Manfred Ach hat sich in der Landespolitik eine hohe Reputation erarbeitet. Milliarden-Mann wurde er genannt, Bewahrer des ausgeglichenen Haushalts, Elder Statesman oder Herr der großen Kassen. Auch die Region hat ihm einiges zu verdanken: Der Mann, der an diesem Montag seinen 75. Geburtstag feiert, sorgte immer wieder dafür, dass die „Münchner Gießkanne“ über die Donau – dem Weißwurst-Äquator – auch in Franken warmen Geldregen niedergehen ließ.
Viele zwei- und dreistellige Millionen-Projekte hat der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Ach in der Region angestoßen und unterstützt, beispielsweise die Umgehung Randersacker, die ständige Förderung der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim sowie das Stammzellen-Therapiezentrum in Würzburg. Das seien die drei wichtigsten Aufgaben gewesen, sagt Manfred Ach.

1994 kam er nach München und durfte sich fortan Landtagsabgeordneter, abgekürzt MdL nennen. Ein „bewegendes Ereignis“ und eine Sensation zugleich sei 1998 seine Ernennung zum Vorsitzenden des Haushaltsausschusses gewesen, blickt er zurück: „Ich war Neuling und krasser Außenseiter.“Manfred Ach war acht Jahre lang Ausschuss-Vorsitzender. Damit war er einer der mächtigsten Politiker im Freistaat. In seinem Ressort liefen die Fäden zusammen. Dort wurde das Geld verteilt, das die Staatsregierung als Zuschüsse ausschüttete und auch bei der Höhe der Beträge hatte Ach ein gewichtiges Wort mitzureden.
Aber Macht? Das will er nicht gelten lassen. Er war einer der stillen Vertreter auf der Münchner Bühne, zog die Fäden ohne großes Aufsehen, saß am liebsten in der zweiten Reihe. „Ich war nie ein Haudrauf und habe Konflikte stets im Stillen geregelt.“ Das bestätigen Politiker aus allen Fraktionen heute noch. In einem von vielen Dankschreiben steht unter anderem: „...wenn ich Dich nicht hätte, wäre die Arbeit im Landtag gar nicht lustig.“
2008 löste Manfred Ach sein Versprechen ein: Nach drei Wahlperioden im Landtag zog er sich aus der Politik zurück. Hat sich seitdem Grundlegendes geändert? Der Privatmann überlegt: Er habe den Eindruck, dass die Politik heute mehr Geld ausgebe. Während seiner Zeit sei noch mehr gespart worden. Seine Devise habe stets gelautet: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“
Gezielte politische Aussagen macht der Margetshöchheimer seit seinem Abschied von der aktiven Politik vor nicht mehr. Dennoch ist er immer noch ein gefragter Mann. Viele Einladungen flattern ins Haus. Er müsse aber nicht mehr unbedingt überall hin. „Ich bin ein Lustwanderer“, sagt er. Daneben bringt er als Ruheständler ehrenamtlich seine Erfahrungen in einigen Institutionen ein.
Die Familie hat seit sieben Jahren absolute Priorität. Ach genießt das Leben, gibt er zu. Die Fernreisen habe er mittlerweile etwas zurückgestellt, um mit seiner Frau Karola die Töchter bei Frankfurt und in der Schweiz zu besuchen. Dort werden sie mittlerweile auch von zwei Enkeln begrüßt.
Der ehemalige Haushalts-Politiker Manfred Ach hat sich so nach und nach zum Haushalts-Experten in seinen eigenen vier Wänden gewandelt. Beim Backen und Kochen geht er seiner Frau zur Hand. Das bringt ihm viel Lob ein und eine Beförderung gab's auch schon: „Ich bin zum Haushalts-Abteilungsleiter ernannt worden.“
Manfred Ach
Beruflich und politisch ging es fürManfred Ach stets bergauf. Geboren wurde er am 14. September 1940 in Ansbach. Nach der Mittleren Reife absolvierte eine Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst am Versorgungsamt Würzburg und kam über Nürnberg zum Landesversorgungsamt Bayern in München.
1970 wechselte Manfred Ach zum Staatlichen Rechnungsprüfungsamt Würzburg. Von 1991 bis 1994 war er Leiter dieser Behörde und ab 1989 Oberregierungsrat im höheren Verwaltungsdienst.
CSU-Mitglied ist Ach seit 1962. Nach Margetshöchheim kam er 1975 mit seiner Frau Karola. Drei Jahre später steig er in die Kommunalpolitik ein.
Seine Karriere als Politiker begann als Gemeinderat. Später wurde Ach zum stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden für den Kreisverband Würzburg-Land gewählt. Von 1978 bis war er 2008 Kreisrat, ab 1990 bis 2002 Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion. Dem bayerischen Landtaggehörter er von 1994 bis 2008 an.