Das Feld der Bewerber um die Nachfolge von Landrat Eberhard Nuß (CSU) ist noch einmal größer geworden. Wie die Partei Die Linke mitteilt, wird sich die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 um das Amt der Landrätin bewerben. Die 56-Jährige ist seit 2017 Abgeordnete ihrer Partei im Deutschen Bundestag.
Bei der Aufstellungsversammlung am Sonntag wurde Simone Barrientos "einmütig" nominiert, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Mit Barrientos gibt es nun fünf Bewerber um den Chefposten im Würzburger Landratsamt. Außer der Linken-Politikerin kandidieren noch Thomas Eberth (CSU), Karen Heußner (Grüne), Christine Haupt-Kreutzer (SPD) sowie Felix von Zobel (UWG-FW). Amtsinhaber Nuß tritt nicht wieder an.
Barrientos will sich für "Teilhabe für alle" einsetzen
Simone Barrientos will in ihrem Wahlkampf einen Schwerpunkt auf gleichen Lebensverhältnissen im Landkreis setzen. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass Teilhabe für alle ermöglicht wird, unabhängig davon, ob man nun in einem Ort mit guter Infrastruktur lebt oder nicht“, wird sie in der Pressemitteilung zitiert.
Auch die Kandidatenliste für den Kreistag wurde bei der Versammlung aufgestellt. Angeführt wird das 24-köpfige Bewerberfeld von der Industriekauffrau Evelyne Sachs. Auf Platz zwei kandidiert Thomas Palmai, der in verschiedenen Bündnissen wie z.B. der „Seebrücke“ aktiv ist und sich im "Kampf gegen Rechts" engagiert, wie es in der Erklärung heißt.
Auf der Listen kandidieren auch Nicht-Mitglieder
Die Partei stellte eine sogenannte "offene Liste" auf. Das bedeutet, dass unter den Kreistags-Bewerbern auch Nicht-Parteimitglieder vertreten sind. Vom 18-jährigen Azubi bis zum 71-jährigen Rentner sind alle Altersgruppen dabei, es treten Gewerkschafter, Arbeiter sowie Studierende an. Unter den Kandidaten befinden sich auch der frühere Gewerkschaftssekretär und frühere Linken-Kreisverbandssprecher Peter Baumann sowie – unter seinem bürgerlichen Namen Martin Timm – der Schriftsteller Leander Sukov, der 2018 für den bayerischen Landtag kandidierte.
Nachdem die Partei bei der letzten Bundestagswahl mehr als fünf Prozent der Zweitstimmen in Bayern erhalten hatte, brauchte sie dieses Mal keine Unterschriften für einen flächendeckenden Antritt bei der Kommunalwahl zu sammeln. "Natürlich sind wir froh dieses Mal auch ohne das diskriminierende Verfahren im Landkreis Würzburg antreten zu können. Wir haben eine starke Linke-Liste aufgestellt und wollen dem Kreistag ein soziales Gewissen geben", wird Linken-Kreisvorsitzender Viktor Grauberger zitiert. Bisher ist die Linke nicht im Würzburger Kreistag vertreten.
Sebastian Roth, Oberbürgermeisterkandidat der Linken in Würzburg, hofft auf Anknüpfungspunkte, sollten Kandidaten der Linken in den Kreistag einziehen: "Viele Politikbereiche – wenn nicht die meisten – enden ja nicht an Stadt- oder Landkreisgrenzen. Der ÖPNV ist hier das beste Beispiel.“
Der gemeinsame Wahlkampfauftakt für die Stadt und den Landkreis Würzburg findet am 30. Oktober um 19 Uhr im Felix-Fechenbach-Haus in Würzburg statt.
Wahlliste der Linken für die Kreistagswahl1. Eyeline Sachs2. Thomas Palmai3. Jana Leicht4. Nico Kulisch5. Simone Barrientos6. Gregor Seewald7. Nicole van Deesen8. Stefan Dietz9. Stefanie Noll10. Torben Ackermann11. Sonja Krininger12. Fabian Uhrmann13. Martin Timm14. Boris Zimmermann15. Werner Nawarotzky16. Hans Peter Wittig17. Peter Baumann18. Joachim Engert19. Joel Lacour20. Peter Leim21. Felix Rambow22. Klaus Peter Fichtner23. Daniel Schellenberger24. Wolfgang Waste