Auf der Corona-Übersichtskarte des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gehören Stadt und Landkreis Würzburg zu den wenigen hellroten Flecken. Doch auch wenn die Zahl der Neuninfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner seit Tagen wieder leicht unter 100 liegt, bleibt das Infektionsgeschehen besorgniserregend. Gleichzeitig meldet das Gesundheitsamt Würzburg am Freitag einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit der Pandemie im Ochsenfurter Seniorenzentrum Haus Fuchsenmühle. Eine 86-jährige, laut der Behörde mehrfach vorerkrankte Bewohnerin, die positiv auf das Virus getestet wurde, ist dort verstorben. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion erhöht sich damit auf 80, davon 53 in der Stadt, 27 im Landkreis.
Ausreißer Riedenheim
Im Vergleich zum Vortag meldet das Gesundheitsamt am Freitagmorgen 39 registrierte Neuinfektionen. Es handele sich um ein diffuses Ausbruchsgeschehen, so eine Sprecherin. Ausreißer ist dabei die kleine Gemeinde Riedenheim mit rund 700 Einwohnern, wo sechs Neuinfektionen registriert wurden. Wie Bürgermeister Edwin Fries auf Anfrage mitteilt, handelt es sich bei fünf der positiv Getesteten um eine Familie. Ein Jugendlicher habe sich in der Schule infiziert und die übrigen Familienangehörigen angesteckt.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie positiv auf das Coronavirus getesteten Personen steigt damit auf 3419, 1714 in der Stadt, 1705 im Landkreis. Davon sind 2937 Personen genesen. 402 Personen gelten aktuell als Corona-positiv, davon 172 in der Stadt, 230 im Landkreis. 2035 Personen befinden sich in Quarantäne oder häuslicher Isolation unter Beobachtung des Gesundheitsamts. Insgesamt wurden 9554 Personen aus der Quarantäne oder Isolation entlassen.
Inzidenzwert nur knapp unter 100
Die für die Einschätzung des Infektionsgeschehens maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner lag damit am Freitag, Stand 7.30 Uhr, in der Stadt Würzburg bei 86,76, im Landkreis bei 92,42. Der bundesweit geltende Grenzwert von 50 entspräche in der Stadt einer Zahl von höchstens 64 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen, im Landkreis wären es 81 Neuinfizierte. Tatsächlich stieg die Zahl der Neuinfizierten im Wochenvergleich in der Stadt um 109, im Landkreis um 151.

Die besondere Aufmerksamkeit des Gesundheitsamt gilt weiterhin dem Seniorenzentrum Haus Fuchsenmühle. Seit der ersten bekannt gewordenen Infektion Ende Oktober sind dort 72 Bewohner und 39 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden, wie das Gesundheitsamt auf Anfrage mitteilt. 17 Bewohner sind inzwischen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben.


Es handelte sich dabei um hochbetagte und mehrfach vorerkrankte Personen. Zur Frage, wie viele Todesfälle ursächlich mit der Infektion zusammenhängen, kann das Gesundheitsamt keine Angaben machen. "Abschließend könnte das nur eine Obduktion klären, die aber bei keinem der verstorbenen Bewohner erfolgt ist", so die Auskunft.
Weiterhin Reihentests im Seniorenheim
Dafür gelten inzwischen zwölf Bewohner und 22 Mitarbeiter wieder als genesen. Sechs infizierte Mitarbeiter befänden sich noch in Isolation. Maßgeblich für die Entlassung seien die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts, wonach seit dem Erstnachweis des Virus mindestens zehn Tage verstrichen sein müssen und die Patienten für mindestens 48 Stunden keine Symptome mehr haben dürfen.
Bewohner des Seniorenheims werden nach Ablauf dieser Frist zusätzlich ein weiteres Mal getestet. Zusätzlich finden im Abstand von drei bis vier Tagen weiterhin Reihentests an den bislang negativ getesteten Bewohnern und Mitarbeitern statt, so das Gesundheitsamt weiter. Zum Einsatz kommen dabei die sogenannten PCR-Tests, die gerade in der Frühphase eine Ansteckung zuverlässiger seien als Antigen-Schnelltests.