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Würzburg: Kommentar zur Demo in Würzburg: Corona/Juden-Vergleiche sind geschmack- und hirnlos

Würzburg

Kommentar zur Demo in Würzburg: Corona/Juden-Vergleiche sind geschmack- und hirnlos

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    Die Erinnerung an die Opfer der Schoah gehört zur DNA der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Sie darf von Impfgegnern und Corona-Leugnerinnen nicht missbraucht werden, sagt unser Autor.
    Die Erinnerung an die Opfer der Schoah gehört zur DNA der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Sie darf von Impfgegnern und Corona-Leugnerinnen nicht missbraucht werden, sagt unser Autor. Foto: Symbolfoto: Nicolas Armer, dpa

    Wenn sich Impfgegnerinnen und Impfgegner heute mit den verfolgten Jüdinnen und Juden in Nazi-Deutschland vergleichen, ist das an Geschmack- und - mit Verlaub - an Hirnlosigkeit nicht zu überbieten. Corona-Leugner und Impfgegner geraten gesellschaftlich unter Druck und das ist auch richtig so. Mit Gefängnis, Folter oder gar dem Tod muss indes niemand rechnen.

    Insofern bedeutet das Posieren mit dem sogenannten Judenstern oder irgendeiner Abwandlung davon bei Corona-Demos eine Verharmlosung der Schoah, der Vernichtung von sechs Millionen europäischer Jüdinnen und Juden. Für Demokratinnen und Demokraten ist das unerträglich.

    Das Strafrecht hilft nicht immer

    Mit dem Strafrecht ist solcher Geschichtsklitterung leider nur schwer beizukommen. Das zeigen viele Beispiele in jüngster Zeit. Wer sich in seinem Antisemitismus nicht gänzlich ungeschickt anstellt, darf sich allzu oft auf die Meinungsfreiheit berufen.

    Umso wichtiger ist es, dass Politik und Gesellschaft klare Kante zeigen, wenn Jüdinnen und Juden als Sündenböcke für vermeintliche oder tatsächliche Missstände herhalten müssen und wenn die Erinnerung an die Schoah für eigene Zwecke instrumentalisiert und missbraucht wird.

    Die Stadt Würzburg hat aus der Demo mit den gelben Punkten gelernt - und verbietet künftig Judensterne inklusive aller Abwandlungen bei Versammlungen von Corona-Leugnern und Impfgegnerinnen. Das ist ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus.  

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