Die geplante Würzburger Straßenbahnlinie 6 durchs Frauenland bis ans Hubland hat zwei entscheidenden Hürden genommen: Zum einen sind die letzten beiden Klagen gegen das Planfeststellungsverfahren von Anwohnern aus dem Frauenland vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München vom Tisch, zum anderen sieht es in Sachen Förderfähigkeit der Trasse gut aus.

Die Planungen für die Straßenbahnlinie begann bereits 2007. Immer wieder wurde das Fertigstellungsdatum nach hinten verschoben, zahlreiche Planänderungen, hunderte Einwände von Bürgern und Klagen hatten das Planfeststellungsverfahren immer weiter verzögert.
Zuletzt lagen noch zwei Klagen in München. "Eine davon wurde zurückgenommen, die andere wurde abgewiesen und es wurde auch keine Revision zugelassen. Wir können damit sagen, dass final baurechtlich alles durch ist", so WVV-Chef Thomas Schäfer am Rande einer Pressekonferenz am Mittwoch. "Wir haben schwarz auf weiß worauf wir schon lange gehofft haben. Man kann sagen: Wir sind damit im sicheren Hafen", so Schäfer.
Förderfähigkeit ist geklärt, Angaben zu genauen Summen werden im Oktober erwartet
Auch in Sachen Finanzierbarkeit - die Hürde, mit der das Projekt final steht oder fällt - hat Schäfer gute Nachrichten. Im Rahmen der sogenannten standardisierten Bewertung wird der volkswirschaftliche Nutzen mit den Kosten eines Projekts abgeglichen. Erst wenn der Nutzen die Kosten übersteigt, ist ein Projekt von Seiten des Bundes und der Länder förderfähig. "Die Kosten-Nutzen-Analyse sieht gut aus. Wir erwarten auch hier keine Rückschläge mehr", so Schäfer. Vielmehr geht Schäfer davon aus, dass bereits im Oktober präzisiert werden kann, wie hoch die Fördersumme letztlich ausfallen wird. "Dann können wir die nächste Phase hoffentlich auch mal mit Euros unterlegen", so der WVV-Geschäftsführer.
Die aktuelle Planung sieht immer noch vor, dass die erste Bahn im Jahr 2027 am Hubland ankommen wird, so WVV-Pressesprecherin Cornelia Wagner. "Es kann allerdings sein, dass es auch hier noch Bewegung gibt, wenn im Oktober die nächsten Schritte durch sind", so Wagner.