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Marie Oldenbourg aus Veitshöchheim hat die Artistenschule Berlin absolviert

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Marie Oldenbourg aus Veitshöchheim hat die Artistenschule Berlin absolviert

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    Kraft und Anmut:Marie Oldenbourgam Schwungseil.Foto: HENDRIK KAPPE
    Kraft und Anmut:Marie Oldenbourgam Schwungseil.Foto: HENDRIK KAPPE

    Die Absolventenklasse der Berliner Artistenschule ist unterwegs. 18 Städte stehen auf dem Tourneeplan, darunter München, Berlin, Weimar und Stuttgart. Aber dass die Absolventenklasse der hauptstädtischen Artistenschule an diesem Wochenende auch im Circus Luna in Elfershausen im Landkreis Bad Kissingen gastiert?

    Der Grund für den Ausflug an die Fränkische Saale ist eine der Absolventinnen: die Veitshöchheimerin Marie Oldenbourg. Sie entdeckte bei einem Circus-Camp von Peter und Claudia Bethäuser im Circus Luna als Neunjährige ihre Leidenschaft für die Artistik. Und auch während ihrer fünfjährigen Ausbildung in Berlin kehrte Marie immer wieder unter die Zirkuskuppel an der Westheimer Mühle in Elfershausen zurück. Als Clown und auf dem Schwungseil war die Veitshöchheimerin zu sehen. Bei den Auftritten an diesem Wochenende wird die 19-Jährige ihren Prüfungstanz im Doppel-Schwungseil darbieten.

    Graziös hängt Marie in den Seilen, Kraft gepaart mit Anmut macht es möglich. Sie schwebt in den Bändern, scheint keine Schwerkraft zu kennen. Was so leicht aussieht ist der Lohn von jahrelangem Üben, Üben, Üben.

    Rückschläge gab es für die Veitshöchheimerin auch: „Letzen Sommer im Juni hatte ich nach einem Sturz einen doppelten Unterarmbruch.“ Ein halbes Jahr ging rechts überhaupt nichts, Elle und Speiche mussten erst wieder zusammenwachsen. Trotzdem gab Marie nicht auf. Übte einfach mit links weiter, machte Kraftübungen und pflegte ihren Körper mit Dehnübungen.

    Jetzt beendet sie die staatliche Artistenschule in Berlin mit dem Abitur. Es ist die einzige Schule Deutschlands, die man mit „Staatlich geprüfter Artist“ abschließen kann. Zu zehnt begannen sie in der neunten Klasse die fünfjährige Ausbildung, nur vier haben bis zum Schluss durchgehalten.

    Nach der zehnten Klasse hatte Marie den Realschulabschluss gemacht. Dem Status einer Berufsfachschule entsprachen die elfte und zwölfte Klasse. Statt Rechnungswesen oder Buchführung standen dann Jonglieren, Equilibristik, Trapez und Bodenakrobatik im Lehrplan. Rund drei Stunden Training mussten im Abiturjahrgang täglich absolviert werden – neben der Paukerei für Mathe, Englisch, Deutsch, Chemie, Philosophie und Geschichte der Artistik. Die Choreografie für das Abiturprüfungsfach Artistik hat die junge Circusfrau vom Main natürlich selbst entworfen: Es ist der sechseinhalb Minuten dauernde Tanz im Doppelschwungseil, der nun auch im Circus Luna zu bewundern ist.

    Studieren will Marie nicht. „Ich will jetzt erst mal als Artistin arbeiten“, sagt sie. Artistin – so lange bis die Leidenschaft in ihr anhält: „Manche Artisten stehen auch noch mit 50 auf Bühne.“

    Als Musik hat Marie für ihre Schwungseilnummer den souligen Rockpopsong „Weakness“ von Everlast gewählt. „Die Nummer ist eine Mischung aus Ballett und Modern Dance“, verrät sie. Neben Marie gibt es übrigens noch eine zweite Unterfränkin in der Absolventenklasse. Sarah Stiefel aus dem Raum Aschaffenburg, sie zeigt beim Gastspiel eine Luftakrobatiknummer an Kettenseilen. Dann gibt es noch Elisabeth im Schwungtuch, Max am Chinesischen Mast, Polina, die Ballett mit Artistik paart, Ihor dem Handstandakrobaten oder Tausendsassa Sascha. Er jongliert auf dem Skateboard mit Diabolos und Bällen.

    „S.P.O.R.T. - Moving People“ heißt die Show von Marie und ihren Kollegen. Im Olympiajahr will die Absolventenklasse zeigen, warum außergewöhnliche Leistungs- und Bewegungsfähigkeiten Menschen faszinieren. Sie wollen die Besucher in ihren Bann ziehen und versprechen eine Mischung aus Poesie und Sport eingebettet in eine professionelle Show unter Leitung von Marc Bogaerts. Der Belgier ist Künstlerischer Leiter und Chefchoreograf des Deutschen Fernsehballetts.

    Glücklich sind Peter und Claudia Bethäuser, die Show im Circus-Luna zeigen zu können: „Zwei Unterfränkinnen in einer professionellen Varietéshow und darunter Marie, die bei uns ihre Karriere begonnen hat, so etwas gibt es nicht allzu oft.“ Den Circus-Luna-Hof in Elfershausen gibt es seit 2003. Er ist ein Zentrum für Kinder- und Jugendkulturarbeit. Bisher wurden dort 80 Zirkusprojekte mit 3500 Teilnehmern aus ganz Deutschland durchgeführt. Laut Peter Bethäuser haben mehr als 19 000 Zuschauer in bisher 143 Vorstellungen die Kunststücke der Circus-Eleven bewundert. Und die Absolventenshow mit Marie im Doppelschwungseil soll ein Glanzpunkt unter den Aufführungen werden.

    Vorstellungen von Marie Oldenbourg und den Absolventen der Berliner Artistenschule bei Circus Luna in Elfershausen an diesem Samstag, 23. Juni, um 19 Uhr, und am Sonntag, 24. Juni, um 15 Uhr. Infos und Karten gibt es unter www.circusluna.de, E-Mail: karten@circusluna.de oder Tel. (097 32) 78 61 06.

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