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Würzburg: Linie 6 zum Würzburger Hubland: Wann die Strabazüge rollen sollen

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Linie 6 zum Würzburger Hubland: Wann die Strabazüge rollen sollen

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    Blick auf den Hubland-Campus der Universität in Würzburg und die sogenannte Drachenwiese. Über diese soll die Straßenbahnlinie 6 künftig führen.
    Blick auf den Hubland-Campus der Universität in Würzburg und die sogenannte Drachenwiese. Über diese soll die Straßenbahnlinie 6 künftig führen. Foto: Daniel Peter

    Eigentlich sollte sie ja schon zur Landesgartenschau im Jahr 2018 rollen, die neue Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Daraus wurde nichts, jetzt hat man sich im Rathaus und bei der Würzburger Straßenbahn (WSB) ein neues Ziel gesetzt: Ende 2026, Anfang 2027 sollen die ersten Züge vom Bahnhof hinauf in den neuen Stadtteil rollen, heißt es in einer Vorlage für den Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) am Mittwoch, 14. April.

    Ein "optimistischer Zeitplan" werde den Stadtratsmitgliedern da vorgestellt, räumen die Planer ein. Auch gebe es noch zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss. Die Planer glauben aber nicht, dass diese den Bau noch verhindern können - allenfalls durch weitere Auflagen verteuern. Auch eine aufschiebende Wirkung hätten diese Klagen zunächst nicht, ihre Begründungen stünden noch aus. Sollte eine Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht nötig sein, werde diese nicht vor dem Sommer beginnen, so die Prognose.

    Wie geht es nun weiter? Vorhabenträger und Bauherr der Trasse ist die WSB, die auch die Züge dafür kaufen muss. Die Stadt hingegen ist verantwortlich für die begleitenden Umfeldmaßnahmen im Städtebau. Das heißt: Auch wenn diese beiden Projekte von einer gemeinsamen Lenkungsgruppe betreut werden, und ein gemeinsamer Projektsteuerer bis Ende dieses Jahres von Stadt und WSB etabliert werden soll, muss jeder der beiden Vorhabenträger selbst planen und für seinen Bereich eigene Förderanträge stellen.

    Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen eingearbeitet

    Doch davor steht noch ein Stück Arbeit. Derzeit werden in die Plan-Unterlagen die neuen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses eingearbeitet. So muss unter anderem auf die Zauneidechsenpopulation im Bereich der Drachenwiese am Hubland Rücksicht genommen werden - ebenso wie auf besondere Anforderungen bei Schallemissionen und auf die Erschütterung der Trasse im Bereich der Musikhochschule.

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    Fast zeitgleich mit der anstehenden sogenannten Standardisierten Bewertung müssen die aktuellen Kosten ermittelt werden. Denn die vorliegenden Zahlen stammen noch aus dem Jahr 2011. Damals wurde von einer Investitionssumme von rund 127 Millionen Euro ausgegangen. Man erwartete 57 Millionen Euro Förderung, so dass für Stadt und WSB ein Eigenanteil von 70 Millionen Euro zu stemmen gewesen wäre. Doch die Förderrichtlinien haben sich geändert.

    Höhe der Förderung hängt von Standardisierter Bewertung ab

    Wie hoch die Förderung nun sein wird, hängt von der Standardisierten Bewertung ab. Dabei werden vereinfacht gesagt, verschiedene Szenarien entwickelt, wie der neue Stadtteil mit und ohne Straßenbahn über den ÖPNV angeschlossen werden kann. Anschließend wird der jeweilige volkswirtschaftliche Nutzen dieser Szenarien miteinander verglichen und zu den Kosten ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis hat unmittelbaren Einfluss auf die Höhe der Förderung und soll im ersten Quartal 2022 vorliegen. Im günstigsten Fall sei eine Förderung für den Trassenbau von 90 Prozent erreichbar. Planungsleistungen könnten zu zehn Prozent gefördert werden.

    Dann muss auch ausgeschlossen sein, dass sich durch die anhängigen Klagen die Kosten noch erhöhen können. Denn Bewertung und verlässliche Kostenberechnung müssen vorliegen, damit der zeitgleich vorbereitete Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken möglichst schnell nach dem Feststehen des Ergebnisses eingereicht werden kann. Dies soll laut Zeitplan ebenfalls noch im ersten Quartal 2022 geschehen.

    Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm aus dem Jahr 2011: Sechs Minuten unterwegs mit der neuen Linie 6 vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni, lautete der Titel.
    Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm aus dem Jahr 2011: Sechs Minuten unterwegs mit der neuen Linie 6 vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni, lautete der Titel. Foto: Screenshot MP

    Während die Regierung den Antrag prüft, kann sie bereits den vorzeitigen Beginn der Maßnahme genehmigen. Vom Beginn der Planung bis zum Abschluss des Trassenbaus kalkulieren die Planer etwa sechs Jahre ein, so dass mit der Fertigstellung im günstigsten Fall Ende 2026, Anfang 2027 gerechnet wird. Für die Maßnahmen im Umfeld der Trasse, die den Haushalt der Stadt belasten, wurden 2011 etwa 13,4 Millionen Euro veranschlagt. Auch diese Zahl muss aktualisiert werden, die Planer gehen davon aus, dass es dafür Mittel aus der Städtebauförderung geben wird.

    Auch für die zehn neuen Züge könnte es nun eine Förderung geben. Möglich seien aus Mitteln des Freistaates bis zu 50 Prozent, in Einzelfällen bis zu 80 Prozent. Die Praxis zeige aber, dass diese Sätze meist geringer ausfallen würden, so die Vorlage. Der vom Stadtrat bereits beschlossene Kauf neuer Züge für die WSB werde zum Beispiel mit 25 Prozent gefördert.

    Der Stadtrat soll immer eingebunden bleiben

    Immer mitentscheiden soll der Stadtrat. Denn der Linienbau werde erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des WVV-Konzerns haben und auch den Stadthaushalt belasten, wird in der Vorlage betont.

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