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Untereisenheim: Jahresrückblick 2024: 10 bewegende Geschichten aus dem Würzburger Land

Untereisenheim

Jahresrückblick 2024: 10 bewegende Geschichten aus dem Würzburger Land

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    Erfinderin des Sommerhäuser Weihnachtsmarktes, die Malerin Annadora Diller-Köninger, wird die Organisation ab 2025 nicht mehr übernehmen. 
    Erfinderin des Sommerhäuser Weihnachtsmarktes, die Malerin Annadora Diller-Köninger, wird die Organisation ab 2025 nicht mehr übernehmen.  Foto:  Antje Roscoe

    Ein Jahr, das mit Höhen und Tiefen konfrontiert hat, neigt sich dem Ende zu. Zwischen den Schlagzeilen und den großen Ereignissen waren es oft die kleinen, ganz persönlichen Geschichten, die uns am meisten berührt haben. In diesem Jahresrückblick wollen wir genau diesen Momenten Raum geben: zehn Geschichten aus der Region Würzburg, die besonders bewegend waren. 

    Der Kampf des kleinen Leo gegen die Leukämie: Woraus die Familie Kraft schöpft

    Der kleine Leo aus Untereisenheim im Urlaub in Italien. Leider hat sein Körper die Stammzellenspende abgestoßen und er muss weiter gegen die Leukämie kämpfen.
    Der kleine Leo aus Untereisenheim im Urlaub in Italien. Leider hat sein Körper die Stammzellenspende abgestoßen und er muss weiter gegen die Leukämie kämpfen. Foto: Nadine Spiegel

    Die Familie Spiegel aus dem Landkreis Würzburg genoss im Sommer eine Woche Urlaub am Meer – ein Moment der Normalität inmitten eines schweren Schicksals. Der fünfjährige Leo, der seit 2020 gegen Leukämie kämpft, blüht beim Spielen im Wasser auf, obwohl er nach einer Stammzelltransplantation große Angst vor Wasser entwickelt hatte.

    Doch die Hoffnung, die Transplantation könnte ihn heilen, ist zerbrochen: Leos Körper hat die neuen Zellen abgestoßen, und die Ärzte befürchten, dass die Leukämie zurückkehrt. Für Leos Mutter Nadine war der Rückschlag ein Schock, doch sie schöpfe weiterhin Kraft aus Leos Lebensfreude. Trotz aller Hürden bleibt die Familie hoffnungsvoll: Leo habe einmal gesagt, dass Pokémon den Krebs besiegen wird – und dieser Mut gebe allen die Stärke, weiterzukämpfen.

    Zusammenhalt nach der Sturzflut: Reichenberg räumt gemeinsam auf

    Reichenberg am Morgen nach der Sturzflut vom 3. August 2024.
    Reichenberg am Morgen nach der Sturzflut vom 3. August 2024. Foto: Torsten Schleicher

    Nach der verheerenden Sturzflut am 3. August stand Reichenberg im Zeichen des Zusammenhalts. Schlamm und Wasser hinterließen große Schäden, besonders in der Bahnhofstraße, wo die Wassermassen durch die Ortsmitte schossen. Nur wenige Stunden nach der Flut packen zahlreiche Helfer an, um Schäden zu beseitigen. Im Sozialprojekt „tauschbar“ wurde geräumt und gereinigt. Über Instagram wurden Freiwillige gebeten, Kleidung zum Waschen mit nach Hause zu nehmen – mit Erfolg.

    Mit 70 Neustart gewagt. Nach fünf Jahren verabschiedet sich Anita Günder vom "Fränkischen Garten"

    Sie hatte mit 70 noch mal eine Kneipe aufgemacht: Jetzt hört Anita Günder im "Fränkischen Garten" in Eisingen auf.
    Sie hatte mit 70 noch mal eine Kneipe aufgemacht: Jetzt hört Anita Günder im "Fränkischen Garten" in Eisingen auf. Foto: Thomas Obermeier

    Anita Günder eröffnete 2019 im Alter von 70 Jahren die Traditionsgaststätte ihrer Eltern, den "Fränkischen Garten" in Eisingen, neu. Was als kurzer Übergang geplant war, entwickelte sich zu fünf intensiven Jahren, in denen sie das Lokal als Weinstube und Café erfolgreich führte. Mit fränkischem Flair, Livemusik und Feierlichkeiten zog sie treue Gäste an. Doch dann zwangen gesundheitliche Gründe die Wirtin zum Rückzug. Seit September öffnet sie nur noch für Gesellschaften, bis ein Nachfolger gefunden ist. Ihr Wunsch: Das Lokal soll fränkisch bleiben, mit Fokus auf Gastlichkeit und guter Küche. Für die Zeit danach hat die 75-Jährige große Pläne: Reisen, Kreuzfahrten und einfach mal durchatmen. 

