Zu Beginn der Sitzung teilten zwei ortsansässige Jagdpächter ihr Anliegen, den Freizeitdruck im Wald zu reduzieren. Fahrradfahrer und Spaziergänger, insbesondere mit Hunden, sowie auch die ganzjährige Waldbewirtschaftung störten das Wild und somit auch die Arbeit der Jagdpächter. "Zugang zur Natur hat jeder, mit dieser Schwierigkeit haben wir zu kämpfen", so Uwe Ruck. Man wolle wissen, "wer wann was im Wald macht" – Bürgermeister Christian Holzinger entgegnet, dies mit dem ortsansässigen Förster zu klären. Eine weitere Forderung der Jagdpächter besteht in einer allgemeinen Leinenpflicht für Hunde, in letzter Zeit sei vermehrt beobachtet worden, dass sich Hunde an der Wildtierfütterung aufhielten, Ruck berichtet weiterhin von gerissenen Rehen im Wald und führt dies auf sich frei bewegende Hunde zurück. Eine solche Leinenpflicht in Wald und Flur werde in einer künftigen Gemeinderatssitzung diskutiert. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass Jagdwilderei in jedem Falle zur Anzeige gebracht werden könne.
Die Jagdpächter äußerten weiterhin ihre Bedenken im Bezug auf die afrikanische Schweinepest, in Miltenberg habe es bereits Fälle gegeben, erreiche der Virus auch den Eisenheimer Forst, sei mit starken Einschränkungen zu rechnen, beispielsweise einer Sperrzone rund um den Wald, welche auch eine Erschwernis für die Ernte darstellen würde.
Zuschuss für "klimaangepasstes Waldmanagement"
Im Sinne der nachhaltigen Waldbewirtschaftung wurde im Anschluss an den Austausch mit den Jagdpächtern über eine von der Bundesregierung geschaffene Förderung diskutiert, welche "klimaangepasstes Waldmanagement" bezuschussen will. Im Falle Eisenheims handle es sich bei dieser Förderung um einen Betrag von rund 16.000 Euro, zunächst müsse dafür geprüft werden, ob die geforderten Kriterien erfüllt werden können. Laut Bürgermeister Christian Holzinger werde in Eisenheim bereits seit Jahren klimaneutral gehandelt, es ginge nun auch darum, zu entscheiden, ob es für die Gemeinde lohnenswert sei, gegebenenfalls andere Fördermittel aufzugeben, da eine Doppelförderung für ein Gebiet nicht zulässig sei. Der Prüfung und gegebenenfalls daraus resultierenden Formulierung eines Zuwendungsantrags stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Neue Beschilderung des Ziegelgrabens
Im weiteren Verlauf der Sitzung befürwortete der Gemeinderat auch drei Bauvorhaben im Ort. "Eine Belebung des Bestandes ist in jedem Fall positiv zu beurteilen", so Bürgermeister Holzinger. Ebenfalls wurde der durch das Amt für Ländliche Entwicklung beabsichtigten Flurbereinigung durch den Gemeinderat zugestimmt. Man wünsche sich allerdings eine Ausweitung des Gebietes, wodurch eine effizientere Flurbereinigung möglich wäre: "Das Flurbereinigungsgebiet erscheint willkürlich", so Gemeinderat Claus Hochrein. Die Flurbereinigung erfolge zum aktuellen Zeitpunkt auch mit dem Hintergrund, die Verlegung der Staatsstraße 2260 östlich von Prosselsheim zu ermöglichen. Mit den Eigentümern der von der Flurbereinigung betroffenen Gebiete sei man bereits im Gespräch gewesen.
Der Ziegelgraben in Obereisenheim ist in letzter Zeit stärker von überörtlichem Verkehr, insbesondere von Reisebussen, befahren worden, da es eine Neuerung der Navigationsdaten gegeben habe. Aufgrund der schweren Befahrbarkeit der Straße war es allerdings vermehrt zu Beschädigungen von Privatanwesen im Ziegelgraben sowie auch der Reisebusse selbst gekommen. Der Marktgemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme die Beschilderung des Ziegelgraben mit einem "Durchfahrt verboten"- Schild, Anliegern ist es allerdings weiterhin gestattet, die Straße zu befahren.