Bürgermeister René Wohlfart stellte dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung zunächst den Kürnacher Haushaltsplan vor, wobei auch auf das vergangene Jahr zurückgeschaut wurde. Während sich die Haupteinnahmen im Verwaltungshaushalt aus Gewerbesteuer, Einkommenssteuer, Nutzungsgebühren und Zuschüssen zusammensetzen, sind bezüglich der Ausgaben vor allem Personalkosten, Bezuschussung sowie Kreisumlagen zu nennen. 2024 wurden, statt der geplanten knappen 700.000 Euro, über 1.900.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt.
Für 2025 wolle man im Gegensatz zum Vorjahr einen Kredit aufnehmen, geplant ist ein Betrag von rund 1,5 Millionen Euro. Besonders investieren werde man 2025 in die ortsansässige Feuerwehr, die Sanierung des Neuen Bergs und in die Erweiterung des Bauhofs. Die zuvor entstandenen Einsparungen im Vermögenshaushalt resultierten hauptsächlich daraus, dass Maßnahmen wie die Sanierung des Neuen Bergs in das folgende Haushaltsjahr verschoben wurden, somit werden diese 2025 anfallen.
Entwicklungen des Schuldenstandes
Zum Ende des Haushaltsjahres 2024 belaufen sich die Schulden der Gemeinde Kürnach auf ca. 4,8 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von knappen 1000 Euro entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr sind das knapp 100 Euro weniger pro Kopf, allerdings stehen dem entgegengerichtete Entwicklungen in Aussicht: Ende des Haushaltsjahres 2025 wird die voraussichtliche Pro-Kopf-Verschuldung wohl bei gleichbleibender Einwohnerzahl knapp 1200 Euro betragen. Abhängig von der zeitlichen Durchführung der geplanten Maßnahmen wird vermutlich auch 2026 ein Kredit aufgenommen werden müssen, aus jetziger Perspektive wird sich dieser wohl auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Man geht davon aus, dass es hinsichtlich des Schuldenstandes nach 2026 allerdings auch wieder eine Rückentwicklung geben wird.
Um die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde in Zukunft wieder zu stärken, sollten zukünftige Maßnahmen mit Vorsicht geplant werden, die Gemeinde hat ohnehin schon Schwierigkeiten, ihren Schuldenstand zu verringern. Auf die staatlichen Zuweisungen solle man sich ebenfalls nicht zu sehr verlassen, da auch diese Schwankungen unterliegen, heiß es in der Sitzung.
Ökostrom für Kürnach
Anschließend wurde über die Zukunft des Stromes der Gemeinde beraten, da diese für den Beginn des Jahres 2026 neu entschieden werden muss. Einstimmig wurde in Bezug auf dessen Beschaffenheit gegen Graustrom entschieden, der teilweise aus umweltschädlichen Quellen stammt. Uneinig war man sich nur dabei, ob Ökostrom mit oder ohne Neuanlagenquote beschafft werden soll, wobei die Neuanlagenquote beschreibt, dass ein bestimmter Stromanteil aus Wind- und Solarenergie stammen muss. Da dies aber mit noch höheren Kostensteigerungen einhergeht, entschied man sich mehrheitlich für 100-prozentigen Ökostrom, allerdings ohne Neuanlagenquote. Dieser ist zurzeit rund zwei Cent teurer als Graustrom.
Für das Jahr 2024 erhält Kürnach vom Zweckverband Interkommunaler Zusammenarbeit Mainfranken 3640 Euro ausgezahlt, hauptsächlich setzt sich die Summe aus bezahlten Verwarnverfahren zusammen, wobei sich die meisten Beträge zwischen 20 und 30 Euro bewegten