Die Corona-Pandemie war in der Region Ochsenfurt das beherrschende Thema. Aber es gab daneben auch zahlreiche andere Ereignisse, die die Menschen vor Ort bewegten. Eine Auswahl an Themen, die für Gesprächsstoff sorgten.
1. Wohnhausbrand in Ochsenfurt fordert ein Menschenleben

Zu einem folgenschweren Wohnhausbrand kam es am 19. November in Ochsenfurt. Zwar konnten Feuerwehr und Polizei fast alle Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen, doch ein Mensch überlebte das Feuer nicht. Die Leiche eines Bewohners wurde bei den Löscharbeiten gefunden. Entdeckt wurde der Brand von einer vorbeifahrenden Streifenbesatzung, die sogleich mit der Evakierung des brennenden Hauses und der angrenzenden Gebäude begann. Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz. Wegen der Rauchentwicklung wurden die Bürger aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten.
2. Diskussionen um einen geplanten Solarpark

Wenn er denn kommt, wäre er einer der großen seiner Art in Deutschland: Auf landwirtschaftlichen Flächen im Ochsenfurter Ortsteil Darstadt soll ein rund 85 Hektar großer Solarpark mit Bürgerbeteiligung entstehen - das wäre rund ein Viertel der Darstadter Flur. Während die planende Firma die umweltfreundliche Energiegewinnung hervorhebt und die Stadt auf Gewerbesteuereinnahmen hofft, hat sich in Darstadt bereits eine Bürgerinitiative gebildet, die das Projekt für zu groß und an der falschen Stelle hält. Entschieden ist in dieser Sache aber noch nichts.
3. In Ochsenfurt findet die dritte Hundemesse statt

Organisator Jürgen Lucas hatte eigentlich vor, die dritte Ochsenfurter Hundemesse schon im Mai stattfinden zu lassen. Die Corona-Pandemie vereitelte das Vorhaben, doch Lucas gab nicht auf. Mit einem entsprechenden Hygienekonzept war es möglich, die Messe im September unter freiem Himmel auf den Mainwiesen neben der Alten Mainbrücke abzuhalten. Mehr als 2200 Besucher kamen, um sich das Angebot der Aussteller und verschiedene Vorführungen anzusehen. Die Hundemesse, die 2018 Premiere hatte, war damit eine der ganz wenigen größeren Veranstaltung, die in diesem Jahr in Ochsenfurt stattfanden.
4. Ein ungewöhnlicher Heiratsantrag auf dem Main

Einen Heiratsantrag der außergewöhnlichen Art machte am 20. Juli ein junger Mann seiner Freundin an der Ochsenfurter Schiffsanlegestelle. Andre Daißler hatte die Aktion vor seiner Freundin Katharina Müller erfolgreich geheim gehalten. Mit Unterstützung von Werner Röder, der das Boot der Strompolizei fährt, hatte er an der Bordwand ein 30 Meter langes Plakat mit der Aufschrift "Willst Du mich heiraten Katharina?" angebracht und eine gemeinsame Radtour so arrangiert, dass die beiden just zu der Zeit am Mainufer saßen, als das Boot laut hupend vorbei fuhr. Und natürlich hat Katharina unter dem Beifall von Freunden, Verwandten und Passanten "Ja" gesagt.
5. Wahlarena mit drei Kandidaten vor der Kommunalwahl

Die Kommunalwahl rief Anfang des Jahres großes Interesse bei den Bürgern in Ochsenfurt und den umliegenden Kommunen hervor. In Ochsenfurt hatte die Main-Post deshalb zu einer gut besuchten Wahlarena in die TVO-Halle eingeladen, wo sich Amtsinhaber Peter Juks (UWG) und seine Herausforderer Rosa Behon (CSU) und Joachim Eck (SPD) den Fragen der Moderatoren zu vielen lokalen Themen stellten. Das Rennen bei der Wahl am 15. März und der nachfolgenden Stichwahl machte schließlich Peter Juks, der damit in seine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Ochsenfurt ging.
6. Die Generalsanierung der Main-Klinik beginnt

