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Zellerau: Klärwerk Würzburg: Außen ästhetisch, innen effizient

Zellerau

Klärwerk Würzburg: Außen ästhetisch, innen effizient

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    Die neuen Faultürme in der Kläranlage wurden am Samstag eingeweiht. Foto: Daniel Peter
    Die neuen Faultürme in der Kläranlage wurden am Samstag eingeweiht. Foto: Daniel Peter

    Bäume, ein plätschernder Springbrunnen, dazu ein paar futuristisch anmutende Bauwerke und direkt daneben das grüne Mainufer. Wäre da nicht dieser leicht faulige Geruch, könnte man meinen, man sei in einem modernen Firmencampus und nicht im Klärwerk in der Zellerau. Aber es ist und bleibt das Klärwerk,dessen neue Faultürme jetzt eingeweiht wurden.

    Geht es nach Christian Baumgart, Werkleiter des Entwässerungsbetriebes Würzburg (EBW), soll sich auch das mit dem Geruch bald erledigt haben, zumindest fast. Grund dafür sind die neuen Faultürme, die am Samstag offiziell vorgestellt wurden. Ganz geruchlos ginge es zwar nicht, dank hochmoderner Technologie würde die Geruchsbelästigung rund ums Klärwerk in Zukunft jedoch deutlich zurückgehen, sagte er. "Dieses Klärwerk wird Maßstäbe setzen: in Unterfranken und darüber hinaus", ist sich der Diplomingenieur sicher.

    Neue Türme deutlich effizienter

    Rund 26 Millionen Euro haben die neuen Türme gekostet. 32 Meter sind sie hoch, davon sind 22 Meter über der Erde. Nötig wurden die neuen Faultürme, weil die alten aus den 60er Jahren nicht nur marode, sondern auch zu klein waren. Es gab Schäden am Beton und an den Rohrleitungen und auch die Technik war veraltet. Mit 10 000 Kubikmetern Fassungsvermögen fassen die neuen Türme zudem fast dreimal so viel Klärschlamm wie die alten, deutlich energieeffizienter sind sie auch. Rund 70 Prozent des eigenen Stromverbrauchs kann das Klärwerk mit den neuen Türmen selbst decken.

    "Die Eröffnung der neuen Faultürme ist ein Grund zum Feiern", befand Bürgermeister Adolf Bauer, der sich zusammen mit zahlreichen Vertretern der Umlandgemeinden, Stadtratsmitgliedern, Architekten und Ingenieuren zu den Feierlichkeiten eingefunden hatte. Er sei besonders froh darüber, dass so viele Vertreter der Umlandgemeinden gekommen sind. Man müsse in der Region zusammenhalten.

    Fast alle Haushalte sind angeschlossen

    Der EBW, der das Klärwerk betreibt, arbeitet nämlich auch als kommunaler Dienstleister in der Region. In 16 Gemeinden sammelt der EBW das Abwasser, sorgt für schadloses Ableiten und für die Reinigung der Abwasserkanäle. Rund 200 000 Bürger profitieren von der Abwasserreinigung, 99,5 Prozent der Haushalte im Einzugsgebiet sind angeschlossen.

    Bei der Reinigung des Abwassers dieser Haushalte entsteht Klärschlamm, der sich aus Fest- und Flüssigstoffen zusammensetzt. Gelagert und weiterverwendet wird dieser Klärschlamm in den neuen Türmen in der Zellerau. Bei der Faulung des Klärschlammes entsteht Gas, das drei Blockheizkraftwerke antreibt, die wiederum Strom erzeugen. Weil es sich bei dem erzeugten Strom um Strom aus erneuerbaren Energien handelt, wird der verursachte CO2-Außstoß mit den neuen Türmen enorm verringert.

    Die sollen jedoch nicht nur effizient arbeiten, sondern wurden auch bewusst in einer futuristischen Ästhetik gestaltet. In Form von Flusskieseln werden die Türme nachts von farbigen LED-Scheinwerfern in Szene gesetzt, als Wahrzeichen sollen sie laut einer Broschüre des EBW quasi Sinnbild für die Vereinbarkeit von moderner Technik und Ästhetik stehen.

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