    Heldentat in Zell: Wie Felix Bösl durch Mut und Besonnenheit seinen Vater rettete

    Felix Bösel hat seinem Vater das Leben gerettet und wurde dafür mit der Patrona Bavariae Medaille ausgezeichnet. Das Bild zeigt ihn gemeinsam mit seinen Eltern Elisabeth und Wolfgang Bösl bei der Preisverleihung.
    Felix Bösel hat seinem Vater das Leben gerettet und wurde dafür mit der Patrona Bavariae Medaille ausgezeichnet. Das Bild zeigt ihn gemeinsam mit seinen Eltern Elisabeth und Wolfgang Bösl bei der Preisverleihung. Foto: Ute Hoinkis

    Am 3. Januar 2022 rettete der damals achtjährige Felix Bösl aus Zell seinem Vater das Leben. Während der Weihnachtsferien spielte Felix zu Hause Nintendo, als er gegen 10.45 Uhr den Ruf seines Vaters aus dem Bad hörte. Wolfgang Bösl, Ingenieur für Medizintechnik, spürte einen stechenden Schmerz in der Brust – später als lebensgefährliche Aortendissektion diagnostiziert.

    Felix bewahrte Ruhe, rief seine Mutter, eine Notärztin, an und schilderte die Situation. Bis zur Ankunft der Rettungskräfte öffnete er Türen, sperrte die Hunde weg und begleitete die Helfer zielstrebig zu seinem Vater. Dank Felix' klarem Handeln wurde sein Vater binnen 90 Minuten operiert, eine lebensrettende Maßnahme. Die Besonnenheit des Jungen wurde geehrt – heuer erhielt er die bayerische Medaille "Patrona Bavariae".

    Nach tragischen Tod von Frank Sendner: Gemeinschaft von Fährbrück zeigt ungebrochene Hilfsbereitschaft

    Frank Sendner starb am 2. Mai bei einem Unwetter in seinem Keller in Fährbrück. Daraufhin zeigte die Gemeinschaft eine ungebrochene Hilfsbereitschaft.
    Frank Sendner starb am 2. Mai bei einem Unwetter in seinem Keller in Fährbrück. Daraufhin zeigte die Gemeinschaft eine ungebrochene Hilfsbereitschaft. Foto: Irene Konrad

    Nach dem tragischen Tod von Frank Sendner, der am 2. Mai 2024 bei einem Unwetter in seinem Keller in Fährbrück ums Leben kam, zeigte die Gemeinschaft, wie viel Hilfsbereitschaft bewirken kann. Freunde, Feuerwehrkameraden und Mitglieder der von ihm mitbegründeten Initiative "Fluthilfe Dernau – Mainfranken hilft" kamen zusammen, um seine Familie zu unterstützen. Spendenaktionen wurden initiiert, um seine Familie zu entlasten. Der 46-Jährige, der Frau und vier Kinder hinterlässt, hatte in seinem Leben zahllosen Menschen geholfen, insbesondere nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. 

    Annadora Diller-Köninger organisiert 2024 zum letzten Mal den Sommerhäuser Weihnachtsmarkt

    Mittendrin im Organisieren des 40. Sommerhäuser Weihnachtsmarkts, seine Erfinderin, die Malerin Annadora Diller-Köninger. Ab kommendem Jahr wird sie die Organisation nicht mehr übernehmen. 
    Mittendrin im Organisieren des 40. Sommerhäuser Weihnachtsmarkts, seine Erfinderin, die Malerin Annadora Diller-Köninger. Ab kommendem Jahr wird sie die Organisation nicht mehr übernehmen.  Foto: Antje Roscoe

    Annadora Diller-Köninger, die Erfinderin des Sommerhäuser Weihnachtsmarkts, gab im November bekannt, nach 40 Jahren den Weihnachtsmarkt ein letztes Mal zu organisieren. Mit 90 Jahren möchte die Künstlerin sich nun ganz ihrer Malerei widmen. 1984 hatte sie den Markt ins Leben gerufen und zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht, das Besucher aus ganz Deutschland anzieht. Der Weihnachtsmarkt in Sommerhausen, der in Galerien, Höfen und ehemaligen Ställen stattfindet, war anfangs eine ungewöhnliche Idee, doch heute ist er etabliert und ein Selbstläufer. Ihre Nachfolgerin, Julia Bogner, wird die Tradition fortführen. 

