionen finanziert werden sollen. Das habe Auswirkungen auf die Verschuldung: Diese steigt Pro-Kopf auf 418,40 Euro. "Das ist vertretbar, aber wir müssen in den kommenden Jahren genau darauf achten, dass wir die Schulden nicht weiter erhöhen", betont die Kämmerin. Zudem wird laut Grund eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 2,55 Millionen Euro notwendig. Die sogenannte Investitionsrate – also die freie Finanzspitze – liegt mit -540.000 Euro ebenfalls im negativen Bereich.

    Investitionen in Schule, Rathaus und Infrastruktur

    In Höchberg wird trotz angespannter Finanzlage investiert – etwa in die Sanierung und Erweiterung des Rathauses. Wie Bürgermeister Alexander Knahn erklärt, läuft derzeit ein Vergabeverfahren zur Auswahl eines Architekturbüros, das die Planung übernehmen wird. "In den nächsten Wochen soll die Planung stehen", so Knahn. Die genauen Kosten seien noch nicht bekannt, jedoch werden bereits finanzielle Mittel von 500.000 Euro für dieses Jahr eingeplant. 

    Neben der Sanierung des Rathauses plant die Gemeinde Investitionen in den Ausbau des Ganztagsangebots. Um dem gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung gerecht zu werden, müsse die Grundschule saniert und erweitert werden. Dafür sind 389.000 Euro eingeplant. Doch die Umsetzung stockt laut Knahn: Eine Vorplanung für den Umbau des Schulgebäudes liege bereits seit fast einem Jahr bei der Regierung von Unterfranken, eine Rückmeldung stehe jedoch aus. "Wir haben mehrfach nachgefragt, aber keine Antwort erhalten".

    Der Ausbau der Ganztagsbetreuung stockt laut Bürgermeister Knahn, weil die Gemeinde nach wie vor auf Antwort seitens der Regierung von Unterfranken wartet. 
    Der Ausbau der Ganztagsbetreuung stockt laut Bürgermeister Knahn, weil die Gemeinde nach wie vor auf Antwort seitens der Regierung von Unterfranken wartet.  Foto: Silvia Gralla

    Das Fehlen einer verbindlichen Entscheidung sorge für Unsicherheit – sowohl für die Gemeinde als auch für Eltern, die auf ihren Rechtsanspruch pochen können. Ohne Zustimmung der Regierung gibt es Knahn zufolge keine Planungssicherheit und auch keine Fördermittel, die für die Finanzierung entscheidend sind. "Wir hängen in der Luft – das Bauamt und die Schulleitung fragen, wie es weitergeht, aber wir warten weiter auf eine Antwort", so Knahn.

    Ein neuer Kindergarten soll 2026 am Hexenbruch gebaut werden

    Auch ein neuer Kindergarten ist geplant, um den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken. "Das sind langfristige Investitionen, die für unsere Gemeinde unerlässlich sind", so Grund. Für Kindergartenneubau werden heuer 2.130.000 Euro im Haushalt berücksichtigt. In Höchberg sorgt laut Knahn der Zuzug junger Familien für steigenden Bedarf an Kita-Plätzen. Besonders im Wohngebiet am Hexenbruch. "Wir sind seit fast zwei Jahren auf Standortsuche und haben dort eine passende Fläche gefunden", erklärt Knahn.

    Der zentral gelegene ehemaliger Kindergarten St. Norbert steht zur Diskussion. Das Gebäude gehört der Kirche und weist Sanierungsbedarf auf. Die Gemeinde wolle es übernehmen und mit Fördermitteln sanieren. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Kirchenverwaltung und der Diözese. "Sobald die Eigentumsübertragung geklärt ist, wollen wir die Planung noch dieses Jahr abschließen und 2026 mit dem Bau starten", so Knahn.

    Gebühren steigen – insbesondere beim Wasser

    Neben der allgemeinen Haushaltslage müssen sich die Bürgerinnen und Bürger auf steigende Gebühren einstellen. Vor allem die Wasser- und Kanalgebühren werden zum 1. November erhöht. "Wir kaufen unser Wasser teurer ein, diese Kosten müssen wir leider weitergeben", erläutert Grund. Die Gebühren werden alle drei Jahre kalkuliert und angepasst.

    Nicht alle Maßnahmen können wie vorgesehen umgesetzt werden. So wurde die geplante Begrünung des Marktplatzes auf 2026 verschoben. "Wir mussten priorisieren: Was ist dringend, was kann noch warten?", sagt Grund. Angesichts der finanziellen Lage sei es sinnvoll, nicht alle Projekte gleichzeitig anzugehen.

    Der Haushaltsplan wird am 4. Februar endgültig im Marktgemeinderat beschlossen. Grund betont: "Wir haben einen tragfähigen Haushalt aufgestellt, der sowohl notwendige Investitionen ermöglicht als auch die finanzielle Stabilität der Gemeinde im Blick behält." Dennoch bleibe die Aufgabe, in den kommenden Jahren sparsam zu wirtschaften und neue Einnahmequellen zu erschließen.

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