Seit über zwei Wochen sind im Raum Würzburg wieder laute sirenenartige Geräusche zu hören, konkret in Gemeinden nordwestlich von Würzburg. Ursache sind – ähnlich wie schon im vergangenen Sommer in der Stadt Würzburg – Warnsignale einer Baustelle der Deutschen Bahn AG, diesmal an der Strecke Würzburg-Gemünden.
In den betroffenen Gemeinden ist man genervt, wie Thomas Benkert, Bürgermeister von Erlabrunn, bestätigt. "In der letzten Zeit haben sich 15 bis 20 Menschen darüber beschwert, dass es sehr laut ist", sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Die Bürger würden nicht verstehen, warum es ständig tutet.
Nachwirkungen des Unwetters erhöhen die Frequentierung der Signale
Doch zu welchem Zweck ertönt das Signal überhaupt? "Bei Arbeiten im Gleis wird zur Sicherung der örtlichen Mitarbeiter im Gleis eine ATWS (auch Rottenwarnanlage genannt), eingesetzt. Diese ist vorgeschrieben und warnt die Mitarbeiter vor herannahenden Zügen", so eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage der Redaktion. ATWS steht für "Automatic Track Warning Sytems", ein automatisches Warnsystem. Die Warnanlage sei so konzipiert, dass die Lautstärke der Signale entsprechend der Umgebungslautstärke angepasst wird.
Auch in Veitshöchheim sind laut Bürgermeister Jürgen Götz Beschwerden eingegangen, obwohl die Deutsche Bahn im Voraus alle betroffenen Haushalte benachrichtigt haben soll. Besonders störe die Einwohner der ungewöhnlich kurze Abstand der Signale, sagt Götz, der sich deswegen an die Deutsche Bahn gewandt hat. "Durch die Unterspülung der Bahngleise bei Kitzingen haben sich einige Güterzüge gestaut", gibt Götz die Antwort der Bahn wieder. Um diesen Stau aufzulösen, soll die Strecke frequentierter gewesen sein als normalerweise – daher auch die häufigen Signale.

Wie lange sind die Warnsignale noch zu hören?
Einige Zeit müssen die Menschen im betroffenen Gebiet wohl noch mit den Geräuschen zurechtkommen. "Der Bauabschnitt im Bereich Veitshöchheim/Margetshöchheim wird nach aktuellem Stand planmäßig noch bis zum 1. Juli andauern. Die Baumaßnahme im Bereich Karlstadt-Gemünden dauert nach aktuellem Stand noch bis zum 19. Juli", so die Sprecherin. Die Bahn bitte alle Betroffenen um Verständnis für die Unannehmlichkeiten.