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WÜRZBURG: Jugendliche unter 16 dürfen nicht mehr in LaserTag-Arena

WÜRZBURG

Jugendliche unter 16 dürfen nicht mehr in LaserTag-Arena

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    Nicht für Würzburger unter 16 Jahren: LaserTag.
    Nicht für Würzburger unter 16 Jahren: LaserTag. Foto: Foto: Rich Legg, IStockfoto

    In Würzburg dürfen künftig unter 16-Jährige nicht LaserTag spielen. Das Verwaltungsgericht hat entschieden, dass die Stadt die jungen Leute zu Recht aus der LaserTag-Arena in der Posthalle ausgesperrt hat.

    Andernorts spielen schon Zwölfjährige in einem großen, dunklen Raum, wo sie untermalt von futuristischen Schussgeräuschen mit Lichtstrahlen auf Gegner feuern. Die Stadt Würzburg aber hat den Betreibern der LaserTag-Arena in der Posthalle untersagt, „Personen unter 16 Jahren“ in die „Betriebsräume“ und sie dort Spiele mit klangvollen Namen wie „Team“, „Dracula“ oder „Highlander“ spielen zu lassen. Dagegen hat das Unternehmen vor dem Verwaltungsgericht geklagt – und verloren.

    Lasertag fördere Interesse an Sport und Technik

    „LaserTag ist eine moderne Variante von ,Räuber und Gendarm‘“, heißt es auf der Homepage der GmbH. Man lege „Wert darauf, das Interesse an Sport und Technik zu verbinden und spielerisch zu fördern“.

    Besonders wichtig sei, „dass bei LaserTag nicht auf Menschen gezielt wird, um diese ,abzuschießen‘, sondern der Spieler auf eine herausfordernde Punktejagd im spaßigen Wettkampf mit seinen Mitspielern geht“. Tatsächlich tummeln sich in der Würzburger LaserTag-Arena bei atmosphärischer Musik meist junge Menschen mit Sensoren auf Schultern, Brust und Rücken, die sich gegenseitig mit Laserwaffen „markieren“, weil der Begriff „abschießen“ nicht gerne gehört wird.

    Ganz so spaßig wie die Betreiber findet der vom Gericht beauftragte Gutachter die Sache allerdings nicht. Florian Rehbein, Diplom-Psychologe beim Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, legte vor dem Verwaltungsgericht dar, dass die Betreiber der LaserTag-Halle zwar „militärische Begriffe“ vermeiden. Aber der „Phaser“, mit dem das Beschießen der Gegenspieler simuliert wird, sei durchaus „waffenähnlich“.

    Aggressives Spiel oder eine "Sportart wie Fechten"?

    Und trotz „abstrakter Umgebung“ werde das Spiel zumindest von unter 16-Jährigen „aggressiv verarbeitet“. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Persönlichkeitsentwicklung dieser jungen Menschen durch LaserTag-Spiele Schaden nehmen könne, sei „hinreichend“. Es sei durchaus möglich, dass unter 16-Jährige in einer LaserTag-Arena „aggressives Verhalten“ erlernen.

    Bei Jugendlichen zwischen 16 und 17 Jahren sei diese Gefahr geringer, sagt der Psychologe. Vor allem, wenn die Betreiber sie ordentlich in das Spiel einwiesen – und ihnen keinen Alkohol verkauften.

    Die Hallen-Betreiber sehen das natürlich anders. LaserTag sei eine Sportart, nichts anderes wie Fechten oder Völkerball, sagt ihr Anwalt vor dem Verwaltungsgericht, stellt die „Methodik des Gutachtens“ infrage und verweist auf eine „Online-Befragung mit dem Ergebnis, dass LaserTag als fröhliches Spiel“ empfunden werde, bei dem die Spieler „durchweg positive Erfahrungen sammeln“.

    Gericht: Betrieb gefährde geistiges und seelisches Wohl von Kindern

    Das Gericht weist die Klage der LaserTag-Betreiber zum größten Teil ab. Die Grundlage der Entscheidung bildet das Jugendschutzgesetz. Die LaserTag-Arena sei ein Betrieb, der „das geistige und seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren gefährden“ könne, sagt der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Deshalb habe die Stadt Würzburg die Betreiber zu Recht verpflichtet, diesen jungen Leuten den Zugang zu untersagen. Gegen das Urteil kann ein Antrag auf Zulassung der Berufung gestellt werden.

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