"Seitdem wir im Jahr 1999 unsere erste Apfelpflanzung gemacht haben und auf Direktvermarktung setzen, läuft das Geschäft hervorragend", freut sich Albert Friederich. Wir, das sind der Plantagenbesitzer mit seiner Frau Gerda und das befreundete Bergtheimer Ehepaar Monika und Artur Göbel.
Mittlerweile bauen die beiden Familien gemeinsam drei Hektar Kernobst und ein Hektar Erdbeeren an, Familie Göbel hat dazu noch Spargel und Kraut. Gerda Friederich vermarktet Früchte und Gemüse im Hofladen am Wasserturm direkt neben der Bundesstraße 19.
"Zu uns kommen viele Einheimische und kaufen unser Tafelobst, frischgepressten Apfelsaft oder lange haltbaren Frischsaft in unseren Saftboxen mit fünf oder zehn Litern", weiß Gerda Friederich. Auch Kunden aus Thüringen oder der Rhön halten inzwischen beim Hofladen an.
Schließlich bleiben die Äpfel bis in den April hinein knackig und frisch, obwohl im Kühlhaus ohne Stickstoff gearbeitet wird. "Wir wollen zum Baum oder in die Kiste greifen und in den Apfel reinbeißen können", ist Albert Friederich stolz. Der gute Lößboden ist fruchtbar, so dass kein Dünger nötig ist. "Sehr verträglich" seien die Äpfel, auch weil auf die Abschlussspritzung verzichtet wird.
Am besten verkaufen sich die Sorten Braeburn, Elstar, Gala oder Rubinette. Auf der Plantage wachsen aber auch Delbarestivale, Idared, Jonagold, Jonagored, Pilot, Pinova oder Roter Boskoop. Daneben gibt es die Birnensorten Alexander Lucas, Conference, Gute Luise oder Williams Christ.
"Unser Merkmal ist das lange Ausreifen der Früchte am Baum", so Albert Friederich und Artur Göbel. Vier Mal rupfen sie die schlanken Spindelreihen durch und pflücken nur die farbigsten Früchte. Dabei behandeln sie das Obst "wie rohe Eier ohne Schale". Behutsam werden die Äpfel in die zehn Kilogramm fassenden Pflückkörbe gelegt. Die Körbe sind mit Kunststoff und Schaumgummi ausgeschlagen. Beim Ausleeren werden die nach oben geschlagenen Säcke vorsichtig nach unten geöffnet, so dass die Äpfel sanft in die Kisten fallen.
Ende Oktober ist die Apfel- und Birnenernte nach etwa acht Wochen beendet und Nebenerwerbslandwirt Albert Friederich kann sich ganz seiner Arbeit als Gärtner bei der Stadt Würzburg zuwenden. Die Direktvermarktung im Hofladen erstreckt sich jedoch über das ganze Jahr und macht den Friederichs und Göbels "zwar Arbeit, aber auch viel Freude".