Zwei Männer mit kurzen Hosen und T-Shirts mit der Aufschrift "Sicherheitsdienst" sind in den Ferien ab 12.20 Uhr täglich im Dallenbergbad zu sehen. Sie laufen über die Liegewiese und umrunden die Schwimmbecken. Außerhalb der Ferien sind sie nur an den Wochenenden im Einsatz.
"Die Mitarbeiter sollen für Sicherheit, Ruhe und Ordnung auf dem Gelände sorgen und für Anliegen von Badegästen da sein", nennt Felix Makulik, Gruppenleiter der WVV-Tochter Würzburger Bäder GmbH (WBG), die Aufgaben des Sicherheitsdienst. Sie würden Bademeister und Kassenpersonal unterstützen und Konflikte entschärfen.
Massenschlägereien wie in Berlin gab es im Würzburger Dallenbergbad noch nicht
Gibt es denn so viele Konflikte im Dalle? Massenschlägereien wie in Freibädern in Berlin oder in Frankfurt hat es im Dallenbergbad noch nicht gegeben, berichtet Makulik. Aber vereinzelte, aggressive Besucher gäbe es schon.
Die Polizei ist am 11. Juni wegen einer Schlägerei im Dalle gerufen worden. Beteiligt an der Auseinandersetzung waren laut Auskunft der Polizeiinspektion Würzburg rund ein Dutzend Personen. Gegen zwei von ihnen wird wegen gegenseitiger Körperverletzung ermittelt. 2019 hatte ein Einsatz Schlagzeilen gemacht, als die Polizei einen gesuchten Straftäter im Dallenberg festnahm und eine Gruppe Jugendlicher dagegen teils aggressiv Widerstand leistete.
Sicherheitsdienst soll Streitigkeiten schlichten
"Im Vergleich zur Situation in den Ballungsräumen sind wir hier aber noch auf einer Insel der Seligen", sagt Makulik. "Und der Sicherheitsdienst soll dazu beitragen, dass es so bleibt ." Denn die Anwesenheit der Security wirke laut Makulik präventiv: "Alleine, dass schon jemand auf der Liegewiese unterwegs ist, sorgt für Sicherheit." Außerdem würden die Männer bemerken, wenn zum Beispiel in einer Gruppe eine aggressive Situation entsteht und diese entschärfen.
Christoph Braasch, Geschäftsführer der Würzburger Firma Continus sagt, dass seine Mitarbeiter in Konfliktmanagement geschult sind. Im Zweierteam sei möglichst immer ein Mitarbeiter, der Fremdsprachen wie zum Beispiel Arabisch oder Russisch spricht, was dabei helfen würde, nicht deutschsprachigen Personen die Hausordnung des Bades zu erklären. "Badegästen zu erklären, dass auf der Liegewiese keine laute Musik erlaubt ist", nennt Braasch eine der häufigeren Tätigkeiten seiner Kollegen. Eine weitere sei, Streitigkeiten unter den Besuchern zu schlichten.
"Unfreundliche Diskussionen" mit Badegästen gebe es immer öfter
Auch im Nautiland unterstützt der Sicherheitsdienst am Wochenende das Personal. "Manche Badegäste brauchen Hilfe beim Bedienen des Kassenautomaten", nennt Makulik ein Beispiel für den Einsatz im Kassenbereich.
"Es gibt aber auch Streitigkeiten zu entschärfen, wenn jemand nicht bezahlen will, was er im Schwimmbad konsumiert hat." Leider gebe es solche "unfreundlichen Diskussionen" immer öfter. Sein Fazit: "Die Leute werden heute schneller aggressiv als früher." Der Sicherheitsdienst sei also auch da, um das Personal der Bäder zu schützen.

Wie viel der Sicherheitsdienst der Würzburger Bäder GmbH kostet, will Makulik nicht sagen. Beschlossen wurde sein Einsatz von der Geschäftsführung der WBG. Man habe während der Corona-Pandemie gute Erfahrungen mit der Firma gemacht, damals hatten die Mitarbeiter den Eingang in die verschiedenen Bereiche des Bades überwacht.