    77-Jähriger hat nach Wohnhausbrand in Frickenhausen alles verloren und bekommt überwältigende Solidarität aus dem Ort 

    Spendenaktion für das Opfer eines Wohnhausbrandes in Frickenhausen.
    Spendenaktion für das Opfer eines Wohnhausbrandes in Frickenhausen. Foto: Gerhard Meißner

    An einem Sonntagnachmittag im Mai verlor der Eigentümer, ein 77-Jähriger ehemaliger Binnenschiffer, sein gesamtes Hab und Gut. Doch schon am Montagmorgen trafen sich Gemeinderat Michael Voshagen und Feuerwehrkommandant Matthias Ganz, um gemeinsam mit dem Bürgermeister Günther Hofmann eine Spendenaktion zu initiieren. Gastwirt Sebastian Stahl spendierte zehn Gutscheine für ein Essen und ein Getränk, andere gaben Geld. Insgesamt über 2000 Euro haben Ivonne Liebler und Thomas Bauswein auf ihrer Spendenliste notiert. Nicht nur aus Frickenhausen kamen die Spenderinnen und Spender, auch aus Ochsenfurt und umliegenden Orten.

    CSU-Politiker Manfred Ach gestorben: Als Landtagsabgeordneter für Würzburg-Land hatte er viel Macht in München

    Der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Manfred Ach aus Margetshöchheim ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
    Der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Manfred Ach aus Margetshöchheim ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Foto: Theresa Müller

    14 Jahre lang war Manfred Ach aus Margetshöchheim direkt gewählter Abgeordneter, zehn Jahre davon war er Vorsitzender des Haushaltsausschusses – und hatte großen Einfluss. Als "stiller Macher" wurde er einmal in einem Artikel dieser Redaktion bezeichnet, als der Bewahrer eines ausgeglichenen bayerischen Landeshaushalts: der CSU-Politiker und frühere Landtagsabgeordnete Manfred Ach. Im Juni ist der Margetshöchheimer im Alter von 83 Jahren gestorben. Landrat Thomas Eberth, CSU-Kreisvorsitzender Würzburg-Land, bescheinigte Ach in einer der Redaktion übermittelten Würdigung Geradlinigkeit und hohe politische Fähigkeiten.

    Ascheregen und Flugstreichungen wegen Vulkanausbruch: Ehepaar aus Theilheim steckte tagelang in Indonesien fest

    Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf der Insel Flores spuckt während eines Ausbruchs Asche aus.
    Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf der Insel Flores spuckt während eines Ausbruchs Asche aus. Foto: Foto: Uncredited/AP, dpa

    Hanne Vogt und Dietmar Wengl aus Theilheim erlebten auf ihrer Weltreise den Ausbruch eines Vulkans. Ein Nervenkrieg - so beschrieb Hanne Vogt damals ihren Gefühlszustand. Tagelang saßen sie und ihr Mann Dietmar Wengel auf der indonesischen Insel Flores fest, während der aktive Vulkan Lewotobi Laki-Laki ihre Reisepläne durcheinander brachte. Das Ehepaar aus Theilheim war nicht allein – Tausende Urlauber in Asien waren von dem Vulkanausbruch betroffen, und Hunderte von Flugverbindungen wurden sowohl national als auch international gestrichen.

    Angefahren und im Graben liegen gelassen: Wie Hund "Loui" aus der Nähe von Würzburg wieder zurück nach Hause fand

    Hofhund "Louis" wurde am Morgen des 12. Februar von einem unbekannten Autofahrer angefahren.
    Hofhund "Louis" wurde am Morgen des 12. Februar von einem unbekannten Autofahrer angefahren. Foto: Franziska Fischer

    An einem Sonntagabend im Februar war Hund Loui ausgerissen. Nicht das erste Mal, sagte Frauchen Franziska Fischer. Deshalb hatte ihm die Familie einen GPS-Tracker gegeben, doch ausgerechnet an diesem Tag sei dieser ausgefallen. Am Montag gegen 9 Uhr bekam Fischer dann den Anruf: Der Mann einer Freundin rief sie an und erzählte, dass er Loui im Straßengraben gefunden habe. Schnell sei die Familie zu der Kreuzung zwischen Mühlhausen und Unterpleichfeld geeilt und habe dort, neben der Straße, ihren verletzten Hund gefunden – vermutlich angefahren von einem Auto. Für Loui hatte der Unfall schwerwiegende Folgen. Fünf Stunden musste das Tier aufgrund eines schweren Hüftbruchs operiert werden. Da es mit vier Jahren noch recht jung sei, gibt es Hoffnungen auf einen guten Heilungsverlauf

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