Das „Abenteuer Sommerland“ am Heuchelhof, die Ferienfreizeit für 170 Kinder aus den verschiedenen Stadtteilen Würzburgs, geht nach drei Wochen zu Ende. Am ersten Tag hatte die Sozialreferentin Hülya Düber die Kinder und Jugendlichen sowie die mehr als 40 Betreuer, Teamer genannt, im Zirkuszelt als zentralem Veranstaltungsort begrüßt. Andreas Kaiser vom Fachbereich Jugend und Familie war erstmals für das Projekt verantwortlich. Sein Dank galt jetzt allen Helfern und Sponsoren.
Er berichtete auch über die Besonderheiten der Ferienbetreuung: Das Abenteuerland sei das größte Ferienprojekt der Stadt mit intensiver Betreuung und Verantwortung durch die Teamer und Teamerinnen. Das zeige sich unter anderem darin, dass die Teilnehmer morgens bis 9 Uhr einzeln von den Eltern oder in Gruppen aus den Stadtteilen durch die Teamer empfangen werden, also „einreisen“ ins Sommerland, und nachmittags um 17 Uhr ebenso kontrolliert „ausreisen“. Kinder aus den anderen Stadtteilen werden mit Kleinbussen der Johanniter oder Malteser nach Hause gefahren..
Die Kinder leben in eigenen Zeltstädten
Die Kinder etwa gleichen Alters leben in sechs Zeltstädten, deren „Einwohner“ durch Farben von Grün bis Grau unterschieden werden. Die Teamer tragen T-Shirts in den Farben ihrer Zeltstädte mit dem diesjährigen Mut machenden, fränkischen Slogan „Schaff mer scho“.
Die Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten, so berichtet Kaiser weiter, kennen sich meist nicht. Sie lernen, sich in eine neue Gemeinschaft einzufügen. Manche, aber die schon seit Jahren dabei sind, freuen sich über ein Wiedersehen. Von den Organisatoren sei den Zeltstädten als gemeinsames Motiv „Eine Reise durch die Zeit“ vorgegeben worden. Am Vormittag stünden das kreative Entwickeln einer Geschichte und eines Liedes nach diesem Motiv und gemeinsames Spielen auf dem Programm.
Von Workshops bis zu Entspannung mit Musik
Jeden Nachmittag bilden sich altersgemischte Workshops für Sport, Tanzen, Entspannung mit Musik, zum Bauen und Basteln mit Holz oder für Zirkusartistik. Die Gruppe „Walderfahrung“ erkundete zum Beispiel die Eigenart des Afterbergwaldes mit den verschiedenen Bäumen und Pflanzen; die Kinder üben Lauschen und Anschleichen, Speerwerfen und Blasrohre schnitzen aus dem hohlen Stängel des Japanknöterich. Vielfalt und Abwechselung seien also angesagt. Der Nachmittag klingt für die Kids in Ruhe aus, indem sie über den abgelaufenen Tag urteilen.
Höhepunkt im Lagerleben war, wie Andreas Kaiser weiter berichtete, die große Übernachtung aller Einwohner der Zeltstädte mit Disko, Kino, Jahrmarkt und Lagerfeuer. Erstmals getrennt von den Eltern übernachten, sei für manche Kinder ein kleiner Schritt zur Selbständigkeit. Zum Abschlussfest im Beisein der Eltern werden die Bewohner der einzelnen Zeltstädte mit Musik zum zentralen Festplatz marschieren. Sie präsentieren sich dann mit besonderen Vorführungen und selbstverfassten Songtexten.
Nach drei Wochen kommt der große Abbau
Am darauf folgenden Wochenende müssen die Teamerinnen und Teamer die Versorgungseinrichtungen und unterschiedlich großen Zelte abbauen, die der „Verein integrative und präventive Jugendprojekte“, das Rote Kreuz und die Stadt Würzburg zur Verfügung gestellt haben. Die Freiwillige Feuerwehr Rottenbauer unterstützt seit Jahren den Abbau.

