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Jenaplan-Schule ist gut gestartet

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Jenaplan-Schule ist gut gestartet

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    Noch ist Improvisationskunst gefragt in der alten Hauger Schule. Nach Auflösung der dortigen Grundschule ist das Haus ein wichtiges Ausweichquartier für einige Würzburger Gymnasien geworden. Und so sind die Verantwortlichen der Jenaplan-Schule nicht allein Herr im Haus. Man ist Mieter. Doch im ersten Stock, wo ihre ersten vier Stammgruppen (statt Klassen) mit Jahrgängen von eins bis sieben einquartiert sind, weht schon spürbar ein reformpädagogischer Wind. Nicht nur, weil Eltern die Wände neu gestrichen haben und die Tische zu Vierergruppen aufgestellt sind.

    Die alte Schulglocke im Haus bimmelt zwar noch im 45-Minuten-Takt, doch die Jenaplan-Schüler überhören sie. "Wir wollen die Kinder nicht dauernd unterbrechen. Wir wollen ihr natürliches Interesse fördern", sagt Klaus Bernegau, Geschäftsführer und Hauptgründer der neuen Schule. Nicht nach Stunden, sondern nach Themen und einem Wochenplan lernen die Kinder. Und dies in Stammgruppen jeweils mit Schülern aus drei Jahrgangsstufen.

    Es gab einen Run auf die Schule: 270 Kinder standen auf der Liste. Nach 160 Aufnahmegesprächen wurden 97 Kinder genommen, darunter auch einige mit Handicap oder Lese-Rechtschreibschwäche. Sie bewusst in den Lernalltag zu integrieren - das ist eine weitere Besonderheit des Jenaplanes, der auf den Pädagogen Peter Petersen (1884-1952) zurückgeht. Er hatte in den 20er Jahren an der Universität in Jena der Volksschullehrerbildung neue Impulse verliehen.

    Vom Quali bis zum Abitur

    Fürs nächste Jahr gibt es an der Würzburger Schule bereits Anmeldungen. Bernegau rechnet damit, dass weitere vier Gruppen hinzukommen. Neben der Gruppenarbeit werden die Schüler in "Niveaukursen" entsprechend ihrem Entwicklungsstand gefördert. Schon in wenigen Jahren will die Jenaplan-Schule alle Abschlüsse vom Quali über die Mittlere Reife bis zum Abitur anbieten. Sie will dann eine der wenigen echten Ganztagesschulen in Bayern sein.

    Schon jetzt werden die Kinder - freiwillig - am Nachmittag betreut. Bis die eigene Schulküche steht, liefert das St. Thekla-Heim täglich ein warmes Mittagessen. Derzeit wird es provisorisch in einem der Gruppenräume an Biertischgarnituren ausgegeben. Dann herrscht ein lautes und fröhliches Gewimmel im ersten Stock der Hauger Schule.

    Die Klassenräume - sie sollen sich in "Wohnstuben" verwandeln: Der Lernort als Lebensort, wo gelesen, geredet, gefeiert oder gespült wird. Lehrer, Kinder und Eltern als eine verschworene Schulfamilie.

    Mit alternativen Schulmodellen haben sowohl Bernegau (45) wie auch Schulleiterin Karin Kuster (47) Erfahrung. Über viele Jahre haben beide als Kassier bzw. Lehrerin an der Würzburger Montessori-Schule gewirkt. Persönlich sieht Kuster die Jenaplan-Schule als Chance, pädagogisch neue Wege zu erkunden. Besonders der integrative Ansatz gefällt ihr. Für Klaus Bernegau - er betreibt die Main Akademie für Fortbildungen im sozialen Bereich - stand die Idee einer Schulgründung seit der Geburt seines zweiten Kindes im Raum: Sohn Felix, heute sieben Jahre alt, ein Junge mit dem Down-Syndrom. "Ich wusste von Beginn an, dass es für ihn in Würzburg nicht die richtige Schule geben würde", blickt Bernegau zurück.

    Eltern zahlen Schulgeld

    Wer sein Kind auf die Jenaplan-Schule schicken möchte, muss dafür Schulgeld bezahlen. 140 Euro im Monat (Geschwister 105 Euro) beträgt der Regelsatz, auf Antrag wird er reduziert. Die nächsten Info-Abende finden am 16. Oktober und 16. November jeweils um 20 Uhr in der Turnhalle der Jenaplan-Schule in der Wallgasse 10 statt. Um Anmeldung wird gebeten unter info@jenaplan-schule-wuerzburg.de




    Informationen im Internet:
    www.jenaplan-schule-
    wuerzburg.de

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