Zum 50-jährigen Bestehen des Lohndrusch-Unternehmens Straus in Hilpertshausen und rechtzeitig zum Beginn der Getreideernte hat die Familie ihren neuen Mähdrescher ausgeliefert bekommen. Wie immer ist es ein Gelber aus der Reihe New Holland. „Wir bleiben dieser Marke treu, weil wir seit 50 Jahren damit zufrieden sind“, sagen die Lohnunternehmer Straus.
„Unsere Fahrer sind schon ganz heiß auf die Ernte“, schmunzelte Chefin Renate Straus-Saal bei der Übergabe durch Händler Hartmut Frank aus Unterpleichfeld und die Konstrukteure Alois Dauser und Thomas Lang des belgischen Herstellers. Mit Geschenken, Blumen und Dankesworten wurde das Firmenjubiläum kurz vor dem Start der Erntesaison bei einer kleinen Feierstunde gewürdigt.
„Sie können stolz sein auf ihre Tochter Renate“, lobte Geschäftsführer Hartmut Frank der Otema GmbH aus Unterpleichfeld Cäcilia und Oswald Straus. Vor 50 Jahren hatten die Eheleute ihren ersten Mähdrescher gekauft und damit begonnen, für andere Landwirte Getreide zu dreschen. Der Lohndrusch war gefragt, schon seit 1980 bis heute hat Familie Straus fünf Mähdrescher im Einsatz, um damit im Auftrag der Landwirte Getreide, Raps und Mais zu ernten.
„Mein Vater war schon immer von der Technik fasziniert“, weiß Renate Straus Saal im Rückblick auf die Anfänge vor 50 Jahren. Ihr bescheinigen die Familie, die Fahrer und Geschäftspartner großen Anteil am Erfolg des Unternehmens. „Sie ist menschlich, betriebswirtschaftlich und kaufmännisch top“, lobte Alois Dauser als Produktspezialist für Erntemaschinen die heutige Geschäftsführerin. „Ich habe auch eine tolle Truppe“, gab Straus-Saal die Anerkennung an ihre Fahrer weiter.
Neben Fahrer Edgar Faulhaber als längster Mitarbeiter ist Landwirtschaftsmeister Kurt Löber für Renate Straus-Saal der „beste Mann auf dem Hof“. Seit 25 Jahren ist Löber der „technische Boss“. Er zählt zu den fünf Stammfahrern und der „mobilen Reserve“, Onkel Albin Straus. Je nach Witterung wird das Lohnunternehmen im Juli und August an durchschnittlich 21 Tagen Getreide dreschen, und zwar nicht nur rund um Hilpertshausen, sondern im ganzen Landkreis Würzburg und auch in den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart. Mitte Mai geht schon das Herrichten der Maschinen los. Und bei der „zweiten Saison“ im Herbst wird mit zwei Mähdreschern der Körnermais geerntet.
„Vor 50 Jahren haben wir mit drei Metern Schnittbreite angefangen und waren dem Lärm, Staub und Schmutz ohne Kabine, Klimaanlage und jeglichem Komfort ausgeliefert“, erinnert sich Seniorchef Oswald. Jetzt sei dieses Arbeiten nicht mehr möglich. Durch die Spezialisierung der Sorten liegt die Abreife zeitlich nah beieinander und „kein Bauer will heute mehr warten“. Der neue Mähdrescher von Familie Straus hat eine Schnittbreite von 7,60 Metern, der kleinste der fünf Maschinen noch 5,20 Meter. Es sind alles „High-Tech-Maschinen“.
Sie werden bei Familie Straus auch benötigt. Immerhin wollen pro Saison etliche Hektarflächen in verschiedenen Orten zeitgemäß abgeerntet werden. „Ohne große Maschinen wäre das gar nicht mehr möglich, sowohl von der Fläche als auch vom Hektar-Ertrag“, wissen die Fachleute. Eine durchschnittliche Ernte bringt heute 80 Doppelzentner Weizen pro Hektar, vor 50 Jahren sei es etwa die Hälfte gewesen.
Dass ihre Fahrer von der Technik fasziniert sind und leidenschaftlich gern Mähdrescher fahren, das weiß Renate Straus-Saal zwar, kann es aber persönlich kaum nachvollziehen. Für sie ist ein anderes „gutes Gefühl“ wichtig. „Jeder Bauer wartet das ganze Jahr auf die Ernte, es ist die wichtigste Zeit für ihn und sein Auskommen. Da ist es schön, dass wir mit unseren Mähdreschern an seinem Erfolg beteiligt sind“, ist sie zufrieden.
Veranstaltungshinweis: Am Sonntag, 28. August, ab 11 Uhr wird Familie Straus bei einem Tag der offenen Tür das Lohndrusch-Jubiläum feiern.