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WÜRZBURG: Heuberger: "Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt"

WÜRZBURG

Heuberger: "Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt"

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    Schöner Ausblick auf die Festung – doch von der weitläufigen Rasenfläche im Vordergrund sind nicht alle Besucher der Landesgartenschau begeistert.
    Schöner Ausblick auf die Festung – doch von der weitläufigen Rasenfläche im Vordergrund sind nicht alle Besucher der Landesgartenschau begeistert. Foto: Foto: Silvia Gralla

    Seit sechs Wochen sind die Pforten der Landesgartenschau in Würzburg geöffnet. Neben Lob für die Gestaltung des Geländes und die Auswahl des Kulturprogramms gibt es jedoch auch kritische Töne von Seiten einiger Besucher. Im Gespräch mit dieser Redaktion hat sich Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger zu häufigen Kritikpunkten geäußert.

    Frage: Herr Heuberger, was sagen Sie Besuchern der Landesgartenschau, die finden, dass die Preise für Eintritt, Parken, Essen und Getränke auf der Landesgartenschau zu hoch sind?

    Heuberger: Das ist natürlich immer ein subjektiver Eindruck. Man muss sich aber auch andere Preise ansehen. Wenn zum Beispiel eine Familie in einen Freizeitpark fährt, zahlt sie das, was sie bei uns für die ganze Familie an Eintritt gezahlt hat, für nur eine Person. Darum muss man den Preis in Relation stellen. Zudem haben wir die Preise auch nicht aus der Luft gegriffen. Wenn bei uns das Parken fünf Euro pro Tag kostet, dann muss man das auch einfach mal mit anderen Parkgelegenheiten in der Stadt vergleichen. Das haben wir vorher durchaus gemacht. Wir sind nicht teurer, sondern zum Teil eher billiger als andere Parkplätze. Und wir sind auch nicht teurer als andere Gartenschauen. Da hat es dann vor zwei Jahren 16 Euro oder vor sechs Jahren 15 Euro gekostet, also haben wir einen normalen Preisanstieg. Wenn jemand die Kosten vergleicht und es immer noch zu teuer findet, können wir daran leider nichts ändern. Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt.

    Es gibt auch die Kritik, dass unter den angebotenen Gerichten zu viel Fast-Food sei. Gerade für eine Landesgartenschau würden sich doch gesunde Speisen mit frischem Gemüsen anbieten, oder?

    Heuberger: Auch das ist erst einmal nur eine subjektive Eindruck. Zum einen hat unser Caterer einen Vertrag mit uns, der beispielsweise besagt, dass er einen bestimmten Anteil an Ökoprodukten, Produkte aus der Region und Mehrweggeschirr verwenden muss. Das ist alles selbstverständlich für eine Gartenschau. Wir haben hier aber auch einen Standort, der 70 Jahre amerikanisch war. Das spielt natürlich eine große Rolle auf der Landesgartenschau. Da ist es naheliegend, dass es bei uns auch einen Burger gibt. Das hat dann nichts mit Fastfood zu tun, ganz im Gegenteil: Bei uns wird der Burger direkt vor den Augen des Kunden hergestellt. Außerdem gibt es bei uns auch sehr gesundes Essen, zum Beispiel den Landesgartenschau-Salat.

    Bewegt man sich auf dem Gelände, fällt auf, dass es dort doch viele Wiesen- und Rasenflächen gibt, auf denen nur wenige Blumen zu finden sind. Das entspricht nicht unbedingt den Erwartungen, die einige Besucher an eine Landesgartenschau haben. Was sind die Überlegungen dahinter?

    Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger
    Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger Foto: Foto: Thomas Berberich

    Heuberger: Die Aufgabe einer Landesgartenschau ist es, eine Stadtentwicklungsmaßnahme zu sein. Ansonsten erhält man den Zuschlag für eine Gartenschau in Bayern nicht. Das heißt: Jeder hat mit dem Gelände umzugehen, das er vorfindet. In unserem Fall ist dieses groß und lang gezogen. Als man sich für die Gartenschau beworben hat, wurden die Würzburger Bürger befragt. Diese haben gesagt, was für einen Park sie wollen. Nämlich einen Allgenerationenpark, in dem man Erholung finden und Sport treiben kann, und der im Mittelpunkt dieses neuen Stadtteils liegt. Genau so ist der Park gestaltet worden. Dort findet nun für ein halbes Jahr die Gartenschau statt. Für diese Zeit werden von verschiedenen Ausstellern Pflanzen und Blumen eingebracht, wie bei anderen Gartenschauen auch. Diese sind nur auf eine größere Fläche verteilt.

    Gibt es dennoch die Überlegung, auf die Forderung mancher Besucher nach mehr Blumen

    auf den Wiesen einzugehen?

    Heuberger: Inzwischen gibt es auch eine natürliche Blumen- und Blütenpracht im Wiesenpark. Das müsste eigentlich dem Empfinden der Besucher, die kommen um Natur zu sehen, mehr entsprechen als Blümchen, die nur temporär für ihren Besuch dort hingepflanzt wurden. Darum sind wir von unserem Konzept überzeugt, aber wir stellen natürlich auch fest: Man muss es den Leuten erklären.

    Hat die Landesgartenschau hier ein Kommunikationsproblem?

    Heuberger: Kommunikation hat immer zwei Seiten. Wir versuchen natürlich als Sender nach außen möglichst gut zu sein, vielleicht ist uns auch nicht alles hundertprozentig gelungen. Aber wir versuchen es über die Homepage, die Information von Reiseveranstaltern und Veranstaltungen – bis hin zu Taxi- und Busfahrern, die wir über unser Konzept aufklären. Die andere Seite ist aber die des Empfängers. Wie offen geht der an so eine Veranstaltung ran? Viele Leute von auswärts steigen in den Bus und wollen sich das mal anschauen in Würzburg, kennen aber unser Konzept nicht. Da schauen wir, dass wir uns weiter verbessern, aber irgendwo sind auch unsere Grenzen erreicht.

    Könnten mehr Hinweisschilder helfen?

    Heuberger: Wir haben alles ausgeschildert. Die Forderungen nach noch mehr Schildern sind nicht unbegrenzt zu erfüllen. Die Leute können die vielen Eindrücke auf der Landesgartenschau gar nicht wahrnehmen und finden dann die Schilder oft nicht mehr. Da wären wir dann soweit, dass wir Schilder brauchen, die auf die Schilder hinweisen. Wir sind, denke ich, sehr gut aufgestellt mit Informationen. Zusammen mit den Behindertenwerkstätten in Veitshöchheim haben wir außerdem eine App entwickelt. Mit dieser können sich Besucher auch die wichtigen Infos vorsprechen lassen.

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