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Randersacker: Mehr Abfall am Main: Pfand statt Müll?

Randersacker

Mehr Abfall am Main: Pfand statt Müll?

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    Ein Umwelt- und Kostenproblem – seit Corona sind die großen Mülltonnen im Freizeitbereich am Main in Randersacker regelmäßig übervoll.
    Ein Umwelt- und Kostenproblem – seit Corona sind die großen Mülltonnen im Freizeitbereich am Main in Randersacker regelmäßig übervoll. Foto: Ralf Kuhn

    Auf 8000 Euro jährliche Entsorgungskosten schätzt die Marktgemeinde Randersacker die Entsorgung des Mainwiesen-Mülls der Tagesausflügler. Bald täglich quellen die Müllbehältnisse über. Wie sich das ändern soll, war Thema in der jüngsten Ratssitzung.

    "Pfand statt Müll" ist der Arbeitstitel, mit dem die SPD-Fraktion im Marktgemeinderat die Initiative ergriff,  dem stark gestiegenen Müllaufkommen entgegen zu wirken – mit dem Fokus auf wiederverwendbaren, bepfandeten Kaffeebechern. Heike Simon (SPD) hatte bereits erste Gespräche geführt. Der Blick in die Mülleimer zeigt allerdings auch, dass weniger Kaffeebecher allein keine gravierende Entlastung bringen würden. Bauhofleiter Ralf Kuhn nennt als Hauptproblem die voluminösen Einwegverpackungen für Essen und Getränke zum Mitnehmen. Viel geholfen wäre schon, wenn die Gefäße zusammengedrückt würden, wie er meint. 15 Müllhäuschen mit 240-Liter Mülltonnen stehen im stark frequentierten Mainvorland.

    Seit Corona mehr Müllaufkommen

    Vor Corona genügte die wöchentliche Leerung. "Höchstens am Strand war im Sommer bei schönem Wetter mal mehr zu tun", berichtet Kuhn auf Nachfrage. Seit vergangenem Jahr müssten viele der Mülltonnen fünf bis sechs Mal die Woche geleert werden. Innerhalb von 14 Tagen komme der Müll aus dem Mainvorland jetzt auf ein Volumen von 4000 bis 7000 Liter, bereits komprimiert durch den Bauhof. Die reine Müllentsorgung beziffert er mit etwa 8000 Euro jährlich. Die Personalkosten kommen dazu. Um die 35 Stunden würden im Bauhof wöchentlich auf diese Müllentsorgung entfallen, wobei die überall auffindbaren Masken und Papier-Taschentücher ein eigenes Ärgernis darstellten, so Kuhn.

    Nur bei den Kaffeebechern anzusetzen, erschien der ödp-Fraktion angesichts der Gesamtproblematik zu kurz gegriffen. Außerdem fürchtet sie, dass ein auf Randersacker begrenztes Pfandsystem die Mehrwegfähigkeit von wiederverwendbaren Behältern ad absurdum führt. Vorhandene, überregionales Systeme zu nutzten und eine kommunale Abgabe auf alle Einwegverpackungen einzuführen, lautete deshalb ihr erweiternder Antrag, kurz als Einwegsteuer betitelt. "Wir kommen in eine durchregulierte Welt", hielt da Detlef Aster (CSU) entgegen, dem es zu weit geht, sich vorschreiben zu lassen, welche Kaffeetasse er zu benutzen habe. Er würde auf eine "verantwortungsvolle Eigeninitiative der Bürger" setzen wollen.

    Arbeitskreis soll Lösung finden

    Dass die "Freiwilligkeit" jetzt schon ginge und nicht funktioniert, konstatierte darauf Stefan Lutz-Simon für die Grünen-Fraktion. Damit die von der SPD angestoßene Diskussion hin zu weniger Müll, wie sie von allen begrüßt worden war, umfassend greift, will man sich nun auf Lutz-Simons Vorschlag hin in einem Arbeitskreis zusammen mit den Randersackerer Umweltbeauftragten Rainer Herrler und Olaf Greshake, je einem Vertreter der Fraktionen und den Rückmeldungen der Gastronomie um eine tragfähige Lösung bemühen. SPD-Fraktionssprecher Oliver Menz freut der breite Konsens hin zu einer gemeinsamen Problemlösung. Alles binnen Monatsfrist zu organisieren, wie es der SPD ursprünglich vorschwebte, hatte Bürgermeister Michael Sedelmayer für zu ambitioniert gehalten, auch um der Gastronomie Zeit zu geben, sich mit dem Thema zu befassen und etwas Ordentliches hinzukriegen. Heike Simon aber war daran gelegen, noch für diesen Sommer eine Lösung für das Müll-Problem zu haben: "Ich möchte es probieren!"

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