Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Frauenland: Main-Post-Aktion "Zeichen setzen!": Die Siedlervereinigung Sieboldshöhe kümmert sich um die Gemeinschaft

Frauenland

Main-Post-Aktion "Zeichen setzen!": Die Siedlervereinigung Sieboldshöhe kümmert sich um die Gemeinschaft

    • |
    • |
    Mitglieder der Siedlervereinigung aus dem Würzburger Stadtteil Sieboldshöhe: (von links) Friedrich Sterns, Matthias Kemmer und Herbert Stapff.
    Mitglieder der Siedlervereinigung aus dem Würzburger Stadtteil Sieboldshöhe: (von links) Friedrich Sterns, Matthias Kemmer und Herbert Stapff. Foto: Thomas Obermeier

    Wenn man sich mit den Vorstandsmitgliedern der Siedlervereinigung Sieboldshöhe unterhält, fällt ein Begriff besonders häufig: "Hier ist wieder eine Gemeinschaft entstanden. Man kennt sich, man trifft sich, man redet miteinander", sagt Herbert Stapff, der fast 20 Jahre lang Vorsitzender war und von der Mitgliederversammlung vor wenigen Wochen zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde.

    Gegründet wurde der Verein 1952, als hoch über dem Maintal die ersten Wohnhäuser im neu geplanten Stadtteil "Gartenstadt Keesburg" entstanden. Siedlervereinigung Keesburg wäre daher der korrekte Name des Vereins: Sieboldshöhe ist der Name eines kleinen Flurstücks, auf dem in den späten 1920er Jahren die ersten Häuser der ehemaligen Hindenburgsiedlung gebaut wurden.

    "Im engeren Sinn sind wir eine Interessenvertretung für Wohnungs- und Hauseigentümer"

    Die Siedlervereinigung ist ein Ortsverein des bundesweit tätigen Verbands Wohnungseigentum: "Im engeren Sinn sind wir eine Interessenvertretung für Wohnungs- und Hauseigentümer", sagt der neu gewählte Vorsitzende Matthias Kemmer, der vorher Stapffs Stellvertreter war: "Durch die vielen Häuslebauer auf der Keesburg bestand daran nach dem Krieg ein großes Interesse." Heute hat die Siedlervereinigung rund 570 Mitglieder im gesamten Frauenland und in Lengfeld.

    Die Gemeinschaft der Häuslebauer bildet den Ursprung des Vereins: Die Gründungsmitglieder haben sich ab den 50er Jahren gegenseitig beim Bau ihrer Eigenheime unterstützt. Der Verleih von Werkzeugen an die Mitglieder "war damals ein Schwerpunkt, und das ist erstaunlicherweise heute immer noch so", berichtet Matthias Kemmer.

    Ehrenamtlicher Einsatz für den ganzen Stadtteil

    Was das Vereinsleben heute aber besonders prägt, ist der ehrenamtliche Einsatz für den gesamten Stadtteil, von dem nicht nur die Mitglieder profitieren. "Es gibt in Würzburg Bereiche, aus denen reine Schlafstädte geworden sind. Das versuchen wir auf der Keesburg zu verhindern", sagt Herbert Stapff. Früher hatte der Stadtteil nicht nur einen eigenen Kupsch, sondern gut zwanzig kleine Geschäfte für die Nahversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner, berichtet der Ehrenvorsitzende: "Das war hier auf der Höhe ein Dorf für sich, und davon ist leider nicht mehr viel übrig geblieben."

    Weil die meisten Geschäfte inzwischen geschlossen sind, hat sich die Siedlervereinigung mit Erfolg dafür eingesetzt, den Platz vor der Bäckerei Rösner, der sich zum zentralen Treffpunkt entwickelt hat, einmal pro Woche zum Marktplatz zu machen: Immer am Freitag kommen fliegende Händler und bieten ihre Waren an. "Das wäre ohne uns nicht gekommen", sagt Stapff nicht ohne einen gewissen Stolz. Das nächste Projekt ist ein Boule- und Bocciaplatz auf der Grünfläche nebenan – das städtische Gartenamt hat bereits seine Unterstützung signalisiert.

