Der Ausblick von Bürgermeister Arno Mager (UBL) auf die wichtigsten Projekte der Gemeinde schien die rund sechzig Besucherinnen und Besucher der Bürgerversammlung in der Leinachtalhalle beeindruckt zu haben. In der Fragerunde gab es keine einzige Anfrage oder Antrag.
Weit oben auf der Agenda des Gemeinderates stehen nach wie vor Bemühungen zur Daseinsvorsorge. Mager informierte nach der Übernahme des Dorfladens als Eigenbetrieb durch die Gemeinde über das derzeitige Betriebsergebnis. "Der Laden läuft - sogar mit einer schwarzen Null", so die erfreuliche Mitteilung nach mehr als einem halben Jahr Nahversorgung in Eigenregie. Keinerlei Anzeichen gebe es bezüglich des zuvor bei Betrieb durch die AWO registrierten jährlichen Defizits in mittlerer fünfstelliger Höhe, teilte Mager dem Publikum mit.
Freilich wurde seit Übernahme durch die Gemeinde im vergangenen Herbst auch an mancher Stellschraube justiert. Unter anderem die Umbaumaßnahmen tragen zu einem entzerrten Betrieb bei. Bis Ende Mai sollen sie inklusive des umgestalteten Kassenbereichs abgeschlossen sein. Zum Neustart kündigte Mager im Juni eine besondere Aktion an zur Unterstützung für unter dem Krieg in der Ukraine leidende Menschen. Dabei sollen möglichst viele Care-Pakete gesammelt und an die Frontlinien transportiert werden.
Bagger rollen in der Ortsmitte
Die Fortsetzung der Umfeldgestaltung der Julius-Echter-Kirche wurde mit dem Zuwendungsantrag für den nächsten Bauabschnitt in Angriff genommen. Die Bauleitplanung im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens zur weiteren Innenentwicklung durch das Baugebiet "Hinterm St. Peter 2" sei laut Mager zwar in Angriff genommen worden. Jedoch sei die Umsetzung abhängig von den anstehenden Verhandlungen mit den betreffenden Grundstückseigentümern.
Nach langer Wartezeit rollen nun die Bagger in der neuen Ortsmitte. Zum dortigen Entwicklungspotenzial gehören neben der Mittags- und Ganztagesbetreuung auch Expansionsmöglichkeiten durch ein Multifunktionsgebäude. Die aktuellen Arbeiten betreffen jedoch die lange beabsichtigte Renaturierung des Leinachbaches und Schaffung einer Rententionsfläche. Darüber hinaus soll zwischen Seniorenwohnanlage und Dorfladen parallel zur Staatsstraße 2310 eine Baumallee entstehen.
Mit höchster Priorität werden die Voraussetzungen für die ab 2026 vorgeschriebene Ganztagesbetreuung behandelt. Wichtig in diesem Zusammenhang: Ab dem kommenden Schuljahr ist die Grundschule komplett ausgelastet. Deshalb sei kein Platz für die aktuell von 85 Kindern genutzte Mittagsbetreuung. Zunächst soll die Mittagsbetreuung in einem zeitlich befristeten Container-Provisorium untergebracht werden.. Die Container sollen in den Sommerferien im Umfeld der Grundschule aufgestellt und mit Beginn des neuen Schuljahres genutzt werden können. Die Kosten dafür bezifferte Mager mit rund 250.000 Euro.
Aufhebung der Anbauverbotsszone
Innerhalb der letzten drei Jahre investierte die Gemeinde in die Sanierung und Digitalisierung der Grundschule mehr als 2,7 Millionen Euro. Inklusive des Kindergarten-Neubaus umfasste das Investitionsvolumen für die Kleinsten in dieser kurzen Zeit 5,8 Millionen Euro. "Ich meine, das kann sich sehen lassen", resümierte Mager.
Aktuell beschäftigt sich der Gemeinderat mit der Entwicklung eines Multifunktionsgebäudes als Domizil für Mittags- und Ganztagesbetreuung sowie für Sozialräume des Bauhofs und womöglich einen Seniorentreff. Dazu bedarf es laut Mager allerdings der Aufhebung der bestehenden Anbauverbotszone parallel zur Staatsstraße. Eine solche grundlegend notwendige Aufhebung wiederum habe die Änderung von drei Bebauungsplänen zur Folge.