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Würzburg: LED-Umrüstung: Würzburger Grünen- Stadtratsfraktion kämpft vergeblich für wärmeres Licht in der Stadt

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LED-Umrüstung: Würzburger Grünen- Stadtratsfraktion kämpft vergeblich für wärmeres Licht in der Stadt

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    Blick auf die Beleuchtung in der Domstraße in Würzburg. Seit 2014 ist die Stadt dabei, die Glühbirnen in den Straßenlaternen gegen energiesparende LED-Technik auszutauschen.
    Blick auf die Beleuchtung in der Domstraße in Würzburg. Seit 2014 ist die Stadt dabei, die Glühbirnen in den Straßenlaternen gegen energiesparende LED-Technik auszutauschen. Foto: Daniel Peter

    3000 oder 2700 Kelvin? Um diese Frage ging es im Würzburger Stadtrat vor der Entscheidung über die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie. Die Fraktion der Grünen wollte erreichen, dass die eingesetzten Leuchtmittel eine Farbtemperatur von maximal 2700 Kelvin haben dürfen, um den Blauanteil des LED-Lichts deutlich zu reduzieren. Sie wurde vom Rest des Stadtrats überstimmt, so dass bis zum kommenden Sommer rund 5.500 neue LED-Leuchten mit einer Farbtemperatur von 3000 Kelvin in Würzburg zum Einsatz kommen werden.

    Gut 10.000 Leuchten wurden in den vergangenen acht Jahren bereits umgestellt, anfänglich auf LED-Lampen mit 4000 Kelvin, die ein kaltweißes Licht mit hohem Blauanteil haben. Mittlerweile ist der bundesweite Standard warmweißes 3000-Kelvin-Licht, das auch in Würzburg seit der zweiten Phase der Umrüstung zum Einsatz kommt. Jetzt nimmt die Stadt rund drei Millionen Euro in die Hand, um kurzfristig die restliche Straßenbeleuchtung auf LED umzurüsten – mit Ausnahme von rund 700 Lampen, die noch mit Gas betrieben werden oder in Tunnels hängen.

    Grüne versuchten erfolglos, die Stadträte von ihrem Wunsch zu überzeugen

    Dadurch sollen angesichts steigender Stromkosten pro Jahr mindestens 720.000 Euro und außerdem rund 1100 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Beim Einsatz von LED-Leuchten mit einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin würden sich die Investitionskosten laut Kämmerer Robert Scheller auf 3,3 bis 3,6 Millionen Euro erhöhen und das Einsparpotenzial gleichzeitig sinken. Scheller plädierte im Stadtrat daher wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt dafür, dem einstimmigen Votum des Hauptausschusses zu folgen und der Umrüstung wie geplant zuzustimmen.

    Insgesamt sechs Stadträtinnen und Stadträte der Grünen legten sich mächtig ins Zeug, um das Gremium von ihrem Wunsch zu überzeugen. Der kleine Schritt von 3000 auf 2700 Kelvin "wäre ein großer Gewinn für die Gesundheit der Menschen und den Artenschutz", betonte Simone Haberer. Ihr Fraktionskollege Patrick Friedl wies unter anderem darauf hin, dass auch die bisher hauptsächlich verwendeten Natriumdampfdrucklampen eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin oder darunter haben.

    Straßenbeleuchtung dient nicht der Aufenthaltsqualität

    Sandra Vorlova erläuterte die Auswirkungen eines zu hohen Blauanteils im Licht auf den menschlichen Körper – zum Beispiel Schlafstörungen können die Folge sein. "Wir sollten mit ebenso viel Sensibilität wie beim Denkmalschutz an das Thema herangehen und nicht nur auf die Kosten schauen", betonte die Grünen-Fraktionschefin.

    Der Rest des Stadtrats beteiligte sich nicht an der Diskussion und folgte bei der Abstimmung der Auffassung des OB: "Die Straßenbeleuchtung dient nicht der Aufenthaltsqualität, sondern der Sicherheit unserer Verkehrswege" sagte Schuchardt. Laut Artikel 51 des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes sind die Kommunen zur Aufrecherhaltung von Sicherheit und Ordnung verpflichtet, "innerhalb der geschlossenen Ortslage nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten".

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