    Einmal im Jahr wird beim Brunnenfest gefeiert

    Es ist nicht der einzige Treffpunkt im Stadtteil: Auch die kleine Grünanlage rund um den Sieboldsbrunnen, den der Verein 1978 gestiftet hat, wird gut angenommen. Hier findet einmal im Jahr das Brunnenfest der Siedlervereinigung statt: "Das ist wie ein kleines Volksfest mit Musik, bei dem die Leute zusammenkommen und miteinander reden", sagt Matthias Kemmer.

    Den Brunnen hat der Verein 2012 anlässlich seiner 60-Jahr-Feier mit Eigenmitteln wieder in Betrieb genommen, nachdem er von der Stadt aus Kostengründen stillgelegt worden war. Mehrere Vereinsmitglieder kümmern sich ehrenamtlich um Reinigung und Reparaturen. Die Siedlervereinigung hat außerdem dafür gesorgt, dass auf der Keesburg im Februar ein öffentlicher Bücherschrank aufgestellt wurde. Und auf einer Grünfläche in der Fröbelstraße steht seit Herbst ein kleines Denkmal für den Pädagogen Friedrich Fröbel, das mit Sitzgruppen ebenfalls zu einem Treffpunkt für die Nachbarschaft geworden ist.

    Wöchentlicher Einkaufsfahrdienst für Ältere

    "Wir sind nicht nur ein Verwaltungsverein, wir kümmern uns um die Leute", sagt der Ehrenvorsitzende Stapff. So gibt es zum Beispiel einen wöchentlichen Einkaufsfahrdienst des Vereins. Vier ehrenamtliche Fahrer holen im Wechsel jeden Mittwochnachmittag ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einem Kleinbus ab und fahren mit ihnen zum Einkaufen.

    "Das sind vor allem ältere Damen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Es ist wie ein kleiner Ausflug", berichtet Herbert Stapff: "Sie gehen selbst einkaufen, setzen sich dann noch auf einen Kaffee zusammen und werden nach ein paar Stunden mit den vollen Einkaufstüten wieder zuhause abgeliefert."

    Bewerben für die Aktion "Zeichen setzen!"Die Aktion "Zeichen setzen!" wurde und wird auch in Zeiten der Corona-Pandemie fortgesetzt – zuletzt in überwiegend digitaler Form. In den Zeitungstiteln der Mediengruppe Main-Post und online auf www.mainpost.de wird über beispielhafte Initiativen berichtet. Nach der Jury-Entscheidung werden die vier Preise – dotiert mit 500 bis 3000 Euro – in einer eigenen Veranstaltung im Spätherbst verliehen.Die Initiativen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Dabei sind soziale Aktionen wie Besuchsdienste, Hausaufgabenhilfen und Tafeln, aber auch kulturelles Engagement.Bewerben können sich Initiativen entweder selbst, oder sie werden durch Dritte vorgeschlagen - etwa durch Leserinnen und Leser oder die Redaktion. Jede und jeder kann Personen oder Gruppen benennen, die in ihrer Umgebung Wichtiges zum Gemeinwohl beitragen. Eingereicht werden können Projekte und Initiativen aus Unterfranken und dem benachbarten Main-Tauber-Kreis.Bewerbungen für die Förderpreise und eine Berichterstattung richten Sie bitte bis spätestens 30. September 2022 an:Main-Post, Aktion "Zeichen setzen!", Berner Straße 2, 97084 Würzburg, E-Mail: zeichensetzen@mainpost.deOder: Lernwerk Volkersberg, Volkersberg 1, 97769 Bad Brückenau, E-Mail: zeichensetzen@volkersberg.deInformationen rund um die Aktion, die Bewerbung, die Kriterien sowie erschienene Beiträge finden Sie unter www.mainpost.de/zeichensetzen und www.lernwerk.volkersberg.deQuelle: mp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden