Die Kolping-Mainfranken GmbH ist eine Gesellschaft mit dem Aufgabenschwerpunkt persönliche und berufliche Bildung in allen Bereichen. Und damals wie heute sind Lernen und Bildung das wesentliche Merkmal der Einrichtungen, Unternehmungen und Dienstleistungen, denn seit 50 Jahren existiert Kolping bereits.
Die Arbeit wird immer noch von der Motivation Adolf Kolpings geprägt, merkt Geschäftsführer Stefan Bothe an. "Ich beziehe mich gerne auf die Worte unseres Gründervaters Adolf Kolping, dessen Maxime war immer 'Hilfe zur Selbsthilfe' zu leisten." Ziel sei es den Menschen zu Dingen zu befähigen, die in ihm angesiedelt sind. "Dieser Grundsatz zieht sich bei uns durch alle Arbeitsbereiche - von Bildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern, bis hin zum privaten Akademiebereich" so Bothe. Für ihn ist Bildung in Deutschland eines der höchsten Güter und das gelte es auf allen Ebenen entsprechend zu fördern und weiterzuentwickeln. Insgesamt arbeiten 530 hauptberufliche Mitarbeiter an 14 verschiedenen Standorten, um diese Ziel umzusetzen.
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Herausforderung der letzten Jahre
Die Jugendarbeit und Erwachsenenbildung sind nur ein Teil des umfangreichen Aufgabenfeldes Kolpings. Diese finden in den eigenen Schulen und Kursräumen statt, außerdem gibt es in ganz Mainfranken verteilt Jugendwohnangebote. Eine wichtige Thematik der letzten Jahre, nicht nur für Kolping sondern für die gesamte Gesellschaft, war Migration und Flucht. Insbesondere für die unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlinge habe Kolping in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Landkreises Würzburg die notwendigen Kapazitäten geschaffen, um die Unterbringung zu gewährleisten. In diesem Zuge wurde sich auch um die pädagogische Begleitung und Betreuung gekümmert.
"Das alles war eine Aufgabe, die schnell angegangen werden musste und das hat uns als Organisation in den letzten Jahren stark gefordert."
Stefan Bothe, Geschäftsführer Kolping-Mainfranken GmbH
"Das alles war eine Aufgabe, die schnell angegangen werden musste und das hat uns als Organisation in den letzten Jahren stark gefordert", weiß Bothe. Einhergehend mit dieser Situation kam es auch zu einer starken Zunahme im Bereich der Sprachkurse. "Wir sind ein großer Sprachkursträger für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und haben seit einigen Jahren eine hohe Auslastung der angebotenen Kurse." Rückblickend sieht Bothe die geleistete Migrationshilfe als gelungen. "Natürlich gibt es auch dabei immer Dinge, die man hätte besser machen können, aber im Großen und Ganzen hat die Region Mainfranken gezeigt, dass sie mit dieser Herausforderung insgesamt gut umgegangen ist." In den nächsten Jahren sei es Bothe ein Anliegen auch für künftige Entwicklungen einen Beitrag zu leisten.

Die Corona-Pandemie macht sich in allen Bereichen bemerkbar
Die Corona-Pandemie hat einen großen Einfluss auf die Arbeit von Kolping als Organisation. "Unsere Schulen mussten aufgrund der behördlichen Anordnungen geschlossen und auch unsere Fort- und Weiterbildungskurse eingestellt werden." Die Ausnahme bildeten die vollstationären Einrichtungen - diese sind die Heimat der zu betreuenden Jugendlichen und diese musste gesichert sein. Das Lehrangebot wurde zum Teil auf Online-Unterricht umgestellt. "Es gibt einen Online-Campus, der auch ein Videokonferenzsystem beinhaltet. Damit können wir einen Teil unserer Kurse weiter beschulen. Diese Umstellung war nötig, um sich auf die Situation einzustellen. Das gelingt einigermaßen, aber es ist natürlich eine große Herausforderung für alle Beteiligten", so Bothe. Die Krise hätte auch starke Auswirkungen auf die Beschäftigung der Mitarbeiter. "Wir versuchen auf Kurzarbeit zu verzichten, aber das gelingt auch nicht grundsätzlich in allen Bereichen, dafür haben wir einfach nicht genügend Kapitaldecke."
"Dementsprechend werden also auch diese Feste wahrscheinlich ins nächste Jahr fallen."
Stefan Bothe, Geschäftsführer Kolping-Mainfranken GmbH
Auch die anstehenden Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum fielen der Krisensituation zum Opfer. Die drei geplanten öffentlichen Veranstaltungen im Mai, Juni und September werden auf 2021 verschoben. Und auch das Mitarbeiterfest und der Festakt im Oktober, für den auch Staatsministerin Judith Gerlach als Rednerin geladen war, liegen auf Eis. Man wisse nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt, deswegen ist der Geschäftsführer mit Planungen vorerst etwas vorsichtiger. "Dementsprechend werden also auch diese Feste wahrscheinlich ins nächste Jahr fallen. In der Hoffnung, dass wir das Jubiläum dann entsprechend würdigen und feiern können", meint Bothe.
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