Lange hatte Gerhard Eck damit gezögert, nach dem Verzicht auf das Amt des Staatssekretärs auch als Bezirksvorsitzender der CSU Unterfranken heuer schon zurückzutreten. Gewählt ist er bis 2023. Mit seiner Entscheidung, den Weg an der Spitze jetzt doch schon freizumachen, stellt sich das CSU-Urgestein vor dem kommenden Wahljahr einmal mehr in den Dienst der Partei.

Mit seinem relativ kurzfristig vor dem Bezirksparteitag am 8. Juli verkündeten Rückzug hat Eck verhindert, dass sich alle Strömungen innerhalb des Bezirksverbands in Hinterzimmer-Gesprächen auf einen Favoriten - oder eine Favoritin - für seine Nachfolge einigen konnten.
Wahl-Duell muss kein Nachteil für die CSU sein
Das muss kein Nachteil für die CSU sein. Mit Sandro Kirchner und Steffen Vogel bewerben sich zwei respektable Kandidaten um den Bezirksvorsitz. Und zwei unterschiedliche Typen. Staatssekretär Kirchner steht eher für das Staatsmännische, er besticht durch seine ruhige Art. Vogel hingegen hat sich trotz seiner fast 50 Jahre das Image eines jungen Wilden bewahrt. Eher extrovertiert, bespielt er unter anderem die sozialen Medien wie wenige andere CSU'ler in Unterfranken. Dass auch mal ein Post daneben geht, riskiert er, das wirft ihn aber nicht um. Kirchner kommuniziert da eher vorsichtig.

Zwischen zwei ambitionierten Kandidaten beim Parteitag auswählen zu können, das ist gelebte Demokratie. Der Unterfranken-CSU tut das gut. Wenngleich ein Schönheitsfehler bleibt: Eine Frau als Kandidatin hätte dem Bezirksverband im Jahr 2022 auch gut angestanden. Doch leider hat sich (bislang) keine getraut.