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WÜRZBURG/ESCHERNDORF: Magische Weinorte: Aussichtspunkt an Mainschleife in Bau

WÜRZBURG/ESCHERNDORF

Magische Weinorte: Aussichtspunkt an Mainschleife in Bau

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    Treppe mit Aussicht: „Magischer Ort“ nahe der Vogelsburg.
    Treppe mit Aussicht: „Magischer Ort“ nahe der Vogelsburg. Foto: Foto: T. Müller

    (bert/aj) Soll die größte Weinlage Deutschlands, der Würzburger Stein, mit einer Aussichtsplattform aus Beton „verziert“ werden? Diese Frage beschäftigt derzeit die Öffentlichkeit. Während sich in Würzburg heftiger Widerstand gegen die Kampagne „Magische Orte des Frankenweins“ regt, steht ein vergleichbares Projekt in Escherndorf an der Mainschleife vor der Vollendung.

    Durch den begrünten Bergrücken über der Lage Escherndorfer Lump haben Bauarbeiter eine breite Schneise geschlagen und eine steile, so genannte „Himmelstreppe“ aus Betonstufen angelegt. Eine mit Betonsteinen eingefasste und gepflasterte Fläche, dazu Steinhaufen im Drahtkäfig zieren jetzt den Bergrücken. Laut Volkachs Tourismuschef Marco Maiberger wird der Aussichtspunkt im Oktober eingeweiht. Größerer Widerspruch war in dem Weinort bislang nicht zu vernehmen. Die moderne Anlage ersetzt einen zuletzt vernachlässigten und vor sich hinbröckelnden Aussichtspunkt.

    Zwölf solcher „magischen Orte“ sollen das „Terroir f“, die Besonderheiten des fränkischen Weinlandes, für Touristen in Szene setzen. Als weitere Standorte der Aktion im Gespräch: Handthal, Sommerhausen/Eibelstadt, Klingenberg, Randersacker und Castell. Treibende Kraft ist die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, die sich finanziell beteiligt. Während die Stadt Volkach als Eigenanteil 38 000 Euro veranschlagt hat, soll Würzburg für die Stein-Kanzel über den städtischen Eigenbetrieb Congress Tourismus Wirtschaft (CTW) rund 22 000 Euro beisteuern. Im Würzburger Rathaus verweist man darauf, dass nicht die Stadt federführend für das Projekt sei, auch nicht das Baureferat – sondern der Stein-Wein-Pfad-Verein. Hier ist die Stadt, neben mehreren Weingütern, Mitglied über die CTW.

    Unterdessen bedankt sich Willi Dürrnagel, Vorsitzender des Verschönerungsvereins Würzburg (VVW), für die bisherige Unterstützung der Ablehnung der Aussichtsplattform am Stein. Er verweist unter anderem auf die Abstimmung unserer Zeitung, bei der sich 86 Prozent von über 1000 Teilnehmern gegen das geplante Betonbauwerk ausgesprochen haben.

    Mehrere hundert Bürger hätten bislang bei der Unterschriftenaktion des Verschönerungsvereins mitgemacht. Dürrnagel appelliert an den Stein-Wein-Pfad-Verein, das „unsägliche Vorhaben“ aufzugeben. Auch Oberbürgermeister und Stadträte sollten es zurückzuweisen. Der VVW will seine Unterschriftenaktion zunächst fortsetzen: Dienstag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr in der Pleicherkirchgasse 16. Die private Petition „Kein Beton am Stein!“ des Würzburgers Christopher Franz wurde im Internet mittlerweile von rund 650 Bürgern unterstützt.

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