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Winterhausen: Kein Zickenkrieg im Theater Sommerhaus in Winterhausen

Winterhausen

Kein Zickenkrieg im Theater Sommerhaus in Winterhausen

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    "Zickenzirkus" im Theater Sommerhaus.
    "Zickenzirkus" im Theater Sommerhaus. Foto: Oliver Mack

    "Freddys Schrottplatz" liegt irgendwo am Rand einer namenlosen Stadt. Da stapeln sich alte Autoreifen, ein abgeranzter Campingstuhl suggeriert Idylle, dahinter steht ein ausrangierter Zirkuswagen als Wohn- und kombinierter Schlaf-/Arbeitsplatz, wobei letzteres ineinander übergeht. Denn Besitzerin Fe verdient ihren Lebensunterhalt als "Erektionsabbau-Technikerin".

    Damit sind Schauplatz und Tonfall von Christian Kühns Komödie "Zickenzirkus" umrissen. Im Theater Sommerhaus in Winterhausen hat Regisseur Martin Hanns die Geschichte um Fe und die drei weiteren Zicken, die sich nach und nach aus ganz unterschiedlichen Gründen am Schrottplatz einfinden, flott und mit viel (Karaoke-)Musik inszeniert.

    Wortwechsel zwischen den vier Frauen im Zentrum

    Im Zentrum stehen allerdings die witzig-schrägen, teils unverblümt-direkten, teils intim-privaten Wortwechsel zwischen den vier Frauen: die köstlich biedere Buchhalterin Elke (Brigitte Obermeier) braucht nur ein Ersatzteil für das von ihr beschädigte Auto ihres Mannes; die schrille und umwerfend schwäbelnde Bloggerin Jennifer (Sylvia Legner) sucht als aufstrebender Social-Media-Star neue Betätigungsfelder; die naiv-sensible Künstlerin und angehende Musical-Sängerin Panagiota (Mascha Obermeier) will ihre Karriere voranbringen und nutzt den Schrottplatz zum Proben; und schließlich die lebenserfahrene und - kluge Zirkuswagen-Besitzerin Fe (Christina von Golitschek), die sich nach einem festen Zuhause sehnt.

    Schnell offenbaren sich die Frauen als ganz und gar nicht zickig, sondern als immer mutiger und selbstbewusster werdendes Quartett, das offen und freizügig über Träume, Wünsche und Hoffnungen spricht. Und natürlich über die Männer, am Beispiel ihrer "eigenen", die als überzeichnete Karikaturen oder echte Macho-Trottel diesen Sehnsüchten entgegenstehen. Wäre es da nicht besser, wenn sich die Defizite des eigenen Mannes mit den Vorzügen eines anderen kompensieren ließen? Wäre etwa gar Men-Sharing die Lösung für alle Probleme?

    Auf diese Fragen liefert das Quartett überraschende und überaus kurzweilge Antworten. Wortwitz und Pointen sitzen punktgenau und die eingebauten Karaoke-Songs aus den Genres Schlager, Pop, Soul, Jazz und Liedermacher bringen das überwiegend weiblich Premierenpublikum schon beim ersten Song auf Betriebstemperatur, die sich zum stürmischen Schlußapplaus für das tolle Ensemble kontinuierlich steigert.

    Nächste Vorstellungen: 30. November sowie am 4., 6., 7., 8., 13., 14., 15. und 31. Dezember. Weitere im Jahr 2025. Karten-Tel. (09333) 90 49 867. Infos auch unter www.theater-sommerhaus.de.

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