Seit dem September 1999 ist die Modekette K & L Ruppert fester Bestandteil des Einzelhandelsstandortes Würzburg. Auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf vier Etagen umfasste das Sortiment Herren-, Damen- und Kinderbekleidung sowie Haushaltswaren und Zeitschriften mit Fremdmietern. Jetzt kehrt das Unternehmen aus Weilheim der Domstadt den Rücken und verlässt nach 17 Jahren den Standort.
In einer Pressemitteilung bestätigt das Modeunternehmen den Sachverhalt. Die Begründung: Mit der Schließung der Filiale Ende November folge K & L damit seiner Strategie, das Filialnetz zu harmonisieren.
Aus der Firmenzentrale gab es weiter diese Aussage: Das Modeunternehmen sieht sich aufgrund der strategischen Ausrichtung verpflichtet, die Filiale zu schließen.
„Die Entscheidung der Schließung ist uns nicht leicht gefallen, macht aber angesichts der strategischen Überlegungen Sinn,“ sagt Susanne Ruppert, Vorstand von K&L Ruppert. „Wir müssen aus gesamtunternehmerischer Verantwortung handeln, werden aber selbstverständlich für alle Teamkollegen eine akzeptable und sozialverträgliche Lösung suchen.“
Welche strategischen Überlegungen hinter der Aussage von Susanne Ruppert stehen, war nicht zu erfahren.
Den 30 Würzburger Mitarbeitern hat die Geschäftsführung nach Main-Post-Informationen mitgeteilt, dass das Haus zum 30. November 2016, also in etwas mehr als 13 Wochen, geschlossen wird.
Ein neuer Mieter im Modehaus am Marktplatz – die Immobilie in der Toplage gehört K & L Ruppert – könnte nach Informationen dieser Redaktion das Unternehmen TK Maxx mit Firmensitz in Düsseldorf sein.
Nach Unternehmensangaben bietet man ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei einer ständig wechselnden Auswahl an Top Marken und Designer Labels. Sie würden bis zu 60 Prozent günstiger als die unverbindliche Preisempfehlung angeboten. Das Sortiment umfasst laut Firmen-Homepage Bekleidungsartikel für die Familie, Schuhe, Spielzeug, Kosmetik, Accessoires, Lebensmittel, Süßigkeiten, Möbel und Küchenutensilien.
TK Maxx ist seit Oktober 2007 in Deutschland vertreten und gehört zu TJX Europe, ein selbstständiger Unternehmensbereich des weltweit größten Off-Price-Unternehmens TJXCompanies Inc. aus den USA. Mittlerweile verfügt TJX Europe in Großbritannien und Irland über mehr als 300 TK Maxx- sowie 39 HomeSense Filialen. Derzeit ist TK Maxx in Deutschland mit 97 Filialen, in Polen, Österreich und den Niederlanden vertreten.
Expansion scheint groß geschrieben zu werden bei dem Unternehmen. So eröffnete TK Maxx unter anderem alleine in diesem Jahr Filialen in Kassel, Dorsten, Cottbus, Magdeburg, Singen, Lippstadt, Wilhelmshaven, Halle, München und Nürnberg. Würzburg würde also gut in diese Linie passen. Ein Geschäft gibt es schon in Würzburgs Nachbarstadt Schweinfurt. Eine offizielle Bestätigung gab es aus Düsseldorf bisher nicht.
Vor K & L Ruppert verkaufte das Unternehmen Deppisch am Marktplatz 38 viele Jahre lang Haushaltswaren. Im September 2005 modernisierte die Modekette das Haus komplett und im Oktober 2014 feierte man die Zahl 15: 15 Jahre war man in Würzburg. Da gab es noch eine Riesentorte mit zwei Metern Länge und 80 Zentimetern Breite mit dem Logo des Modehauses.
Im Jahr 2013 hatte die Modekette schon einen unterfränkischen Standort aufgegeben. Nach 15 Jahren in der Aschaffenburger City-Galerie hatte K & L die Stadt am Untermain verlassen. Das Modeunternehmen verfügt derzeit über etwa 60 Filialen deutschlandweit.