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WÜRZBURG/ZELLINGEN: Ma(h)l was ganz anderes

WÜRZBURG/ZELLINGEN

Ma(h)l was ganz anderes

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    Es ist vollbracht: Jürgen Keller (links), Bereichsleiter der evangelischen Kinder- und Jugendhilfe, und Bernhard Reiser stellten das Ergebnis des Projekts „Ma(h)l anders“ vor: Ein von Jugendlichen erstelltes Kochbuch mit gesunden und umweltfreundlichen Gerichten.
    Es ist vollbracht: Jürgen Keller (links), Bereichsleiter der evangelischen Kinder- und Jugendhilfe, und Bernhard Reiser stellten das Ergebnis des Projekts „Ma(h)l anders“ vor: Ein von Jugendlichen erstelltes Kochbuch mit gesunden und umweltfreundlichen Gerichten. Foto: Foto: Marco lang

    Unsere Ressourcen sind endlich: Wer heute nicht gut mit ihnen umgeht, gefährdet künftige Generationen. Dieser Gedanke liegt dem Prinzip „Nachhaltigkeit“ zugrunde. Wie man nachhaltig leben kann, das vermittelte die Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Würzburger Diakonie (EKJFH) in ihren vier Jugendzentren in Grombühl, Lengfeld, Heidingsfeld und Zellingen. Und zwar auf äußerst lustvolle Weise: Die Jugendlichen kochten zusammen, kreierten Säfte und befreiten ihre Umwelt gemeinsam von Müll.

    In der Grombühler Jugendeinrichtung wurde bis zu drei Mal in der Woche im Kochtopf gerührt. „Heute gibt es Spaghetti mit Bolognese und Spirelli mit Käsesauce“, sagt Sozialpädagoge Peter Schidla. Ein Salat komplettiert das Menü. Den bereitet einer der Jugendlichen gerade in der Küche des Jugendzentrums zu. Ein Anderer schmeckt die Käsesauce ab. „Wow, die ist echt gut“, befinden die beiden Jugendlichen. „Und hat beste Chancen, in unser Kochbuch aufgenommen zu werden“, sagt Schidla.

    Dieses Kochbuch, mit dem Titel „Ma(h)l anders“, hat nun Jürgen Keller, stellvertretender Leiter der Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, gemeinsam mit dem Sternekoch Bernhard Reiser bei der Eröffnung des neuen Jugendzentrums in Heidingsfeld vorgestellt. Das Buch enthält Rezepte aller vier Jugendzentren der EKJFH. Die Jugendlichen haben sich nicht nur Rezepte überlegt, sie probegekocht und in einem Kochbuch festgehalten, sondern durften Bernhard Reiser auch in seiner Küche in Dettelbach besuchen.

    Projekt des Jugendrings

    Nachhaltig leben heißt aber auch, keine Nahrungsmittel wegzuwerfen. Und es bedeutet, das zum Essen zu verwenden, was jetzt gerade wächst. Dass die Jugendlichen aus den vier Jugendzentren der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe auf spannende Weise erfahren konnten, wie man nachhaltig lebt, war dem Bayerischen Jugendring zu verdanken. Der förderte das Projekt bis zum Abschluss im Dezember 2013. „Das Projekt ist jetzt zwar offiziell vorbei“, erklärt Jürgen Keller, „in den Jugendzentren wird aber trotzdem weiter gekocht“. Die Lebensmittel werden von der Tegut-Filiale in Zellerau gesponsert, die jungen Erwachsenen können ihr erworbenes Wissen über Kochen und Essen also weiter nutzen und ausbauen.

    In jedem Jugendzentrum der EKJFH wurde die Nachhaltigkeitsinitiative in drei Teilprojekten realisiert. „Mahl anders“, „Saftbar“ und „Rama dama“ hießen die drei Module. Aus dem Projekt „Mahl anders“ ging das Kochbuch mit ausschließlich biologisch-ökologischen Rezepten hervor. Im zweiten Teilprojekt „Saftbar“ ging es darum, für eine öffentliche Veranstaltung, etwa ein Gemeinde- oder Stadtteilfest, frisch zubereitete Saft-Shakes zu kreieren und zum Verkauf anzubieten.

    Die Jugendlichen vom Lengfelder Jugendzentrum kernten zum Beispiel Kirschen aus, pürierten Himbeeren und Erdbeeren: „Woraus wir für das Fest des Ökumenischen Zentrums in Lengfeld Smoothies hergestellt haben“, so Sozialpädagoge Kilian Schick. Bei „Rama dama“, einem Projekt zur Förderung des Umweltbewusstseins, geht es darum, Müll aufzusammeln. Kooperationspartner war in diesem Fall die Würzburger Umweltstation, erläuterte Christoph Murillo Sanchez vom Jugendzentrum in Heidingsfeld: „Außerdem nahmen an unserer Rama-dama-Aktion auch Schüler der Heidingsfelder Mittelschüler teil.“

    Laut Jürgen Keller nahmen die Kinder und Jugendlichen von den Projekten vor allem eines mit: Das Bewusstsein, seine Umwelt selbst mitgestalten zu können. „Die jungen Leute haben ganz ohne Schule gelernt, wie wichtig zum Beispiel gesunde Ernährung ist und wie viel Spaß es machen kann, sich bewusst zu ernähren“, erklärt Jürgen Keller. Und das alles ohne Lehrplan, Schulaufgaben und erhobenen Zeigefinger.

    Das Kochbuch „Mahl anders“ gibt es für zehn Euro in der Buchhandlung „Erlesen“ in der Matterstockstraße 22, in Würzburg. Der Erlös kommt zum Großteil den Jugendzentren der Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe zugute.

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