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Würzburg: Kiliani: Messe kommt, aber Schausteller klagen gegen Freistaat

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Kiliani: Messe kommt, aber Schausteller klagen gegen Freistaat

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    Kiliani-Messe im kleinen Stil: Bereits jetzt gibt es Verkaufsstände in der Innenstadt – wir hier das "Süße Früchtchen". 
    Kiliani-Messe im kleinen Stil: Bereits jetzt gibt es Verkaufsstände in der Innenstadt – wir hier das "Süße Früchtchen".  Foto: Ulises Ruiz

    Aufgrund der Corona-Pandemie können viele Messen, Märkte und Volksfeste derzeit nicht stattfinden, so auch das Kiliani-Volksfest vom 3. bis 19. Juli. Das trifft Schausteller und Marktkaufleute hart, und manch einer muss um seine Existenz bangen. "Bei uns ging das Geschäft sofort auf Null runter und die Ungewissheit, wann es wieder weitergeht, kam dazu", berichtet Werner Baumeister, Pressesprecher des Bayerischen Landesverbands der Marktleute und Schausteller e.V. (BLV) in Würzburg.

    Ein Bild aus besseren Zeiten: Werner Baumeister vom BLV (links) im Dezember 2017 an seinem Mandel-Stand auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt. Rechts neben ihm Redakteurin Sophia Scheder, die einen Tag mitarbeitete, sowie Mitarbeiterin Agnes Kotek.
    Ein Bild aus besseren Zeiten: Werner Baumeister vom BLV (links) im Dezember 2017 an seinem Mandel-Stand auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt. Rechts neben ihm Redakteurin Sophia Scheder, die einen Tag mitarbeitete, sowie Mitarbeiterin Agnes Kotek. Foto: Thomas Obermeier

    Dennoch lobt er die Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg, insbesondere mit Uwe Zimmermann vom Fachbereich Allgemeine Bürgerdienste. "Es ging immer darum, nach Lösungen zu suchen." So können zum Beispiel Marktleute im Wechsel schon seit mehreren Wochen auf fünf ausgewiesenen Plätzen in der Innenstadt ihre Waren anbieten und verkaufen – natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Diese Woche ist Baumeister selbst mit seinem Stand "Süßes Früchtchen" am Unteren Markt: "Wir haben viele Stammkunden. Aber man merkt schon, dass die Touristen in der Stadt fehlen und einfach nicht so viel los ist wie normalerweise."      

    Verkaufsstand in der Eichhornstraße.
    Verkaufsstand in der Eichhornstraße. Foto: Ulises Ruiz

    35 Verkaufsstände in der Innenstadt geplant

    Nun gibt es weitere positive Nachrichten rund um Kiliani und die dazugehörige traditionsreiche Häfelesmesse: Um den in der Regel regionalen Marktkaufleuten der Kiliani-Messe eine Möglichkeit zum Anbieten ihrer Waren zu geben, können diese vom 3. bis 19. Juli – dezentral im Innenstadtbereich verteilt – etwa 35 Verkaufsstände aufstellen, heißt es aus der Pressestelle des Würzburger Rathauses. Der Zeitraum ist just der, in dem Würzburg in diesem Jahr Kiliani feiern wollte. Die Stände werden in lockerer Form voraussichtlich auf dem Oberen und Unteren Markt, am Dominikanerplatz und in der Eichhornstraße platziert werden, so die Pressemeldung weiter. Es gelten die gleichen Hygiene- und Sicherheitsregelungen wie für den grünen Markt oder den Spezialitätenmarkt. 

    Genuss unter Corona-Bedingungen: Baumstriezel-Stand.
    Genuss unter Corona-Bedingungen: Baumstriezel-Stand. Foto: Ulises Ruiz

     Teilnehmen können die Händler, die auch bisher traditionell an der Verkaufsmesse beteiligt waren, nicht aber die Schausteller, die sonst auf dem Talavera-Festplatz stehen. Für Fahrgeschäfte oder "Bespaßungsbuden" wie Los- oder Schießbuden, gebe es derzeit leider noch keine Möglichkeit. Dies bestätigt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, auf Nachfrage. "Wir kennen die Situation der Schausteller und wissen, dass sie eine bittere Pille zu schlucken haben." Deshalb habe man Änderungen seitens der Staatsregierung immer im Blick und versuche, schnell zu reagieren.   

    Baumeister würde sich wünschen, dass in den nächsten Wochen zumindest ein Kinder-Karussell aufgebaut werden könnte. "Das wäre ein Anfang, und da bleibe ich für die Betroffenen am Ball." 

    Schausteller bereiten Klage gegen Freistaat vor 

    Wegen der Absage der Volksfeste im Freistaat wollen die Schausteller nun reagieren. Derzeit werde – zusammen mit dem Deutschen Schaustellerbund – eine Klage gegen den Freistaat Bayern sowie weitere Bundesländer vorbereitet, erklärt Baumeister. "Wegen der Ungleichbehandlung", sagt er, "wir können nicht verstehen, warum Spielplätze, Biergärten und Freizeitparks wieder öffnen dürfen, aber eine Kirmes wie auf der Talavera verboten wird." Der Schaustellerbund habe Verständnis für die Einschränkungen während der Corona-Pandemie gehabt, "nun aber wird nach weit reichenden Lockerungen mit zweierlei Maß gemessen", so der Pressesprecher des BLV.

    Dabei sei Kiliani keine Partyveranstaltung, auf der "nur getrunken wird", zudem gebe es Hygienekonzepte, die, wie auch andernorts, umgesetzt werden könnten. Selbst ein geschlossenes Festzelt ließe sich – um eine Ansteckungsgefahr zu minimieren – in einen überdachten Biergarten verwandeln, auf partyanimierende Musik könnte verzichtet werden, erklärt Baumeister. Es habe sich in den vergangenen Wochen gezeigt, dass die meisten Menschen vernünftig sind und sich an Regeln halten.    

    MarktständeDiese Marktkaufleute sind noch bis Samstag, 27. Juni, vor Ort:
    - Schmuck aus der deutschen Edelsteinhauptstadt Idar-Oberstein (Spiegelstraße)
    - Heiko Wild: Kleinwerkzeuge für Kosmetik, Tierpflege und Handwerk aus Edelstahl (Eichhornstraße)
    - Sommerkleidchen und mehr -  Mode von Rupert und Janine Reinhardt (Oberer Markt)
    - Werner Baumeisters Süßigkeiten-Stand „Süßes Früchtchen“ (Unterer Markt)
    - Würzburger Baumstriezel (Dominikanerplatz)Quelle: BLV

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