"Wir wollten keinen Kurs machen, den es schon tausend Mal gibt, sondern einen, der den Leuten einen Mehrwert liefert", meint David Erstling, Ideengeber des Online-Videokurses für junge Filmemacher. "Jeder, der einen Film dreht, braucht das Wissen drum herum, zum Beispiel, wie es am Set wirklich abläuft und wie man überhaupt die richtigen Schauspieler für ein gutes Budget bekommt", sagt Erstling. "Damit beschäftigen sich noch nicht so viele Kurse, deshalb dachten wir, das ist die Lücke, die wir mit unserem Kurs füllen können."
Der Wahl-Ochsenfurter, der eigentlich aus Berlin stammt, sei bereits seit seiner Kindheit von Video, Film und Schauspielerei begeistert, erzählt Erstling. Nach seiner Ausbildung als Mediengestalter für Bild und Ton an einer Berliner Akademie, hat er bei der UFA Filmproduktion als Kameramann gearbeitet. Nach seinem Umzug nach Ochsenfurt hat er seine eigene Firma Express Film gegründet, die Imagefilme, Werbefilme und Recruiting-Filme produziert.
Der bekannte Regisseur Uwe Boll vermittelt im Kurs sein Wissen
Der Kontakt zum Regisseur Uwe Boll, der mit Filmen wie Rampage, Postal und House of the Dead bekannt wurde, ergab sich dabei schon früh. Dieser war nämlich einmal Dozent an der Akademie, an der Erstling Schüler war. Wegen eines politischen Postings von Boll habe Erstling vor drei oder vier Jahren den Kontakt zu Boll gesucht. Es ergab sich die Idee, gemeinsam eine Partei zu gründen, die aber letztendlich im Beitritt zu einer kleineren Partei mündete. Nach einem Jahr verließen sie die Partei. Der Kontakt blieb bestehen und auch der Wunsch Erstlings, einmal bei einem Filmprojekt von Boll mitzuwirken.

Ein Jahr später arbeitete Boll an seinem umstrittenen Film "Hanau", der sich mit dem Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 beschäftigt. Er setzte Erstling als Schauspieler ein. Außerdem durfte dieser das Making-Of filmen. Die gute Zusammenarbeit mit Boll brachte Erstling auf eine Idee. "Ich habe dann gesagt, Uwe, lass uns doch einen Kurs für junge Filmemacher machen", erzählt Erstling. "Viele gehen manche Dinge gar nicht an, weil sie das Budget nicht haben, obwohl sich an vielen Punkten sparen lässt."
Die Erstellung des Kurses erfolgte gemeinsam
Schnell hätten sie eine gute Schnittmenge an Themen gefunden, die für Filmbegeisterte interessant seien und durch die sie auf das Drehen eines Films vorbereitet werden könnten. Die jahrelange Erfahrung und das Wissen des Regisseurs seien dabei für Erstling ein Grund gewesen, den Kurs mit Boll zu erstellen. "Das ist ein Game-Changer, wenn jemand aus Erfahrung spricht. Das ist auch ein stückweit Motivation", sagt Erstling. Für das Inhaltliche und die Beantwortung der Fragen sei Uwe Boll zuständig gewesen, für das Erstellen der Webseite und Schneiden sowie Hochladen der Videos David Erstling.
Menschen, die Interesse daran haben, einen Film zu drehen, sollten sich den Kurs auf jeden Fall anschauen.
David Erstling, Ideengeber des Videokurses
Inhaltlich teile sich der Kurs in neun Kapitel mit Untervideos, die immer ein bestimmtes Thema behandeln. "Die Möglichkeiten als Filmemacher sind heutzutage besser denn je, was das Equipment und die Connections über das Internet angeht", so Erstling. "Aber vielen fehlt einfach dieser grobe Rahmen, wie sie das Projekt überhaupt angehen sollen und diesen Rahmen wollen wir ihnen geben." Der Kurs biete Lerninhalte zur Planung eines Films, dem Schreiben eines Drehbuchs über die Organisation von Schauspielern, Geld und Setcrew, das Verhalten und Auftreten am Set bis zur Postproduktion und Vermarktung des Films.
Kurs für junge Filminteressierte mit wenig Geld
"Menschen, die Interesse daran haben, einen Film zu drehen, sollten sich den Kurs auf jeden Fall anschauen, weil sie in relativ kompakter Zeit sehr viel Wissen erhalten", sagt Erstling. "Vor allem ist das Wissen nicht nur theoretisch, sondern auch sehr schnell praktisch umsetzbar." Der Kurs biete viel Know-how und Motivation, selbst loszulegen. "Im Kurs werden Dinge angesprochen, an die man gar nicht denkt oder die man sich vielleicht gar nicht traut, wenn man noch nie einen Film gedreht hat", sagt Erstling.
68 Euro kostet der Standard-Onlinekurs. Einschließlich eines 30-minütiges Videogesprächs mit Uwe Boll müssen Teilnehmer insgesamt 268 Euro bezahlen. "Das ist dann halt nochmal was ganz anderes, wenn sich wirklich ein international bekannter Regisseur eine halbe Stunde Zeit für dein Projekt nimmt und du dir Fremdmeinung holen kannst", meint Erstling. "Das ist viel wert."
Der Kurs soll auch an Schulen angeboten werden
Gerade seien sie noch in der Vermarktungsphase und dabei, den Kurs publik zu machen, erzählt Erstling. Außerdem liefen Gespräche mit Kooperationspartnern, um den Kurs eventuell an Schulen und Akademien anzubieten. "Das wäre natürlich der Spitzenfall", meint Erstling. Die Resonanz bisher sei gut. Die Leuten seien zufrieden mit dem, was sie gesehen hätten.
Weitere Infos im Internet unter www.so-machst-du-film.de.