„Petit four“ nennt sich die aktuelle Ausstellung der gebürtigen Erlabrunnerin Steffi Mayer im Dachgeschoss der Erlabrunner Feuerwehr. „Petit four“, so betitelt man in Frankreich eigentlich kleines, süßes Kleingebäck. Doch alles andere als kleine, süße Bilder erwarten den Betrachter, denn Mayer liebt es, ihren Ausstellungen ironische Titel zu verleihen, um die Besucher zum Rätseln zu bringen. In der Ausstellung jedenfalls fangen ihre Bilder bei einer Größe von 60 Zentimeter an, ihre großen Formate aber messen zwei auf 1,60 Meter.
Schon mit 17 Jahren nahm Steffi Mayer, die damals noch das Würzburger Siebold Gymnasium besuchte, privaten Malereiunterricht. Nach dem Abitur erlernte sie in München das Handwerk der Kirchenmalerei und wurde in ihrem Jahrgang Kammersiegerin. Ein weiteres Studium an der Hamburger Kunsthochschule folgte. In dieser Zeit war Mayer wohl eine der wenigen Künstlerinnen in Deutschland, die nicht dem Mainstream folgten, weg von der Malerei. Sie hielt an ihrer großen Leidenschaft des Malens fest, was ihr entsprechenden Erfolg brachte. Für ein Jahr malte sie in der Provence, im Süden Frankreichs. Drei Jahre lang half Steffi Mayer als Restauratorin auf der Museumsinsel in Berlin mit.
Derzeit pendelt Mayer zwischen ihrem Wohnort Crailsheim und Berlin hin und her. Bilder von ihr hängen in Museen in Düsseldorf und Schweinfurt. Seit fünf Jahren malt sie Menschenbilder. Kunstbegeisterte bestellen großformatige Bilder und überlassen der Malerin Farbe und Motiv. Auch Erlabrunns Bürgermeister Günther Muth beauftragte Mayer, anlässlich des Dorfjubiläums ein Bild der Gemeinde zu malen.
Ihre Bilder haben schon viele Betrachter in den Bann gezogen, denn sie haben etwas Mystisches in sich. Da ist beispielsweise eine nackte Frau die auf einem Bett liegt und den Betrachter mit ihrem Blick verfolgt, fast so, als würde der Kopf der Frau sich langsam drehen. Mayers Lieblingsmotiv zur Zeit ist aber ihre fast zwei Jahre alte Tochter Genovefa.
Öffnungszeiten der Ausstellung „Petit four“ (bis 11. Oktober) im Feuerwehrhaus von Erlabrunn: Sa., 15-18 Uhr und So. 14-18 Uhr.