1923 in Würzburg geboren, verlebte sie hier ihre Jugend und besuchte das Institut der Englischen Fräulein, eine Klosterschule für Mädchen, die von den Nazis geschlossen wurde. Danach begannen für die junge Elli Michler die Jahre des Schreckens. Da sie ihr Abitur nicht vollenden konnte, musste sie während des Krieges in einem Industrieverband stumpfsinnige Arbeit ableisten und erlebte die Bombardierung Würzburgs mit.
Sie beteiligte sich voller Tatendrang am Wiederaufbau der zerstörten Stadt und vor allem der Philosophischen Fakultät der Uni. Michler schaffte es, trotz der Umstände neue Kraft zu schöpfen und schloss ihr Studium zur Diplom-Volkswirtin erfolgreich ab. Kurz darauf lernte sie ihren Mann kennen und bekam eine Tochter. Aus beruflichen Gründen verschlug es die junge Familie schließlich nach Bad Homburg, wo die Dichterin heute noch lebt.
Nach privaten lyrischen Anfängen in ihrer Würzburger Zeit, widmete sie sich erst im Alter wieder dieser Kunst, und das mit großem Erfolg. Ihr bekanntestes Gedicht „Ich wünsche dir Zeit“ von 1987 beginnt mit den Zeilen „Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben. Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben: Ich wünsche dir Zeit dich zu freun und zu lachen, und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.“
In Elli Michlers Gedichten geht es um Gefühle wie Liebe, Hoffnung und Glaubensfragen.
Würzburg liegt ihr besonders am Herzen und sie würdigte ihre Geburtsstadt mit vielen Besuchen und Gedichtzeilen. Besonders in ihrer 2006 beim Don Bosco Verlag erschienen Autobiographie „Ich träum' noch einmal vom Beginnen“ schildert sie sowohl den Zauber einer jungen Liebe wie auch den Neuanfang in dieser geschundenen Stadt.