Von außen sieht es aus wie ein ganz normales großes Maisfeld. Nur der extra angelegte Parkplatz mitten auf dem Feld bei Rimpar lässt vermuten, dass es hier mehr als nur Landwirtschaft gibt. Für einige Wochen ist das Feld eine Art Erlebnispfad: Es ist ein Maislabyrinth.
An dessen Eingang wartet Christina Konrad an einem kleinen Kiosk. Sie und ihr Mann Josef hatten im vergangenen Jahr die Idee zum Maislabyrinth. Ein befreundeter Bauer hat dann sein Feld zur Verfügung gestellt. Seit zwei Wochen können Groß und Klein ihr Glück versuchen und den Weg durch den Irrgarten finden. Das Maislabyrinth (Eintritt 5 Euro) beim Aussiedlerhof in Rimpar bleibt noch bis zum 8. September geöffnet.

Diese Redaktion war vor Ort und hat sich mitten im Irrgarten auf die Suche nach Antworten gemacht:
Wie groß ist das Labyrinth insgesamt?
Das Maislabyrinth ist 3,5 Hektar groß. Insgesamt führt eine Strecke von 2,5 Kilometern durch das Feld. Wie lange die Besucherinnen und Besucher durchschnittlich im Labyrinth verbringen, sei unterschiedlich, sagt Christina Konrad. "Manche brauchen eine Dreiviertelstunde, andere haben schon zwei Stunden gebraucht."

Was erwartet die Leute im Maislabyrinth?
"Im Maislabyrinth gibt es verschiedene Stationen mit kleinen Aufgaben und Rätseln", so Konrad. In den Sackgassen warten dann die Lösungen auf die Aufgaben. So sollen Besucherinnen und Besucher nicht traurig sein, wenn sie mal nicht weiterkommen, sondern können daraus sogar noch etwas Wissen mitnehmen. "Es ist wie ein kleiner Lehrpfad innerhalb des Maislabyrinths."
Gibt es nur einen richtigen Weg durch das Labyrinth oder mehrere?
"Es gibt nur einen goldenen Weg", sagt Konrad. Diesen hätten sie als allererstes angelegt und dann drumherum die Irrwege hinzugefügt. Davon gebe es im Labyrinth insgesamt 25.

Was passiert, wenn man sich im Maislabyrinth verläuft?
"Dann holen wir die Leute wieder raus", sagt Konrad. An jeder Sackgasse sei ein Schild angebracht, auf dem die Telefonnummer der 36-Jährigen steht. Wer vor lauter Mais das Feld nicht mehr sieht, der wird also gerettet. Wie viele Personen den Rettungsservice schon in Anspruch genommen haben, will Konrad allerdings nicht verraten.
Stimmt es, dass man schnell aus dem Labyrinth findet, wenn man immer nach links geht?
"Nein und immer nur nach rechts gehen, ist genauso falsch", sagt die Rimparerin. Der Grund sei ganz einfach: Sie hätten den Weg selbst angelegt. Konrad sei vorausgegangen und hätte dann spontan entschieden, wo sie als Nächstes abzweigen wolle. Einen festen Plan hinter den Wegen gibt es also nicht.

Hilft es, mit dem Kompass durch das Labyrinth zu gehen?
"Ich weiß nicht, ob es mit dem Kompass funktioniert." Sie plädiert dafür, sich im Vorfeld nicht zu viele Gedanken um den Weg zu machen, sondern einfach das Maisfeld zu erkunden. Denn genau darin liege ja der Spaß an der Sache.
Was passiert nach Ende des Labyrinths mit dem Mais auf dem Feld?
"Es wird alles verarbeitet. Selbst die Pflanzen, die wir vorher raus gemäht haben", sagt Konrad. Die bereits abgemähten Pflanzen hätten ihre Hoftiere als Futter bekommen. Der restliche Mais wird im September abgeerntet von dem Bauern, dem das Feld gehört und anschließend zu Tierfutter verarbeitet.

Was macht das Maislabyrinth in Rimpar so besonders?
"Bei uns wurde der Mais quer gesät, damit man nicht durchschauen kann", so die 36-Jährige. Wer schon einmal auf einem Maisfeld war, weiß vielleicht, dass die Pflanzen sonst in Reihen nebeneinander angebaut werden. Damit das Labyrinth blickdicht ist und man den nächsten Weg nicht schon erkennen kann, haben sich die Konrads für die gegenteilige Variante entschieden. Der Mais ist nicht gedüngt, sodass Besucherinnen und Besucher bedenkenlos durchs Feld laufen können.