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WÜRZBURG: Keine neue Hofstraße: Stadt lässt Fördermillionen liegen

WÜRZBURG

Keine neue Hofstraße: Stadt lässt Fördermillionen liegen

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    Blickachse Dom zur Residenz: Statt einer Flaniermeile für Fußgänger und Touristen ist die Hofstraße eine Durchfahrts- und Parkstraße. Trotz schöner Pläne wird sich daran wohl so schnell nichts ändern.
    Blickachse Dom zur Residenz: Statt einer Flaniermeile für Fußgänger und Touristen ist die Hofstraße eine Durchfahrts- und Parkstraße. Trotz schöner Pläne wird sich daran wohl so schnell nichts ändern. Foto: Foto: Theresa Müller

    Fast 100 deutsche Städte haben von einem staatlichen Konjunkturprogramm für deutsche Welterbestätten profitiert. Auch für Würzburg wurden aus dem Investitionsprogramm vor vier Jahren 1,7 Millionen Euro für die Verbesserung des Umfeldes der Residenz bereit gestellt. Doch während die meisten Kommunen mit den staatlichen Geldern bauen, könnte Würzburg sie verlieren.

    Dr. Olaf Asendorf sind diese Probleme bekannt. Er ist Referatsleiter für Baukultur und Städtebaulicher Denkmalschutz im Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – dieses ist zuständig für das Förderprogramm. Würzburg sei die einzige der teilnehmenden Städte, die ihr angemeldetes Projekt nicht wie geplant umsetzt. „Es gibt zwar bei einigen Verzögerungen, aber die bewilligten Gelder werden wie geplant abgerufen“, sagt Asendorf.

    „Es würde jetzt keinen Sinn machen.“

    Peter Wiegand, städtischer Projektleiter

    Warum nicht in Würzburg? Hier ergab ein – ebenfalls vom Programm geförderter – Ideen- und Realisierungswettbewerb vor drei Jahren, dass die Hofstraße fußgängerfreundlich umgestaltet werden soll: Abgesenkte Gehwege und ein einheitlicher Belag sollten die Achse Dom-Residenz attraktiver machen. 2,8 Millionen Euro sollte diese Umgestaltung kosten, 1,6 Millionen davon aus dem Investitionsprogramm.

    Doch als die Sache zweieinhalb (!) Jahre später endlich vom Stadtrat abgesegnet werden sollte, machten CSU, Bürgerforum, FDP und WL wegen der Stellplatzfrage nicht mit: Die bürgerlich-liberale Mehrheit wollte in der Hofstraße und am Paradeplatz keine Parkplätze opfern und stimmten deshalb gegen die Umgestaltung in diesem Bereich. Um aber die staatlichen Gelder nicht ganz zu verlieren, beschloss man gleichzeitig, die ersten paar Meter zwischen Balthasar-Neumann-Promenade und Maxstraße zum „Fußgängerzönchen“ zu machen.

    Begonnen wurde damit noch nicht. Und laut Projektleiter Peter Wiegand wird dies auch nicht passieren. „Es würde jetzt keinen Sinn machen“, sagt Wiegand. Denn das Stückchen Straße umzubauen, würde rund 600 000 Euro kosten, sei aber nur bedingt förderfähig. Sprich: Die Stadt müsste als Grundstückseigner der Mozartschule 420 000 Euro zahlen, bekäme aber nur 100 000 Euro vom Staat. „Wir werden dem Stadtrat vorschlagen, diese Fußgängerzone momentan nicht zu verwirklichen, sondern dies in Zusammenarbeit mit dem künftigen Investor für das Mozart-Areal zu tun.“

    „Im Hinblick auf das Weltkulturerbe ist das sehr schade.“

    Peter Seibert, Bayerische Schlösserverwaltung

    „Im Hinblick auf das Weltkulturerbe ist das sehr schade“, sagt Peter Seibert, der für Würzburg zuständige Referent in der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung, zum Scheitern der gemeinsam mit der Stadt entwickelten Umbaupläne der Hofstraße. Denn deren Aufwertung würde auch den Weg zur Unesco-Weltkulturerbestätte Residenz für Bürger und Touristen attraktiver machen.

    Deshalb will Seibert nicht aufgeben: „Wir bleiben dran. In diesem Jahr soll es noch neue Koordinierungsgespräche mit der Stadt geben. Dabei werden wir auch darüber reden, wie wir in der Hofstraße einen neuen Anlauf starten können.“ Und was wird aus den 1,7 Millionen Euro Fördermittel? Laut Wiegand sucht die Verwaltung noch Maßnahmen, wie man wenigstens einen Teil des Geldes verwenden könnte. Im Gespräch sei die Renovierung der Toilettenanlage am Rennweg nahe am Oegg-Tor der Residenz.

    Der für die Verteilung der Mittel zuständige Olaf Asendorf bestätigt den Versuch, jetzt zumindest einen Teil der Mittel zu retten. Für einen späteren Anlauf in der Hofstraße könne man diese aber nicht aufheben. „Wenn die zugesagten Mittel nicht bis Ende 2014 verwendet werden, gehen sie wieder zurück an das Finanzministerium.“

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