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Würzburg: Kaum Pläne fürs Bürgerbräu-Gelände – AKW-Nachfolger gesucht

Würzburg

Kaum Pläne fürs Bürgerbräu-Gelände – AKW-Nachfolger gesucht

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    Am Westzipfel des Bürgerbräu-Geländes war das Autonome Kulturzentrum Würzburg (AKW) zu Hause; im April hat es seine Lichter endgültig ausgemacht. Damit war der einstige Publikumsmagnet des Bürgerbräu-Geländes weg. Klaus Walther, Geschäftsleiter des städtischen Eigenbetriebs Congress, Tourismus, Wirtschaft (CTW) und zuständig für das Areal, bedauert das Aus der Autonomen noch heute. Sie hätten sich an alle Verträge und Absprachen gehalten und viel Geld in die Räume investiert. Und die Grundidee des AKWs finde er „immer noch gut“: „Essen, Trinken, Kultur, Off-Geschichten jenseits des Mainstreams.“

    Die große Halle der ehemaligen Flaschenabfüllerei, vom AKW aus bautechnischen Gründen fast nur als Abstellkammer genutzt, ist für Walther „das ungehobene Potenzial einer Veranstaltungshalle mittlerer Größe, wie wir sie in Würzburg nicht haben“. Zuletzt probte dort das Mainfranken Theater für seine Großinszenierung „Die Orestie“. Weil der Halle eine Heizung fehlt, bleibt sie in den kalten Jahreszeiten ungenutzt.

    Walther wünscht sich wieder einen Mieter, „so wie das AKW lange einer war, jemanden aus dem kulturellen Spektrum, der professionell und keine Alltagsfliege ist.“ Würzburgs Kulturreferent Muchtar Al Ghusain hat ähnliche Wünsche. „Nur wer vom Kulturreferat einen Stempel kriegt, kriegt von uns einen Mietvertrag“, sagt Walther.

    1989 erwarb die Stadt das Gelände für rund zehn Millionen Mark. Seitdem hat sich dort, halb gewollt, halb zufällig, eine bunte Mischung von Mietern angesiedelt, unter anderem Siebold-Museum, Theater Ensemble, Basketball-Zentrum, Künstler-Ateliers, Fitnesszentrum und Sektkellerei Höfer. Walter sagt, dieser Mix sei „für eine Stadt wie Würzburg eigentlich unersetzlich“. Weil es keinen zweiten Standort dafür gebe, spreche alles dafür, ihn zu erhalten. Die gewinnorientierte Nutzung sei nie im Vordergrund der Entwicklung des Geländes gestanden. Es sei der Stadt immer um eine Mischnutzung von Sozialem und Kultur gegangen.

    Dornröschenschlaf

    Aber selbst in den erfolgreichen AKW-Zeiten erschien das Areal wie im Dornröschenschlaf. Anders als die große Konkurrenz vom Alten Hafen traten die Mieter vom Bürgerbräu-Gelände nie als Einheit auf, ein gemeinsames Marketing schafften sie nicht. Walther hätte gerne eines, sagt aber, „es fehlen Bausteine im Puzzle“. Die Hälfte der Gebäude auf dem Gelände stehe leer.

    Probleme bereiten dem städtischen Immobilienmanager die Häuser im südlichen Bereich des Areals: Sudhaus, Maschinenhaus, Mälzerei. Das sind enorme Gebäude mit Tausenden Quadratmetern Nutzfläche, denkmalgeschützt – teure Herkulesaufgaben für Investoren. Im Juni berichtete diese Zeitung wieder einmal von Verhandlungen; es gebe jemanden, der in diesen Räume Büroflächen und Gastronomie einrichten wolle. Die Verhandlungen laufen immer noch, Walther will nicht drüber reden. Zu oft seien Verhandlungen für diese Gelände gescheitert. Er wolle kein Risiko eingehen.

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