Licht durchflutete Innenräume und ein beschatteter großer Garten, dazu ein geräumiger Turmraum, eine Küche und Ruheräume - so präsentiert sich der Marienkindergarten. Für die Ausstattung der Innenräume wurde viel Holz verwendet, der Turmraum hat einen elastischen Bodenbelag. Der Bau wurde im hinteren Teil des großen Gartens errichtet, an der verkehrsberuhigten Felix-Dahn-Straße. Zwischen dem Seniorenheim und dem Kindergarten gebe es keinen trennenden Zaun, betonte Prälat Karl Rost, Vorsitzender des Marienvereins. Das entspreche dem Motto des Kindergartens „Jung und Alt, Klein und Groß vis-a-vis“.
Tatsächlich liegen die Spielplätze der Kinder und der Garten des Altenheims ohne Zaun nebeneinander, so dass Kinder und Alte sich immer wieder begegnen können. Prälat Rost ist davon überzeugt, dass dies beiden Gruppen gut tue. Seit nunmehr 121 Jahren arbeitet der Marienkindergarten für Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren. Pädagogisches Ziel der Einrichtung sei, das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken und dazu beizutragen, dass das Kind sich seiner Menschenwürde bewusst werde, so dass es entsprechend leben und handeln könne. Zu solch ganzheitlicher Erziehung brauche das Kind die Erfahrung von Wertschätzung, Liebe und Geborgenheit. Diese Erfahrungen dem Kind und seiner Familie zukommen zu lassen, sei der pädagogische Weg des Marienkindergartens, so Rost.
Über 1,06 Millionen Euro kostete der Bau des Kindergartens. Er wird mit 710 000 Euro durch die Stadt Würzburg und mit 212 800 Euro durch die Diözese sowie mit 141 200 Euro Eigenmitteln des Marienvereins Würzburg finanziert. „Wir haben beim Bau nicht nur versucht, im finanziellen Rahmen zu bleiben, was uns gelungen ist, sondern auch auf die Kinderseele einzugehen“, hob Wolfgang Fischer hervor. Das spiegele sich in der Wahl der natürlichen Baumaterialien wider. Der Architektur-Professor und Gerhard Konigorski zeichnen für die Baumaßnahmen verantwortlich.
Der Marienkindergarten verfügt insgesamt über 62 Plätze, zwölf davon sind für eine Krippengruppe vorgesehen. Ursprünglich war geplant, den Kindergarten und das Seniorenheim zu gleicher Zeit zu bauen. Das ging jedoch nicht, weil die förderpflichtige Stadt, die zwei Drittel der Kosten hätte übernehmen müssen, pleite war und keinen genehmigten Haushalt vorlegen konnte. So musste der Kindergarten mit den notdürftig hergerichteten Räumen der alten Waschküche und zweier Wohnungen vorlieb nehmen. Nachdem alle Voraussetzungen erfüllt waren, wurde am 7. Mai letzten Jahres der Neubau mit dem ersten Spatenstich begonnen.
Der Marienverein bittet um Spenden, damit er Kindern und ihren Familien durch seinen Kindergarten weiterhin helfen kann: Marienverein, Konto 44 01 73 66 (BLZ 790 500 00) bei Sparkasse Mainfranken.
Der Festgottesdienst mit Bischof Hofmann beginnt um 10 Uhr. Bei schlechtem Wetter findet er in der St. Adalberokirche statt.