Wie berichtet, wussten bis Mitte vergangener Woche über 300 Erstsemester-Studenten noch nicht, wo sie unterkommen sollen. Studentenwerk und Sprecherrat richteten ein provisorisches Matratzenlager ein, um helfen zu können. Dann erschien am Freitag der Artikel.
Bereits am Morgen, so Sprecherratssekretärin Dorothea Kreuzer, habe das Telefon nicht mehr still gestanden. "Über 80 Leute riefen an, um eine Wohnung oder ein Zimmer zu vermieten." Einige Senioren hätten leerstehende Wohnungen entdeckt und Tipps gegeben, wie man den Besitzer finden könnte, so Kreuzer. "Sogar ungenutzte Wohnwagen wurden uns angeboten", ergänzt Martin Bielawski vom Sprecherrat.
Währenddessen verlassen einige Studenten freudestrahlend das Sprecherratsbüro. Jeder von ihnen hält mindestens einen gelben Zettel in der Hand - die Kontaktadresse zu einer freien Wohnung. Bobby Shaker hat bisher bei seiner Familie in Grombühl gewohnt. Das war früher kein Problem, doch vor ein paar Monaten mussten sie in eine kleinere Wohnung umziehen, wo für ihn eigentlich kein Platz mehr ist. Seitdem sucht der Germanistik-Student ein eigenes Zimmer.
Noch schlimmer war es bei Gnipieven Tekombo Juken. Ursprünglich kommt er aus Kamerun, er hat sich für ein Medizin-Studium in Deutschland entschieden und zunächst in Greifswald begonnen. Dort habe er in einer Jugendherberge wohnen müssen. In Würzburg dann das selbe Problem: Ohne seinen Freund, bei dem er untergekommen ist, hätte er auch hier nicht gewusst, wo er wohnen soll. Seit drei Wochen kommt er täglich in das Büro des Sprecherrates und hofft, eine neue Wohnung zu finden - bisher vergeblich. Doch jetzt hat er Hoffnung.
"Wir möchten uns bei dem Studentenwerk für die schnelle und unbürokratische Hilfe bedanken", so Bielawski. "Und ein Dankeschön vor allem an die Leser der MAIN-POST für die überwältigende Hilfsbereitschaft." Es würden immer noch Zimmer gebraucht, deshalb freue man sich über weitere Angebote. Derweil unterstützt OB Pia Beckmann die Bemühungen des Sprecherrats ausdrücklich. In einer Stellungnahme appelliert sie nicht an alle Haushalte, leerstehende Räume anzubieten.
Wer an Studenten vermieten möchte, wendet sich an den Spre- cherrat, Tel. 8 88 58 18, oder ans Studentenwerk, Tel. 8 00 51 28.