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Zell: Jahresausklang mit Nachgeschmack

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    Falschparker in Zell: Ein abgestellter Anhänger am Feuerwehrplatz
    Falschparker in Zell: Ein abgestellter Anhänger am Feuerwehrplatz Foto: Steffen Eric Kramer

    Es gibt Sitzungen, die Schlagzeilen machen, und es gibt solche, die eher unspektakulär verlaufen. Die letzte Gemeinderatssitzung vor dem Jahresende fiel eher in die zweite Kategorie – zumindest auf den ersten Blick. Zwar könnte man versucht sein, nun zu schreiben: "Alles in Ordnung in Zell", doch bei genauerem Hinsehen zeigte sich: In dieser kurzen Sitzung – der öffentliche Teil dauerte nur knapp 30 Minuten – steckte bereits viel Diskussionsstoff, auch wenn größere Probleme nicht zur Sprache kamen. Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein Nachtragsangebot im Rahmen der Sanierung der Grundschule. Im Konkreten ging es um Rauch- bzw. Brandschutztüren. Gemäß des bestehenden Brandschutzkonzepts wurden Rauchschutztüren ausgeschrieben und die Arbeiten im Oktober vom Gemeinderat bereits an eine Fachfirma vergeben.

    Doch eine spätere Begehung mit einem Brandschutzbüro brachte eine Überraschung: Statt der ursprünglich geplanten Türen sollen nun Brandschutztüren des Typs T30 RS eingebaut werden, die einen höheren Schutz gewährleisten. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf knapp 22.000 Euro – einem Betrag, dem der Rat nach zügiger Diskussion zwar zustimmte. Sicherheit geht schließlich vor. Doch auf dem Weg dorthin wurden einige interessante Dinge zur Sprache gebracht.

    Fehlplanung: Vorwurf berechtigt?

    Ein Brandschutzkonzept ist eine feine Sache. Ein solcher Fachplan erhöht die Sicherheit eines Gebäudes, indem er dieses in Brandabschnitte einteilt, die im Ernstfall die Ausbreitung von Bränden verhindern. Zwischen solchen Abschnitten liegen widerstandsfähige Bauteile wie Brandschutztüren und Brandwände. Ein Brandschutzkonzept legt also fest, welche Art von Tür oder Wand wo benötigt wird bzw. "in Ordnung" ist. Vor dem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Ratsmitglied Martin Küpper (Bündnis 90 / Die Grünen) der Zeller Verwaltung folgendes vorwirft: "Lieber Bürgermeister, wir geben Geld aus für einen Fachplan. Und wenn wir das umsetzen, kommt dann normalerweise nichts mehr". Dass es nun einen Nachtrag gibt, sei für ihn daher ein Zeichen von "Fehlplanung". "So können wir nicht mit öffentlichen Geldern umgehen", ergänzte er.

    Küpper gab zu bedenken, dass er die Art und Weise, wie die Planung abgelaufen ist, fragwürdig finde und er nicht verstehe, warum man nicht erst die Sachlage ordentlich prüfe, bevor man etwas ausschreibt. Der Erste Bürgermeister Joachim Kipke (Zeller Mitte – Freie Wähler) gab ihm Recht, dass dies hätte von Anfang an berücksichtigt werden sollen. Wer an welcher Stelle im Planungsprozess einen Fehler gemacht hat, konnte an diesem Abend nicht abschließend geklärt werden.

    Grünes Licht für Photovoltaik-Projekt

    Weniger kontrovers verlief der nächste Tagesordnungspunkt, der sich mit dem interkommunalen Photovoltaik-Projekt der Gemeinden Hettstadt, Leinach und Margetshöchheim befasste. Konkret ging es um die Anpassung ihrer Flächennutzungspläne sowie die Aufstellung vorhabenbezogener Bebauungspläne, die für das Projekt notwendig sind. Zell hatte hier keine Einwände und gab dem Photovoltaik-Projekt damit einstimmig grünes Licht.

    Ein echter Dauerbrenner in Zell bleibt das Thema Parken im Altort. Ratsmitglied Thomas Hetterich (CSU/Freie Zeller Bürger) berichtete von einer neuen Entwicklung im "Stellplatz-Schachspiel": Zwar funktioniere die neue Parkregelung an der Maintalhalle gut, doch einige KFZ-Halter würden inzwischen den Feuerwehrplatz als Ausweichlösung nutzen. Andere wiederum parkten weiterhin wild im Ortskern. Hetterich forderte deshalb ein konsequentes Vorgehen: "Wehret den Anfängen, wie es so schön heißt!". Das neue Jahr wird zeigen, wie die Gemeinde uneinsichtige Falschparker in Form von Sanktionen "schachmatt" setzt.

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