Es ist ein gewaltiges Projekt, das nun Gestalt annimmt: die Generalsanierung der Ochsenfurter Main-Klinik. Im November begannen die ersten Vorarbeiten für die Erweiterung und Modernisierung, die wohl mehr als 100 Millionen Euro kosten wird. Lange hatte sich der Kreistag zuvor mit den Plänen für die landkreiseigene Klinik beschäftigt, ehe er grünes Licht gab. Anfangs war nur eine Erneuerung des Wasserleitungsnetzes geplant gewesen, doch nach und nach stellte sich heraus, dass auch funktionale Mängel bestanden und die Fallzahlen der stationären Behandlung stetig zunahmen.
7. Am Oberen Dümmersberg soll ein Baugebiet entstehen

Den Grundsatzbeschluss für ein neues Baugebiet am Oberen Dümmersberg hatte der Ochsenfurter Stadtrat zwar schon im September 2018 gefasst, doch bei einer weiteren Sitzung Ende Oktober wurde deutlich, dass doch nicht alle Stadtratsmitglieder das Projekt uneingeschränkt befürworten. Zu den Planungen für das Baugebiet gehört auch eine südliche Anbindung an die B 13 und die Erweiterung des Gewerbegebietes Hohestadt. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit aus CSU und UWG machte das Gremium dann aber doch den Weg für den nächsten Schritt zur Umsetzung frei. Nun wird die Ausschreibung für einen Generalunternehmer vorbereitet.
8. Planfeststellungsverfahren für Giebelstadter Ortsumgehung beginnt

Im Frühjahr hat das Staatliche Bauamt bei der Regierung von Unterfranken die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die Giebelstadter B-19-Ortsumfahrung beantragt. Lange Zeit war um das Projekt gerungen worden. Zunächst war die Umgehung aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gestrichen worden, doch dann auf Druck der Gemeinde und verschiedener Mandatsträger wieder aufgenommen worden. Weil die Umgehung durch den Lebensraum seltener Arten führt, ist ein umfangreiches Ausgleichsverfahren nötig. Doch Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz sind mit dem Konzept nicht einverstanden.
9. Am Flockenwerk starten die Arbeiten für das Hotel-Projekt

Der Weg zum neuen Hotel samt Veranstaltungshalle in der Ochsenfurter Weststadt war holperig und langwierig: Nachdem Investor Joachim Beck 2014 erstmals seine Pläne vorgestellt hatte, wurde das gesamte Projekt zur Entwicklung der Weststadt von einer EU-Richtlinie lahmgelegt, die ein solches Vorhaben in der Nähe des chemischen Betriebes SFM Chemicals nicht zuließ. Im Laufe der folgenden Jahre gelang es, eine Umsiedelung dieses Betriebes in den Industriepark Wolfgang in die Wege zu leiten. Im Frühjahr hat nun Joachim Beck damit begonnen, das Dach des alten Flockenwerks zu sanieren. Im kommenden Frühsommer sollen dort bereits ein Restaurant und ein Bistro eröffnen.
10. In Eibelstadt wird die neue Mainlände eröffnet

Ende Juli war es so weit: Die neue Eibelstadter Mainlände wurde eröffnet. Es war ein Wunschprojekt der Bürger aus dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) gewesen. Entstanden sind ein Erholungsbereich am Ufer und ein dritter Anlandeplatz für Schiffe. Zur Mainlände gehören unter anderem eine Badebucht und ein Wiesengelände für Picknick und Spiel. Rund zwei Millionen Euro hat die neue Mainlände gekostet. Das Angebot erfreute sich im Sommer bereits großer Beliebtheit und zog zahlreiche Erholungssuchende an.
11. Alfred Eck bekommt seine letzte Ehre

In den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs wurde ein junger Mann aus Baldersheim wegen Hochverrats auf dem Marktplatz in Aub gehängt - es war Alfred Eck, um dessen Würdigung in der Gemeinde lange gerungen worden war. Eck war einer der Männer gewesen, die mit den amerikanischen Truppen die kampflose Übergabe Baldersheims verhandeln wollten. Einige sahen auch Jahrzehnte später noch darin keinen Akt des Mutes und Verstandes, sondern einen Verrat am Vaterland. Ein Geschichtsarbeitskreis um Frank Stößel aus Zell arbeitete die Ereignisse auf. Eine Erinnerungstafel für Alfred Eck sollte eigentlich schon an seinem 75. Todestag am 7. April aufgestellt werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde dies jedoch aufs kommende Jahr verschoben.