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WÜRZBURG: Jagd nach Schnäppchen kann beginnen

WÜRZBURG

Jagd nach Schnäppchen kann beginnen

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    (gizo) Ein lang gehegter Wunsch der gemeinnützigen Brauchbar-GmbH wird wahr: Die Antiquitätenecke aus dem Sozialkaufhaus ist jetzt in ein eigenes Geschäft in der Gerberstraße 8 umgezogen. An diesem Samstag wird um zehn Uhr der Laden mit dem bezeichnenden Namen „Krempeltempel Pleich“ erstmals geöffnet.

    Mit der Namensgebung dient die Antike nicht nur als eine Art fantastische Ahnengalerie - sie liefert auch den Stoff, aus dem Träume gewoben werden. Reminiszenzen an jene längst vergangenen Tage findet man genügend in allen Ecken. Der Laden ist voll mit Krempel und Dingen, die man gut verwenden kann. Die Milchkanne zum Beispiel ist zwar angeschlagen, aber irgendetwas kann man noch immer darin aufbewahren. Auch den Stuhl mit einem etwas abgewetzten Bezug kann man immer noch gebrauchen.

    Viele Gegenstände haben ihren Charme. Es gibt allerdings eine Ecke, in der man Sachen findet, auf die die Menschheit nicht unbedingt gewartet hat, sie aber trotzdem bekommen kann. „Das ist ein absoluter Wahnsinn“, lacht Brauchbar-Geschäftsführer Hartfried Groksch und deutet auf eine wunderbare schwarze Deko-Gießkanne. Auch die Porzellan-Gondel mit Salz- und Pfefferspender braucht – außer echten Liebhabern – kein Mensch wirklich. „Das ist aber eine echte Antiquität aus der Herstellung einer bekannten Porzellanfirma“, betont Groksch.

    100 Quadratmeter Ladenfläche wecken bei der Stammkundschaft, die auch aus dem Umland kommt, bestimmt den Entdeckertrieb. Die Jagd nach den Schnäppchen kann beginnen. Neben Silber, Porzellan und kitschigem Sakralem bietet der „Krempeltempel Pleich“ auch einige schöne antike Möbeln und Kurioses an. Zum Beispiel eine raumhohe Säule aus Eiche mit Darstellungen aus der Pharaozeit. Der Künstler, erzählt Groksch, sei extra vom Auftraggeber nach Ägypten geschickt worden, um ägyptische Motive zu studieren. Für 50 000 Euro ist der Brauchbar-Geschäftsführer bereit, sich von der Säule zu trennen.

    Groksch: „Ein Glücksfall“

    Mit der Eröffnung des „Krempeltempel Pleich“ hat sich Groksch einen lang gehegten Wunsch erfüllt. „Ich war schon immer der Meinung, dass die Antiquitätenecke im Sozialkaufhaus ein Anachronismus ist.“ Seit drei, vier Jahren habe er deshalb nach Möglichkeiten in der Innenstadt gesucht. „Jetzt haben wir einen Laden mit einem Mietpreis gefunden, mit dem wir leben können.“ Dass das Geschäft auf dem Fußweg zwischen der Innenstadt und dem Congress Centrum liegt, ist für Groksch ein Glücksfall. „Wir wollen auch Dinge verkaufen, die ein Tourist in die Tasche stecken kann.“

    Der Antiquitätenladen ist die neunte Filiale des Sozialkaufhauses. Neun Mitarbeiter werden hier die rund 100 Stammkunden bedienen. Der Laden verkauft nur Sachen, die er gespendet bekommt: zudem macht er keine Geschäfte auf Kommissionsbasis. Mit den hier erzielten Gewinnen werden andere Pläne der Brauchbar-GmbH finanziert.

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