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Würzburg/Schweinfurt: Impfmüde Polizei? So viele Beamte sind in Unterfranken gegen Corona geimpft

Würzburg/Schweinfurt

Impfmüde Polizei? So viele Beamte sind in Unterfranken gegen Corona geimpft

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    In den vergangenen Tagen haben Medienberichte für Aufregung gesorgt, wonach in Bayern 20 Prozent der Polizistinnen und Polizisten ungeimpft seien.
    In den vergangenen Tagen haben Medienberichte für Aufregung gesorgt, wonach in Bayern 20 Prozent der Polizistinnen und Polizisten ungeimpft seien. Foto: Andreas Arnold, dpa (Symbolbild)

    Mindestens 84 Prozent der unterfränkischen Polizistinnen und Polizisten sind gegen das Coronavirus geimpft. Das erklärte Präsidiumssprecher Björn Schmitt gegenüber dieser Redaktion. "Die tatsächliche Quote dürfte aber höher liegen." Schwangere, Beamte in Elternzeit, langfristig Erkrankte oder erst einmal geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien nicht vollständig erfasst.

    Außerdem hätte sich zwar ein Großteil "über die polizeilichen Impfangebote mit Vakzinen versorgt", sagt Schmitt, allerdings hätten sich seine Kolleginnen und Kollegen auch in Impfzentren oder Arztpraxen impfen lassen können. Nachmeldungen über solche Impfungen würden laufend erfasst. Aber: "Eine Meldepflicht über eine erfolgte Impfung gegenüber dem Dienstherren besteht nicht, auch wenn innerhalb des Polizeipräsidiums Unterfranken eine 3G-Regelung für den Arbeitsplatz gilt."

    Innenminister Herrmann spricht von Konflikten innerhalb der Polizei

    In den vergangenen Tagen haben Medienberichte für Aufregung gesorgt, wonach in Bayern 20 Prozent der Polizistinnen und Polizisten ungeimpft seien. Es sei grotesk, dass ungeimpfte Einsatzkräfte 2G-Vorgaben kontrollieren, meinte etwa der bayerische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Jürgen Köhnlein, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR).

    Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält es demnach für "kaum vertretbar", wenn nicht geimpfte Polizisten im Streifendienst mit Bürgern in Kontakt kommen. Teilweise kommt es laut Herrmann auch innerhalb der Polizei zu Konflikten, wenn geimpfte Kräfte mit ungeimpften Kolleginnen und Kollegen in einem Streifenfahrzeug eingeteilt sind.

    "Gerade in Anbetracht der aktuellen Situation muss es der Anspruch von allen sein, sich und vor allem andere durch Impfung zu schützen."

    Detlev Tolle, unterfränkischer Polizeipräsident

    Dass die Impfquote in der unterfränkischen Polizei gegenüber den bayernweiten Zahlen höher ist, deckt sich mit der generellen Impfbereitschaft in der Bevölkerung: Während in den südbayerischen Corona-Hotspots die Impfquote teilweise noch bei unter 60 Prozent liegt, nähert sie sich in Unterfranken der 70-Prozent-Marke.

    Unterfrankens Polizeipräsident Detlev Tolle hat zum Thema Impfen eine klare Haltung: "Gerade in Anbetracht der aktuellen Situation muss es der Anspruch von allen sein, sich und vor allem andere durch Impfung zu schützen", erklärte er gegenüber dieser Redaktion.

    So hoch ist die Inzidenz der Polizei

    Während Medienberichten zufolge die Inzidenz etwa in der sächsischen Polizei bei 4000 liegt, sind die Zahlen von Corona-Infektionen in der unterfränkischen Polizei überschaubar. Von den insgesamt 3158 Beschäftigten im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken befinden sich laut Sprecher Björn Schmitt derzeit 28 positiv auf Corona getestete Personen in Quarantäne. Dabei handelt es sich um 25 Polizeibeamte und drei sonstige Beschäftigte. Als die Redaktion vor zehn Tagen die Zahl schon einmal abgefragt hatte, lag die Zahl der Polizeibeschäftigten in Quarantäne noch bei 31.

    Damals wurden dem Präsidium innerhalb von sieben Tagen sieben Corona-Fälle innerhalb der Polizei bekannt. Das entspricht einer Sieben-Tage-Inzidenz von 221.

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