Es war keine leichte Aufgabe, vor der Michael Ehlers stand: Er sollte ein Kunstwerk schaffen, das an Adolph Kolping erinnert und auf ansprechende Weise den Würzburger Kolpingplatz aufwertet. Die von ihm gestaltete Gedenkstele mit sieben steinernen Sitzhockern erfüllt laut Pressemitteilung beide Aufgaben. Anlässlich des 150. Jubiläums der Katholischen Gesellenhausstiftung wurde diese von Weihbischof Ulrich Boom im Beisein von Kolping-Landespräses Christoph Huber gesegnet und eingeweiht.
Intensiv arbeitete sich Michael Ehlers in Leben und Lebenswerk von Adolph Kolping ein. „Seine Ideen waren damals geradezu revolutionär“, meint der Reichenberger Künstler. Kolping erkannte, wie schlecht es den wandernden Gesellen aufgrund der Industrialisierung ging. „Sie wurden ausgebeutet wie Sklaven“, so Ehlers. Kolping fühlte sich aufgerufen, dieser Not entgegenzutreten.
Mit sieben Gesellen gründete er am 6. Mai 1849 in Köln den ersten Gesellenverein. In diesem Verein, dem viele weitere folgten, sollten die Gesellen eine Heimat finden. An die sieben Gesellen aus den Uranfängen der späteren Kolping-Bewegung erinnern die sieben scheinbar über dem Boden schwebenden Sitzhocker aus heimischem Muschelkalk, die neben der Stele platziert sind.
Die künstlerische Reduktion des ebenfalls in Stahl ausgeführten Porträts verweise darauf, dass sicherlich nicht alles, was Kolping vor 150 Jahren tat, in die heutige Zeit übertragbar sei. Doch der Kern bleibe. Die 2,50 Meter hohe Muschelkalksäule symbolisiere laut Pressemitteilung für Ehlers, dass Kolping bis heute eine starke „Säule“ sei.