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GNODSTADT: Marianne Düll und Heidi Stöhr haben einen echten Bauerngarten

GNODSTADT

Marianne Düll und Heidi Stöhr haben einen echten Bauerngarten

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    Sie wirken damit in einem weitläufigen Bauerngarten, in dem alte Strukturen, traditioneller Nutzgarten und das Bedürfnis nach Schönheit ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Channs 23, ganz am nördlichen Ende des Ortes, wo die Straße einen Bogen um das Grundstück mit der Efeu berankten Gartenmauer macht. Stall und Felder sind verpachtet, im Garten herrscht Arbeitsteilung. Gemüse: Marianne Düll, Blühpflanzen: Heidi Stöhr, Rasen: Horst Stöhr. Der Rasen ist das verbindende Element zwischen Hof und hinterer Hofzufahrt, überall dort wo sonst mit dem Traktor gewirtschaftet, Stall und Scheune bedient wurden.

    Im Hof geht es mit einem leichten Schwung hinauf in den Garten. Den verlassenen Hühnerhof nimmt ein riesiger Walnussbaum ein, der bestimmt auf 60 Jahre kommt. Beim Blick nach oben blinzelt die Sonne durch das hohe, schattige Blätterdach. Da möchte man seine Hängematte aufspannen.

    Unter der Walnuss lugte sonst die alte Holzlege heraus, musste aber wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Auf ihrem Fundament steht nun der Pavillon. Zu Füßen des mit Wein berankten Sitzplatzes blüht es. Die Beeteinfassungen aus Bruchstein kommen von Nachbars eingelegter Scheune. Ein Brunnen mit Quellsteinen und ein Wasserspeier in einer Regentonne plätschern daneben. Die Holzlege hat gegenüber auf dem Dach der Zisterne einen neuen Platz gefunden.

    Der Blumengarten und Gemüsegarten schließen zur hinteren Zufahrt hin das Grundstück locker ab, denn Zäune gibt es nicht mehr. Der Salat- und Gemüsegarten ist klassisch mit Blumen umrahmt, denn die braucht Marianne Düll für den Kirchenschmuck. Apropos Kirche: Channs ist der Straßenname, der mundartlich für die Kapelle St. Johannis übrig blieb. Katze Olga streift unentschlossen vorbei.

    Von den Stockrosen sind mehr aufgegangen, als geplant. Einige Rosen, deren Namen nicht weiter wichtig sind, Pfingstrosen, Tränendes Herz, Spieren, Phlox und Hortensien, Dahlien und Passionsblumen blühen im Wechsel. Heidi Stöhr setzt auf bewährte Pflanzen, die sich in Gnodstadt wohlfühlen. Für Passionsblumen allerdings hat sie ein Faible. Acht rote, dunkelblaue und weiße Passionsblumen hat sie bereits aus selbst gezogenen Ablegern kultiviert. Im Hof stehen sie in Kübeln – und blühen den ganzen Sommer lang, wenn sie regelmäßig ausgeputzt werden. Um die vielen Kübelpflanzen im Winter unterzubringen, wurde neben der Waschküche sogar eigens ein Pflanzenraum gebaut.

    Irgendwo im Haus muss es auch viel Platz für die Vorratshaltung geben, denn bei Stöhrs wird eingemacht. Die Früchte von großen, alten Obstbäumen, die locker auf dem großzügigen Gelände verstreut stehen, werden verschafft. Birnen zum Saftmachen, der Apfel, der heuer wegen der Hagellöcher etwas unschön aussieht, schmeckt als Apfelmus lecker, Zwetschgen, Trauben und Himbeeren werden geerntet. Nur die Süßkirsche macht wieder nicht mit. Jedes Jahr verschrumpeln die Früchte bevor sie reif sind. Da gab es selbst vom Fachmann keinen anderen Rat, als zu fällen.

    Und wenn man gerade denkt, man habe alles gesehen, kommt die Überraschung. Durch die Scheune oder den schmalen Brandgang zwischen zwei mächtigen Scheunen hindurch, gelangt man in den Beerengarten. Hier wachsen Erdbeeren für 30 Gläser Marmelade. Heidi Stöhr nimmt sie gerne zum verschenken. Das kommt immer gut an, denn es kocht ja nicht mehr jeder ein. Zwei Holunderbüsche liefern den Saft, der gegen Erkältungen hilft. Aus gleichem Grund steht auch ein Horst Brennnesseln im Schatten der Scheune: Brennnessel-Tee hilft gegen Lungenschmerzen.

    Flieder, noch mehr Wein, eine Haselnuss und ein Schmetterlingsstrauch reihen sich um die Beeren und die Folien-Gewächshäuser, um Paprika und Bohnen, von denen es Sonntag die ersten frischen gab. Das Gießwasser kommt von den großen Dächern. Genug, für jede Menge Gärtnerglück.

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