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WÜRZBURG STADT UND LAND: Hof sucht Nachfolger

WÜRZBURG STADT UND LAND

Hof sucht Nachfolger

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    Hof sucht Nachfolger
    Hof sucht Nachfolger

    Hof sucht Bauer statt Bauer sucht Frau? Der Landwirtschaft geht der Nachwuchs aus. Im Kreis Würzburg ist die Zukunft von 695 Höfen noch ungewiss, hat die jüngste Landwirtschaftszählung ergeben. In Würzburg Stadt sind es 34 Höfe, die eines Nachfolgers harren.

    Konzentrationsprozess

    Alle zehn Jahre werden die Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe, die 45 Jahre und älter sind, auch zur Hofnachfolgesituation befragt. Die Hofnachfolge und der Generationenwechsel stehen in direkter Verbindung mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft. Ist kein geeigneter Nachfolger in Sicht ist, führt das meist zur Auf- oder Abgabe des landwirtschaftlichen Betriebs. Die Konzentrationsprozesse hin zu immer weniger, dafür immer größeren Betrieben setzen sich so schneller fort.

    Betriebsgrößen von 100 Hektar und mehr sind mittlerweile in Stadt und Landkreis Würzburg keine Seltenheit mehr.

    Von den 1510 im Kreis Würzburg ansässigen landwirtschaftlichen Betrieben, haben 986 einen Inhaber, der mindestens 45 Jahre alt ist, und sich deshalb mit der Nachfolgefrage auseinandersetzen musste. Das Ergebnis lautet: Für 291 Betriebe gibt es eine geregelte Nachfolge, für den Rest, also für 695, noch nicht.

    Freilich steht nicht bei allen Befragten schon morgen die Hofübergabe an, vor allem nicht in der Altersgruppe der 45- bis 50-Jährigen, aber es ist auffällig, wie viele einen Nachfolger suchen. 97 873 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Bayern (Stand: 2010), knapp 80 Prozent davon betreiben Viehhaltung. Im kommenden Jahrzehnt steht nun bei immerhin 60 387 Landwirten die Hofnachfolge an und nur bei rund 37 Prozent davon, also bei etwas mehr als jedem dritten Betrieb, ist die Weiterführung derzeit gesichert.

    Egal ob Getreideanbau, Mutterkuhhaltung, Milchvieh- oder Schlachtviehhaltung - der Alltag auf den Höfen hat wenig mit der verklärten, inszenierten ländlichen Idylle in den boomenden Hochglanzmagazinen zu tun. In großen Anlagen steuert längst ein Computer die Fütterung, das Kunstlicht ersetzt Sonnenlicht, Desinfektionswannen sorgen für die nötige Hygiene und das betriebswirtschaftliche Geschick des Hofinhabers entscheidet maßgeblich über Erfolg und Misserfolg.

    Nebenerwerb

    Von der Landwirtschaft leben, können längst nicht alle Landwirte. Im Kreis Würzburg werden 1423 landwirtschaftliche Betriebe als Einzelunternehmen geführt, darunter 622 im Haupterwerb, die anderen 801 im Nebenerwerb. Bezogen auf ganz Bayern wird derzeit noch rund jeder zweite landwirtschaftliche Betrieb im Haupterwerb geführt.

    Von den 70 in Würzburg ansässigen landwirtschaftlichen Betrieben, haben 45 einen Inhaber, der mindestens 45 Jahre alt ist, und sich deshalb mit der Nachfolgefrage auseinandersetzen musste. Das Ergebnis lautet: Für elf Betriebe gibt es eine geregelte Nachfolge, für den Rest, also für 34, noch nicht.

    Portal hofgruender.de

    Das Projekt hofgruender.de hat sich zum Ziel gesetzt, Jungbauern ohne Hof und Betriebe ohne gesicherte Hofnachfolge zusammenzubringen. Das Portal ist ein Projekt der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und der Universität Kassel in Witzenhausen. Hofgruender.de versucht, diesen Bedingungen und dem Strukturwandel entgegenzuwirken. „Es geht darum, Betriebe zu erhalten und sich nicht dem Prinzip zu unterwerfen, immer größer zu werden oder zu gehen“, sagt Christian Vieth, Betreiber des Internetportals.

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