Wie kann eine stark befahrene Kreuzung und ein Unfallschwerpunkt sicherer werden? Dort, wo in Winterhausen die Kreisstraße von Fuchsstadt nach Sommerhausen (Wü16) und die Staatsstraße von Würzburg-Heidingsfeld nach Ochsenfurt (ST2418) aufeinander treffen, ist ziemlich viel los. 11.000 Fahrzeuge überqueren die Kreuzung im Jahresschnitt und es hat bereits mehrmals gekracht.
Ein Verkehrsversuch mit einem provisorischen Mini-Kreisverkehr sollte nun zeigen, ob sich die Situation im Kreuzungsbereich verbessern lässt. Ende Mai 2023 startete der Umbau der Kreuzung, jetzt gibt es ein Ergebnis der Testphase. Die Unfallkommission (Polizei, Verkehrsbehörde und Staatliches Bauamt) empfiehlt, dass der kleine Kreisverkehr bleiben soll. Abteilungsleiter Jan Voll vom Staatlichen Bauamt hat die Ergebnisse und weiteren Pläne am Donnerstag dem Gemeinderat vorgestellt, zuvor hatte er den Mitgliedern des Kreisbauausschuss erläutert, wie eine dauerhafte Umsetzung ausgehend von der provisorischen Lösung aussehen soll.
Verkehr fließt leichter und weniger Unfälle
Nach dem Versuch steht fest, die Leichtigkeit des Verkehrs ist mit dem kleinen Kreisverkehr gewährleistet. Das heißt, er fließt reibungslos, ohne große Hindernisse. So konnte im Probebetrieb kaum Rückstau beobachtet werden, der möglicherweise durch die Fußgängerampel Richtung Heidingsfeld oder den Zebrastreifen Richtung Fuchsstadt entstehen hätte können.
Insgesamt habe es fünf Unfälle ohne einheitliches Unfallbild im Probezeitraum gegeben. Der Mini-Kreisverkehr führe zu einer geringeren Geschwindigkeit im Kreuzungsbereich und damit zu einer geringeren Unfallwahrscheinlichkeit, so Voll. Positiv dabei, der Grad der Unfallschwere sei deutlich zurückgegangen. Es handelte sich vorwiegend um Blechschäden.
Die Unfallkommission empfiehlt daher den dauerhaften Umbau zu einem Mini-Kreisverkehr. Die zusätzlich gewonnenen Erkenntnisse sollten bei der Umsetzung jedoch mit einbezogen werden. So wurde festgestellt, dass Verkehrsteilnehmer mit großen Fahrzeugen beim Abbiegen von Sommerhausen nach Heidingsfeld regelmäßig die Gegenfahrbahn mitbenutzen. Dies soll nun durch eine entsprechende Verbreiterung der Fahrbahn gelöst werden.
Neue Fußgängerübergänge werden geschaffen
Die Ampelanlage und der Zebrastreifen sollen als Verbesserung der Fußgängerführung beibehalten werden. Neu geschaffen werden sollen zwei Querungsstellen Richtung Altort Winterhausen sowie Richtung Sommerhausen. Dies ermöglicht Fußgängern zusätzlich eine sichere Überquerungsmöglichkeit und bremst den Verkehr zusätzlich ab.

Die Umsetzung sei zusammen mit der Instandsetzung der Brücke bereits für 2025 geplant, voraussichtlich ab April. "Wir können nur unter eine Vollsperrung bauen", so Voll. Im Bauausschuss des Landkreises Würzburg wurden die Pläne bereits besprochen und der Landrat ermächtigt, die Kreuzungsvereinbarung abzuschließen.
Dem Markt Winterhausen entstehen keine Kosten
Die Gesamtkosten von 950.000 Euro teilen sich das Land Bayern und der Landkreis Würzburg, der an der Kreuzung zu 54 Prozent beteiligt ist. Die Kosten des Landkreise in Höhe von momentan 520.000 Euro seien nach Abstimmung mit der Regierung von Unterfranken grundsätzlich förderfähig. Der Markt Winterhausen bekommt den kleinen Kreisverkehr quasi "zum Nulltarif", merkte Jan Voll an.
Die Pläne trafen im Gemeinderat und auch bei den Zuhörern auf große Zustimmung. Bürgermeister Christian Luksch freute sich: "Wir sind froh um diesen Baustein der Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit im Markt Winterhausen." Für Landrat Thomas Eberth ist die neue Lösung ein "Quantensprung" im Vergleich zur vorigen Kreuzung.