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HAUSEN: Kämpferin für behinderte Menschen

HAUSEN

Kämpferin für behinderte Menschen

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    Respekt und Anerkennung: Gemeinsam mit dem Regierungspräsidenten Paul Beinhofer (Mittte) überreichte Staatssekretär Gerhard Eck in der Residenz Würzburg den Verdienstorden der BRD an  Gertrud  Zürrlein aus Hausen.
    Respekt und Anerkennung: Gemeinsam mit dem Regierungspräsidenten Paul Beinhofer (Mittte) überreichte Staatssekretär Gerhard Eck in der Residenz Würzburg den Verdienstorden der BRD an Gertrud Zürrlein aus Hausen. Foto: Foto: Theresa Müller

    Seit über zwei Jahrzehnten pflegt Gertrud Zürrlein ihre Tochter Bettina, die seit ihrer Geburt körperlich und geistig behindert ist. Neben der „liebevollen und aufopferungsvollen Pflege“ zu Hause war sie stets auch außerhalb ihrer eigenen vier Wände eine Kämpferin für die Integration behinderter Menschen. Und deshalb bekam Gertrud Zürrlein das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen.

    Staatssekretär Gerhard Eck und Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer händigten die Ordensinsignien in einer Feierstunde im Fürstensaal der Würzburger Residenz aus und steckten der 49-jährigen Hausenerin das Verdienstkreuz an. „Besondere Verdienste um Volk und Staat“ habe Gertrud Zürrlein erworben, steht in der von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichneten Urkunde. Die neue Ordensträgerin engagiert sich vor allem in der Behindertenarbeit und in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Obereisenheim. „Sie bringen Menschlichkeit in unsere Gesellschaft“, bedankte sich Staatssekretär Eck. Das verdiene größten Dank, Respekt und hohe Anerkennung.

    Zwei Jahre lang besuchte Gertrud Zürrleins Tochter Bettina den Regelkindergarten am Wohnort mit Einzelintegration, bevor sie in die schulvorbereitende Einrichtung und in die Förderschule für Körperbehinderte auf dem Heuchelhof ging. Sie ist in allen Verrichtungen des täglichen Alltags auf Hilfe und auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Trotzdem arbeitet sie seit September 2010 in den Mainfränkischen Werkstätten Würzburg.

    Wie wichtig Gertrud Zürrlein Integration und Vernetzung sind, zeigt sich in ihrem jahrelangen Engagement Mitglied im Elternbeirat und als Elternvertreterin im Vorstand des „Vereins für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Würzburg-Heuchelhof“. Dort ist sie eine Sprecherin der Müttergruppe, die 1998 gegründet wurde. Sie ist zudem Mitglied der Mütterwerkstatt des „Bundesverbands für körper- und mehrfach behinderte Menschen.“

    „Die Müttergruppe und die Mütterwerkstatt sind mir sehr wichtig“, sagt Zürrlein und mein Zusammenhalt und Erfahrungsaustausch. „Wir haben zwar alle ein behindertes Kind und damit ein besonderes Schicksal. Aber wir haben auch Freude am Leben und gehören mit unseren Familien zur Gesellschaft, wie jeder andere auch“, meint sie. Die Frauen unterstützen sich in ihren Problemen, entwickeln Perspektiven, beziehen politisch Position, transportieren ihre Anliegen und schöpfen nicht zuletzt neue Kraft.

    Gertrud Zürrlein lebt aus ihrem Glauben heraus. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Obereisenheim, organisiert dort seit Jahren den regelmäßigen „Büchertisch“ in der Bergtheimer Matthäuskirche, kümmert sich um das Verteilen des Gemeindebriefs in Hausen und ist in ihrer Kirchengemeinde immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird.

    „Sie haben sich neben der aufopfernden Pflege Ihrer Tochter durch Ihr vielfältiges Engagement große Verdienste um das Gemeinwohl erworben“, bedankte sich Staatssekretär Eck.

    Geehrt wurden auch Heike Gröner und Waltraud Rether aus Schweinfurt, Karin Renner aus Bad Kissingen, Wolfgang Gärthe aus Aschaffenburg und Dr. Ernst Kastner aus Würzburg mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

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